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Friseure wieder offen: Haare schön mit Maske, Desinfektion und Abstand

Gut vermummt und verpackt: Salon-Leiterin Sabine Klöffer mit einer Kundin.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Kandel – Seit Montag haben die Friseursalons wieder geöffnet. Von vielen heiß ersehnt und dringend erwartet – endlich wieder schöne Haare haben. 

Fest steht aber: Der Friseurbesuch wird in Corona-Zeiten auf noch nicht absehbare Zeit nicht mehr so sein wie gewohnt. Sowohl für die Haarkünstler als auch für die Kunden gelten strenge Auflagen, was sich schon allein bei der Wartezeit auf einen Termin auswirkt. Bis Ende Mai kann es schon dauern, bis ein Termin frei ist.

Ein Beispiel: Der Salon „a/m friseure“ in Kandel. Über die Auflagen und den Öffnungstermin musste man sich dort wie fast überall in den Medien informieren. In Kandel hieß es dann gar kurz zuvor noch von Seiten der Verbandsgemeindeverwaltung, es dürfe doch nicht geöffnet werden. Einige Tage vor der Öffnung (laut Landesverordnung) wurde die Maßgabe dann wieder zurückgenommen. Für das Friseurinnen-Team und besonders Salon-Leiterin Sabine Klöffer bedeutete das: Am Sonntag noch alles vorbereiten, Abstandsmarkierungen anbringen, den Eingang verlegen und genügend Einmal-Umhänge und Desinfektionsmittel bereithalten. Für die hatten die Chefs der regionalen Friseur-Kette gesorgt.

Um die Abstandsregeln einhalten zu können, dürfen maximal zwei Friseurinnen jeweils einen Kunden bedienen. Gearbeitet wird in zwei Schichten, vormittags und nachmittags. Trotzdem kann natürlich nicht dieselbe Anzahl an Kunden kommen wie zuvor, weswegen alle Mitarbeiterinnen in Kurzarbeit sind.

Auflagen für Kunden: Haare waschen und Maske tragen  –  Bart schneiden verboten

Die Kunden wiederum müssen sich daran gewöhnen, selbst Maske zu tragen und von einer maskierten Friseurin die Haare gemacht zu bekommen. Darunter leide auch die Kommunikation, erzählt Sabine Klöffer: „Man darf nur über den Spiegel den Kunden beraten und man erkennt die Mimik nicht.“

Zwingend gilt: Bevor es ans Werk geht, müssen die Haare gewaschen werden, und zwar im Salon. So sollen mögliche Viren in den Haaren abgetötet werden. Zuhause die Haare waschen und dann erst zum Friseur – das geht nicht.

Geschnitten werden darf nur von hinten oder maximal noch von der Seite. Sogenannte „gesichtsnahe Dienstleistungen“ wie Augenbrauen schneiden, Wimpernfärben, Nasenhaare entfernen, Rasieren, Bartpflege oder gar „Pony“ schneiden dürfen derzeit nicht ausgeführt werden.

Kunden müssen Kontaktdaten  hinterlassen

Alle Kunden müssen außerdem ihre Kontaktdaten im Friseursalon hinterlassen. Die Uhrzeit, wie lange sich der Kunde im Salon aufgehalten hat, wird ebenfalls notiert. So sollen Infektionsketten nachvollzogen und unterbrochen werden können. Vor Betreten des Salons in Kandel müssen die Hände desinfiziert werden. Dazu steht am Eingang eine Flasche mit Desinfektionsmittel bereit.

Friseure: Waschen, putzen, desinfizieren

Für die Friseure wiederum gilt: Die Kittel werden nach jedem Kunden gewechselt. Die Umhänge der Kunden müssen nach dem Haare machen sofort bei 60 Grad in die Wäsche.

In einer Schüssel wird das gebrauchte Werkzeug wie Bürsten, Kämme etc. gesammelt. Ist der Kunde fertig, wird alles gründlich mit Seifenlauge gewaschen, auch der Sitzplatz nebst Tisch und Spiegel werden jedes mal geputzt. Der nächste Kunde muss warten, bis wieder alles breit ist. Nach Feierabend wird dann noch einmal alles gewaschen, Scheren werden zudem desinfiziert.

Wenn das Telefon klingelt – und das tut es oft – heißt es: Nach jedem Telefonat Handschuhe wechseln. Zig Mal am Tag geht das so. Die Kunden seien dennoch sehr geduldig und machten alles gut mit, sagt Klöffer. Nur manchmal gebe es Diskussionen, die sich in der Hauptsache um das „erzwungene“ Haare waschen (besonders bei Kindern) oder ums Bart schneiden drehten.

Grundsätzlich seien ja Hygienevorschriften nicht neu, so die Salon-Chefin. Nur in der jetzigen Form gewöhnungsbedürftig. „Aber wir kriegen das gut hin.“ (cli)

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