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Germersheim: AfD fordert offene Debatte um die DITIB-Moschee: „Parteien müssen sich erklären“

Auf diesem Gelände soll nach Vorstellung von DITIB die neue Moschee entstehen. Foto: pfalz-express.de/Licht [1]

Auf diesem Gelände soll nach Vorstellung von DITIB die neue Moschee entstehen.
Foto: pfalz-express.de/Licht

Germersheim – Der geplante Bau einer Moschee der DITIB Germersheim (Türkisch Islamischer Kulturverein e.V.) in der Hans-Sachs-Straße lässt der AfD im Kreis keine Ruhe.

Das Grundstück, wo das Bauwerk neben dem bereits bestehenden Moscheeraum entstehen soll, grenzt direkt an den großen Kreisel.

Geplant sind unter anderem zwei Minarette mit Kuppeln, innen ein großer Gebetsraum für Männer, ein kleinerer für Frauen, Schulungsräume und eine Teestube. Sogar ein Fitnessstudio soll es in den Kellerräumen geben. Über die Kosten ist bislang noch nichts bekannt.

Der Bauantrag liegt derzeit bei der Kreisverwaltung, der die Genehmigung obliegt. Sind alle Bauvorschriften eingehalten, ist die rechtliche Grundlage für den Bau erfüllt.

Wenn der Antrag durch ist, will die DITIB an einem Informationstag auf dem Gelände Fragen beantworten und offenlegen, wie die Abläufe geplant sind.

Der AfD-Landtagsabgeordnete für den Kreis Germersheim, Matthias Joa, stört sich diesbezüglich dennoch an der seiner Meinung nach unzureichenden Informationspolitik der Verwaltung – und aller anderen Parteien.

Diese würden sich „wegducken“, so Joa in einer Mitteilung. Man verweise auf das Baurecht, um sich selbst aus der Verantwortung zu nehmen. Das sei unzulässig, die Bürger erwarteten eine Politik, die nicht ausweiche, sondern „klar Stellung bezieht“, so Joa. Man müsse über das Projekt offen und vorurteilsfrei sprechen.

Joa formulierte öffentlich Fragen an den Bauherrn und an die politischen Parteien:

  • Ist der Bauherr bereit, auf die Errichtung von Minaretten zu verzichten? („Minarette sind aus unserer Sicht nicht nötig, um die Religion auszüben – sondern prägt die umgebende Landschaft und das Stadtbild.“)
  • Ist ein Muezzinruf geplant? Falls nein, wird dies dauerhaft so bleiben?
  • Wird in der Moschee in deutscher Sprache gepredigt?
  • Gibt es Unterstützungsleistungen aus dem Ausland, die den Bau der Moschee finanzieren? Wenn nein, wie erfolgt die Finanzierung?
  • Entsendet die DITIB aktuell Prediger aus der Türkei?

Die AfD fordert die Kommunalpolitik, Bürgermeister Marcus Schaile, Landrat Dr. Fritz Brechtel und alle Parteien zu einer Stellungsnahme zum Projekt auf. (red/cli)

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