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Frauenrechtlerin Schwarzer kritisiert Islambild der Kanzlerin

Alice Schwarzer. Foto:Pfalz-Express/Ahme [1]

Alice Schwarzer.
Archivbild:Pfalz-Express/Ahme

Berlin – Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingsdebatte ein falsches und verharmlosendes Islambild vorgeworfen.

„Kanzlerin Merkel hat die politische Dimension des politisierten Islam nicht begriffen“, sagte Schwarzer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Die Kanzlerin verwechsle ihn mit dem Islam als Religion. „Der Islamismus aber ist eine Ideologie und ein politischer Missbrauch des Islam“, sagte die Frauenrechtlerin. „Und dabei geht es nicht nur um Terror, das fängt viel früher an.“ Nach Ansicht Schwarzers läuft die Debatte um die Zuwanderung nach Deutschland „sehr schief“.

Sie sagte: „Natürlich müssten vor allem die Frauen alarmiert sein. Und die Juden. Und die Homosexuellen. Denn die Entrechtung dieser drei Gruppen steht ja im Zentrum des fundamentalistischen Islam.“

Es sei selbstverständlich, Flüchtlingen aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten zu helfen. „Gleichzeitig müssen wir aber sehen, dass unter den vielen Hilfesuchenden auch einige Tunichtgute sein können.“

Zudem kämen viele der Flüchtlinge aus Ländern, in denen Frauen traditionell total rechtlos seien und in denen „Gewalt gegen Frauen und Kinder ein Herrenrecht ist“.

Deshalb müssten viele Migranten umdenken: „Wer bei uns leben will, muss vorbehaltlos den Rechtsstaat und die Gleichberechtigung der Geschlechter akzeptieren. Wir dürfen also nicht nur fördern, sondern müssen auch fordern“, so Schwarzer. (dts Nachrichtenagentur) 

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