- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Fragen zur Bundestagswahl: Steffen Weiß (Freie Wähler)

Steffen Weiß
Foto: v. privat

Steffen Weiß, (Freie Wähler)

1. Die Schwerpunkt-Themen für meinen Wahlkreis sind…

  • Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, die zweite Rheinbrücke, dazu die „Zweiradbrücke“ zwischen den bestehenden Brücken und perspektivisch eine weitere Bahnbrücke.
  • Passgenaue Wohnungsangebote schaffen.
  • Bildungs- und Ausbildungsangebote schaffen, Menschen qualifizieren für die kommenden Herausforderungen.

2. Wie sieht aus Ihrer Sicht ein Fahrplan für die folgenden Themen in den nächsten Jahren aus?

Corona

Hier müssen wir ganz dringend zurück zu mehr Normalität, nach 1,5 Jahren sollte es möglich sein, zu agieren, nicht nur zu reagieren. Wir alle haben gelernt, auf Abstand zu achten, schütteln weniger Hände – ich denke, dass auch viele Menschen gerade in der typischen „Grippesaison“ künftig von sich aus noch mehr darauf achten oder auch mal freiwillig Maske tragen. Insbesondere in den Schulen müssen den Versprechen jetzt Taten folgen.

Präsenzunterricht muss wieder die Regel werden, aber begleitende Angebote, damit Schüler auch mal mit leichten Symptomen oder kranken Angehörigen daheim bleiben können, müssen bleiben und gepflegt werden.

Klima und Umwelt

Dass wir nicht nur mit Hitze, Dürre und Niedrigwasser im Rhein rechnen müssen, sondern auch mit verregneten Sommern und Hochwasserereignissen, zeigen die letzten Wochen und Monate. Wir brauchen Vorsorgekonzepte und bessere Strukturen für Hilfeleistungen. Hier rächt sich auch das Kaputtsparen der Bundeswehr. Sorge bereitet mir der unübersehbare Trend, dass es für jedes Problem nur eine Lösung zu geben scheint. Dabei können und sollen konventionelle PKW mit emmissionsarmen Verbrennungsmotoren, E-Autos, Lastenfahrräder, e-Fuels, Wasserstoff, Fahrräder, Busse und Bahnen jeweils ihren Beitrag leisten.

Wohnraum und Mieten

Was wir brauchen und auch schnell umsetzen können, sind „Wohnungs-Tauschbörsen“. Oft suchen Menschen bzw. Paare im Alter kleinere Wohnungen, während junge Familien ein Haus oder eine größere Wohnung suchen.

Bei allen notwendigen Klimaschutzmaßnahmen an Wohngebäuden müssen diese noch bezahlbar sein, egal ob Kauf oder Miete.
Viele Menschen wollen ihren Wohn- und Stauraumbedarf reduzieren, doch Kleinstwohnungen („tiny houses“) sind leider nicht überall zulässig.

Digitalisierung/Wirtschaft

Corona hat gezeigt: Homeoffice ist öfter möglich als gedacht. Aber natürlich gibt es sehr viele Berufe, die nicht im Homeoffice stattfinden können. Sehr viele Themen der letzten Jahre wurden nicht differenziert betrachtet und diskutiert, sondern lassen Teile der Gesellschaft auseinanderdriften. Beim Homeoffice sehe ich eine ähnliche Entwicklung. Die Krankenschwester, der Müllwerker oder Busfahrer hatte sicher kein Verständnis für die Diskussion um Kosten für Strom- und Papierverbrauch im Homeoffice.

Beim Umbau im produzierenden Gewerbe, aber auch bei Dienstleistungen wird immer mehr IT-Kompetenz gefordert. Während die jetzt in Ausbildung befindliche Generation vieles schon mitbringt, müssen wir Menschen, die schon 15 oder 25 Jahre berufstätig sind, hier weiterbringen. Aber auch da haben wir einen „Corona-Effekt“, dank Umgang mit Corona-Warn-App, Luca-App etc., ist „digitales Einchecken“ heute auch für viele Ältere kein „Neuland“ mehr.

Zur Person: 

Steffen Weiß, 48 Jahre alt, verheiratet, drei Töchter, wohnt in Wörth am Rhein.

Print Friendly, PDF & Email [1]