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Gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen: Verantwortliche von Jugend- und Bambinifeuerwehr SÜW bilden sich fort

Die 31 Teilnehmer besprachen unter anderem den Handlungsablauf beim Verdacht auf Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche. Auf dem Bild ist Kreisjugendfeuerwehrwart Roland Götz vor der Leinwand zu sehen.
Foto: Kreisjugendfeuerwehr

SÜW – Um ein ernstes Thema ging es vergangenes Wochenende beim dritten Plenum der Jugend- und Bambinifeuerwehren Südliche Weinstraße im Feuerwehrhaus Rohrbach: Um den Umgang mit Gewalt gegen Minderjährige.

Intensiv haben sich die Jugendfeuerwehrwarte und die Betreuer der Bambinis mit den Grundlagen zur Thematik auseinandergesetzt. Auch die Strategien von Tätern in Bezug auf sexualisierte Gewalt wurden thematisiert. Das Ziel: Mit Prävention und Schutzkonzept gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

 „Wir bedanken uns bei allen Ehrenamtlichen, die einen ganz wichtigen Beitrag zur Jugendarbeit und zur Nachwuchssicherung unserer Feuerwehren beitragen“, so Landrat Dietmar Seefeldt und der für den Katastrophenschutz zuständige Beigeordnete Kurt Wagenführer. Es sei immens wichtig, beim Verdacht auf Gewalt sensibel und besonnen zu reagieren – und zu wissen, wen man um Hilfe bitten kann. Auch die Brand- und Katastrophenschutzinspekteure Jens Thiele und Michael Trautmann zeigten sich vor Ort überzeugt von dem Schutzkonzept.

Was ist im Ernstfall zu tun, wer unterstützt?

Durch das Seminar führte die 31 Teilnehmenden Psychologin Christin Pontius. In den vergangenen Jahren hat die ehemalige Mitarbeiterin des Kinderschutzbunds Landau-SÜW bereits viele verschiedene Einrichtungen geschult. Unterstützt wurde sie von Kreisjugendfeuerwehrwart Roland Götz, der das Seminar auch inhaltlich ausgearbeitet hatte.

Mit Hilfe von Rollenspielen übten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen, wie mit dem Verdacht auf psychische und physische Gewalt, auf Vernachlässigung und sexualisierte Gewalt umzugehen ist. Dabei stellten sich Fragen wie „Wer muss wann was unternehmen, wer unterstützt, und wer muss in den Prozess mit einbezogen werden?“ Großen Wert wurde auf die rechtssichere Dokumentation und den Ablauf eines Erstgesprächs gelegt.

Die im Seminar besprochenen Handlungsabläufe hatte Kreisjugendfeuerwehrwart Götz im Vorfeld in Zusammenarbeit mit der Leiterin des Kreisjugendamtes Südliche Weinstraße, Hannelore Schlageter, erarbeitet. Sie sind auf das regionale Hilfesystem im Landkreis SÜW abgestimmt. Mit der Schulung im Rohrbacher Feuerwehrhaus wurden die Abläufe und die Dokumentationsbögen als fester Bestandteil des Schutzkonzepts für alle Jugendfeuerwehren und Bambini-Gruppen in SÜW offiziell eingeführt.

Für 2024 ist ein zweiter Seminarblock zur Entwicklung des Schutzkonzepts geplant. Dann sollen die Risikoanalyse und der Verhaltenskodex im Fokus stehen.

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