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Freispruch für Andrea Kuwalewsky – Gericht: „Keine Kindesentziehung“

5. Juli 2020 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim

Archivbild von 2014: Andrea Kuwalewsky und ihre Kinder.
Foto: Pfalz-Express

Lambrecht/Neustadt – Das Kindesentzugs-Strafverfahren gegen Andrea Kuwalewsky im Fall „Maximilian Kuwalewsky“ (wie berichteten mehrfach), das seinen Anfang im Sommer 2014 nahm, endete am 2. Juli 2020 – geschlagene sechs Jahre später – vor dem Amtsgericht Neustadt/Weinstraße nach drei Verhandlungstagen mit einem Freispruch 1. Klasse.

Demnach hatAndrea Kuwalewsky hat ihren Sohn Maximilian nicht entzogen und nicht versteckt.

Kuwalewsky war vorgeworfen worden, im Sommer 2014 ihren damals minderjährigen Sohn durch „List einem Elternteil und dem Pfleger“ entzogen zu haben. Obwohl sie gewusst haben soll, wo sich ihr Sohn aufhält, habe sie gegenüber dem Jugendamt und der Polizei erklärt haben, ihr Sohn sei nach einem Arztbesuch in Neustadt davongelaufen, so die Argumentation der Staatsanwaltschaft. Außerdem soll sie im Jahr 2019 im Strafverfahren gegen dem Bekannten der Familie, bei der sich Maximilian nach seinem Verschwinden versteckt hatte, falsche Angaben gemacht haben. Das alles ist nun vom Tisch – sämtliche Vorwürfe wurden ausgeräumt.

Jahrelanger Kampf um die Kinder

Der Fall Kuwalewsky hatte jahrelang die Gemüter bewegt. Die Kinder waren nach der Scheidung der Eltern auf amtliche Anordnung in einem Kinderheim in Silz untergebracht worden. Maximilian (damals 12) war im Juni während eines Besuchs bei seiner Mutter weggelaufen, weil er nicht wieder ins Heim zurück wollte.

Nachdem seitens des Jugendamts zugesichert wurde, dass Maximilian bei seiner Mutter bleiben dürfe, sollten die anderen drei Geschwister jedoch schon am 21. August in ein 300 Kilometer entferntes Kinderheim in Kassel (Hessen) verlegt werden.

Benjamin (10), Johanna (9) und Tillmann (6) erfuhren erst bei einem Umgangstermin mit ihrer Mutter und Mitarbeitern des Jugendamts Kreis Bad Dürkheim auf der Burg Landeck in Klingenmünster am 20. August davon – und weigerten sich, mit den Begleitpersonen zurück ins Kinder- und Jugenddorf in Silz zu fahren. [Lesen Sie dazu: Wende im Fall Kuwalewsky: Alle vier Kinder dürfen zuhause bleiben]

Jahrelang hatte Andrea Kuwalewsky danach noch um ihre Kinder und ihre Reputation gekämpft. (red/cli)

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