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Fragen zur Landtagswahl: Kaycee Hesse (Klimaliste RLP), Wahlkreis 50

Kaycee Hesse
Foto: privat

Wie vor jeder Wahl stellte der Pfalz-Express den Kandidaten zur Landtagswahl einige Fragen zu ihren Prioritäten. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Antworten, die bis zum Stichtag, 3. Februar nicht eingegangen sind, konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Fragen an Kaycee Hesse, Klimaliste RLP, Wahlkreis 50, Landau (Landau, VG Edenkoben, VG Maikammer)

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen:

Ich möchte ein grünes, nachhaltiges Landau und Rheinland-Pfalz aufbauen, in dem es sich angenehm lebt und das zukunftsfähig ist. Dafür brauchen wir kostenlosen ÖPNV im Stadtgebiet und mindestens zwischen Landau, Neustadt und Karlsruhe. Außerdem ökologisch begrünte Städte und weitere Investitionen in erneuerbare Energien. Geplante Erdöl-Bohrungen wie in Offenbach zum Beispiel, müssen eingestampft werden.

Zudem muss sozialer Wohnungsbau wieder ein zentraleres Thema werden, sowie die Inklusion und Absicherung finanziell schwächerer Menschen, beeinträchtigter Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund oder queerer Menschen.
Bei alldem ist mir außerdem wichtig, möglichst viele Menschen in politische Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen. Politik muss niedrigschwelliger werden und es braucht mehr Bürgerbeteiligung.

Wenn ich Abgeordnete werde, werde ich als erstes…?

…mich für ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz bis 2035 einsetzen.
Die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels und des Pariser Klimaabkommens sind unerlässlich zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen.
Des Weiteren möchte ich eine Quotenregelung für Frauen, beeinträchtigte und queere Menschen in den Landtag bringen und das Transsexuellen-Gesetz aufgrund seiner Verfassungswidrigkeit abschaffen.

Die drei dringlichsten Themen sind aus meiner Sicht:

Klimaschutz, bzw. die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels auf wissenschaftlicher Basis.
Der Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft, die allen Menschen soziale Sicherheit und gesellschaftliche sowie politische Teilhabe ermöglicht.
Die gerechte Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie.

Worin sehen Sie Ihre größte Stärke?

Ich bin unabhängig. Ich bin keine Berufspolitikerin und gehe nicht mit dem Ziel in die Politik, Karriere zu machen. Ich gehe in die Politik, weil die nächste Legislaturperiode darüber entscheidet, ob wir die Pariser Klimaziele einhalten können oder nicht und dementsprechend darüber entscheidet, wie unser aller Zukunft aussehen wird.

Ich vertrete aktiv meine Ziele, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und werde mich weder durch Machtpolitik, noch durch Lobbyismus verbiegen. Ich werde Fehler zugeben, wenn ich welche mache und mich bemühen sie zu korrigieren. Ich werde nichts schönreden, was nicht schön ist.

Meine größten Stärken sind Menschlichkeit, Unabhängigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, Direktheit und das Handeln nicht aufgrund von Meinungen, sondern aufgrund von wissenschaftlichen Fakten.

Wenn ich nicht in den Landtag gewählt werde, dann…?

werde ich weiter versuchen auf lokaler Ebene Dinge zu bewegen, weiter mit Fridays for Future für Klimaschutz kämpfen, weiter in Landau aktiv sein.
Ich werde weiter Gespräche mit der Stadtführung anregen, Maßnahmenkataloge entwerfen, Vorschläge machen und versuchen Landau zu einer besseren und zukunftsfähigeren Stadt zu machen.

Wie beurteilen Sie die bisherigen Corona-Maßnahmen in Abwägung mit den wirtschaftlichen und psychosozialen Folgen?

Ähnlich wie bei der Klimakrise, bedarf die Corona-Pandemie Maßnahmen die nicht schön sind, aber zu denen wir gezwungen sind, um schlimmeres zu verhindern.

Im Großen und Ganzen, gehe ich mit den Maßnahmen, auch mit den aktuellen Verschärfungen mit.
Kritik habe ich vor allem an der Verteilung von Geldern und an der Langzeitstrategie der Bundesregierung. Warum Schulen nicht schon längst mobile Luftfilter zur Verfügung gestellt bekommen haben, ist mir zum Beispiel unverständlich.

Auch, dass einem nicht zukunftsfähigen Unternehmen wie Lufthansa, so unglaublich viel Geld zugesteckt wurde, während die Deutsche Bahn gerade mal die Hälfte dessen bekommen hat und zusätzliche Auflagen in den nächsten Jahren Personal einzusparen. Große Unternehmen haben zu beginn der Pandemie sehr viel Geld zugesprochen bekommen, während Selbstständige auf der Strecke blieben.

Ich habe weniger Probleme mit der Summe an Geldern und dass wir unserer Wirtschaft helfen, diese Krise durchzustehen, aber die Verteilung hätte sozialer und gerechter erfolgen müssen.

Zuerst Unternehmen, die durch die Pandemie pleitegehen könnten und nicht zuerst Unternehmen, die seit Jahren Milliarden-Gewinne einfahren und die Pandemie sicherlich überstehen werden.

Die psychosozialen Folgen spüren wir inzwischen vermutlich alle. Durch bessere Digitalisierung in Deutschland hätte man einiges abmildern können, dennoch heißt es schlicht weg, bis zu den flächendeckenden Impfungen durchhalten.

Zur Person:

Alter: 21 Jahre,

Familienstand: ledig

Beruf: Klimaschutzaktivistin

wohnhaft in: Landau

 

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