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Freihold: Gute Pflege darf nicht vom Geldbeutel abhängen

Symbolbild: Pfalz-Express

Pirmasens – In Rheinland-Pfalz stieg der durchschnittliche Eigenanteil in der stationären Pflege innerhalb eines Jahres um 16,1 Prozent auf 698 Euro. Das zeigen Erhebungen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Als Lösungsvorschlag präsentiert das IW die Einführung einer kapitalgedeckten Eigenanteilsversicherung. Dagegen spricht sich die Bundestagsabgeordnete Brigitte Freihold (DIE LINKE) aus: „Gute Pflege darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Wir brauchen endlich eine solidarische Pflegeversicherung.“

Die aktuelle Pflegeversicherung trägt nur einen Teil der Pflegekosten. Eine solidarische Pflegeversicherung würde hingegen alle Pflegeleistungen abdecken, so Freihold. Zur Beitragszahlung würden demnach auch Privatversicherte, Beamte, Abgeordnete und Selbstständige herangezogen. So müssten die gesetzlich Versicherten nach Berechnungen der Universität Bremen nur einen durchschnittlich 5 Euro höheren Monatsbeitrag für eine Pflegevollversicherung zahlen.

Freihold weiter: „Die Pflege bringt viele Familien finanziell, organisatorisch und emotional an ihre Grenzen. Die Eigenanteile führen dazu, dass immer mehr Pflegebedürftige in die Armut abrutschen. Mit einer solidarischen Pflegeversicherung wären die meisten Menschen für wenige Euro mehr im Monat voll abgesichert. Die Bundesregierung muss sich entscheiden, ob sie weiterhin Schutzpatronin der privatversicherten Spitzenverdiener sein oder endlich eine Pflegevollversicherung einführen will.“

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