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Bessere Ärzteversorgung in der Südpfalz – „Koordinierungsstelle für ärztliche Versorgung“

V.li.: Landräte Seefeldt und Brechtel, OB Hirsch.
Foto über KV GER

SÜW/GER/LD. Die Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße und die Stadt Landau wollen aktiv dem bereits bestehenden und weiter drohenden Ärztemangel entgegentreten. Deshalb soll eine gemeinsame Koordinierungsstelle eingerichtet werden. 

Die soll, so die Idee, unter anderem die Gründung einer Ärztegesellschaft unterstützen, gezieltes Marketing betreiben und ein regionales Gesundheitsnetzwerk innerhalb der Metropolregion aufbauen. Abhängig ist dieses Projekt noch von der Zustimmung der Kreis- bzw. Stadtgremien.

„Wir hoffen natürlich auf eine breite Unterstützung in den Sitzungen. Wir möchten im Rahmen dessen, was wir als Verwaltungen dürfen, gemeinsam die Ärzteversorgung in der Südpfalz verbessern. Wir sehen gute Chancen darin, wenn wir dabei südpfalzweit handeln“, berichten die Landräte Dr. Fritz Brechtel (GER) und Dietmar Seefeldt (SÜW) und Oberbürgermeister Thomas Hirsch (LD).

 Ziel müsse es sein, Ärzte nicht nur zu gewinnen, sondern auch in der Südpfalz zu halten. Die drei Verwaltungschefs wollen das Thema in den nächsten Kreistags- bzw. Stadtratssitzungen behandeln. Sie betonen: „Die ärztliche, insbesondere die hausärztliche Versorgung ist eine der wesentlichsten Grundvoraussetzungen der Daseinsvorsorge für unsere Gesamtbevölkerung. Das hat uns die Corona-Pandemie sehr deutlich vor Augen geführt.

Ein gutes Ärztenetz sei außerdem ein wichtiger Attraktivitätsfaktor. Allerdings herrscht in vielen Gemeinden der Region bereits jetzt erheblicher Haus- und Fachärzteärztemangel – und das bei vermutlich steigenden Bevölkerungszahlen. „Zusätzlich haben wir im Laufe der Corona-Pandemie gesehen, unter welcher Belastung unsere Ärzte arbeiten müssen. Das darf weder für sie noch für ihre Patienten selbstverständlich sein“, so Brechtel, Hirsch und Seefeldt.

Fachmann empfiehlt Vorgehen

Eine Empfehlung zur Einrichtung einer Koordinierungsstelle erteilte auch Prof. Dr. Christiane Saure vom Zentrum für Gesundheit und Recht der Frankfurt University of Applied Sciences in einer fachlichen Stellungnahme. Die entwickelten Lösungsansätze zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung basieren beispielsweise auf der Bewertung dieser Kriterien: Wie attraktiv ist die Region für „junge“ Ärzte bzw. für etablierte Niedergelassene, wie viel muss noch investiert werden, mit welchem Aufwand kann eine Praxis realisiert werden.

Für die nächsten zwei Jahre wird mit Projektkosten von ca. 120.000 Euro gerechnet. Es ist vorgesehen, das Vorhaben in der neuen EU-Förderperiode ab 2023 in den drei LEADER-Regionen „Südpfalz“, „Vom Rhein zum Wein“ und „Pfälzerwald Plus“ einzubringen. Im Erfolgsfall könnte das Projekt als Kooperationsvorhaben mit bis maximal 75 Prozent der Gesamtkosten gefördert werden.

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