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Französische Spracharbeit in Kitas erhalten: Seefeldt und Kern unterstützen Petition

Foto: Pfalz-Express

SÜW – Die langjährig erfolgreich praktizierte Französisch-Spracharbeit in den Kitas im Landkreis Südliche Weinstraße soll verlässlich weitergeführt werden können – dafür treten Landrat Dietmar Seefeldt und der Erste Kreisbeigeordneter Georg Kern „vehement“ ein. Deshalb rufen sie nun auch dazu auf, die öffentliche Petition der Initiative LSN („Lerne die Sprache des Nachbarn“) zu unterstützen.

„Die Idee, eine entsprechende Petition zu starten, damit die Spracharbeit auch künftig in einem gesonderten Landesprogramm gefördert wird, finden wir sehr richtig. Durch das eigenständige Programm ‚Lerne die Sprache des Nachbarn‘ wurde die französische Spracharbeit in unseren Kitas über zwei Jahrzehnte hinweg aufgebaut und finanziell verlässlich gefördert. Es erscheint sehr fragwürdig, ob die Einbindung der Ausgaben für die Spracharbeit in das Sozialraumbudget eine dauerhafte finanzielle Absicherung bewirken kann. Damit aber die wertvolle Französisch-Spracharbeit nachhaltig auf Dauer gesichert werden kann“, betonen Seefeldt und Kern „wäre die Weiterführung des Landesprogramms ‚Lerne die Sprache des Nachbarn‘ eindeutig verlässlicher“.

Die offizielle Petition wurde beim Petitionsausschuss des Landes Rheinland-Pfalz eingereicht und fordert eine weiterhin gesicherte und gesonderte Finanzierung des Programms „Lerne die Sprache des Nachbarn“. Die Petition kann nun für die Dauer von sechs Wochen (bis zum 11. Mai 2021) unterzeichnet, (durch Online-Eingabe der eigenen Adressdaten) unterstützt werden. Wer die Petition unterstützen möchte, kann diese unter folgendem Link aufrufen: petition.initiative-lsn.de [1]. Anschließend befindet sich die Petition in der parlamentarischen Beratung bis zur Entscheidung durch den Petitionsausschuss des Landtags.

Im Zuge der Änderungen durch das Kita-Zukunftsgesetz ab dem 1. Juli 2021 wird das schon Jahrzehnte existierende Programm „Lerne die Sprache des Nachbarn“ vom Land eingestellt. Zukünftig gibt es ein Sozialraumbudget, aus dem alle über die Regelpersonalbemessung hinausgehenden Aufgaben für einen Nachteilsausgleich aufgrund sozialräumlicher Gegebenheiten in den Kitas bezahlt werden müssen – auch französische Spracharbeit. Die Französisch-Spracharbeit sei damit weniger durch sozialräumliche, sondern verstärkt durch geografische Faktoren geprägt. „Das wird auch durch die Landkarte der bisher in der Spracharbeit aktiven Landkreise sichtbar“, so Seefeldt und Kern, die einen „Konstruktionsfehler“ bei der Mittelverteilung des Sozialraumbudgets sehen.

Daneben würden die Ausgaben für den Sprachunterricht in Konkurrenz zu anderen, unter Umständen finanziell sehr anspruchsvollen Themen der zunehmend bedeutsamer werdenden Sozialarbeit treten. „Wir sehen hier die große Gefahr, dass die Gelder dann nicht mehr für die französische Spracharbeit ausreichen und dies zu Lasten der französischen Fachkräfte und der Kinder geht“, so Seefeldt und Kern.

Um den Französisch-Sprachunterricht im laufenden Jahr abzusichern, wurde nach Möglichkeiten zur Einbindung der Sprachkräfte in den Regelpersonalbestand gesucht. Sofern in einzelnen Kitas eine Reduzierung des Personals umgesetzt werden muss, soll der Französischunterricht durch finanzielle Unterstützung des Landkreises abgesichert werden. Das sieht ein Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung vor, den Seefeldt und Kern dem Kreistag vorschlagen, um entsprechende Mittel für die Fortführung bereitzustellen.

„Im Sinne der deutsch-französischen Nachbarschaft wäre es ein nicht hinnehmbarer Rückschritt, wenn diese Arbeit – wie in anderen Landkreisen bereits angekündigt – nicht fortgesetzt würde. Das spielerische Französischlernen in den Kitas ist uns ein großes Anliegen und für die Kinder eine große Chance. Deshalb muss die französische Spracharbeit gerade hier in der Grenzregion unbedingt fortgeführt werden“, appelliert die Kreisspitze. Auch mit den französischen Nachbarn sei man im Gespräch, um die nachbarschaftlichen Bestrebungen zur Förderung der Spracharbeit zu stärken.

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