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Fragen an SÜW-Landratskandidatin Bärbel Conrad (Bündnis 90/Die Grünen)

Bärbel Conrad [1]

Bärbel Conrad

Bärbel Conrad ist 53 Jahre alt und Mutter dreier erwachsener Kinder. Sie ist Leiterin in einem Haus für Betreutes Wohnen für psychisch beeinträchtigte Erwachsene in Dahn, einem dezentralen Standort des Pfalzklinikums. Nach dem Abitur erlernte sie die Berufe der Tischlerin und Ergotherapeutin.

Frau Conrad, warum möchten sie Landrätin werden, was bewegt sie zur Kandidatur?

Die Südliche Weinstraße ist eine wunderbare Region. Es gibt wichtige Themen für die Zukunft:

Energie und Klimaschutz, mit erneuerbaren Energien; Mobilität und Verkehr, mit guter Vernetzung des ÖPNV und eines gut ausgebauten Schienennetzes. Ergänzend hierzu ist ein sicher ausgebautes Radwegenetz mit Radschnellwegen mit E-Ladestationen wichtig auch für einen nachhaltigen Tourismus als Wirtschaftskraft. Selbstredend haben wir für Bildung eine besondere Verantwortung, da sie der Grundstein unserer Zukunft ist.

Dies sind alles Themen, die mich bewegen und es gibt noch mehr. Für mich ein klares JA zur Kandidatur, um gemeinsam mit den Menschen der Region zu gestalten.

Beschreiben sie einem Fremden den Kreis mit maximal drei Sätzen.

Hier treffen Sie offenherzige liebenswürdige Menschen. Eine wundervolle abwechslungsreiche Landschaft, mit Felsformationen und Burgen im Biosphärenreservat, an den Haardtrand schmiegen sich die Weinberge, die sanft in den Gemüsegarten der Pfalz übergehen. Abgerundet wird das Ganze durch urige Fachwerkdörfer zum Wohlfühlen.

Wenn ich Landrätin werde, werde ich als Erstes…

Ich würde mir als Erstes einen Überblick verschaffen und in einen offenen Dialog gehen, um die Anliegen der Mitarbeiter der Verwaltung und der Menschen, die in der Region leben, zu hören und zu verstehen.

Die nächsten drei Projekte sind…?

Der Breitbandausbau hat für die Region oberste Priorität. Ich bedauere es sehr, dass die erste Runde der Fördergeldbewilligung versäumt wurde. Umso dringlicher ist es nun zügig auszubauen, um privaten Nutzerinnen und Nutzern, Menschen mit Heimarbeitsplatz und Unternehmen eine Arbeitsgrundlage zu schaffen. Auch hier muss weiterhin das Ziel hochgesteckt werden, das bedeutet Glasfaserausbau bis direkt zu den Endverbrauchern, um Geschwindigkeitsverluste nicht in Kauf nehmen zu müssen und die Region zukunftsfähig aufzustellen.

Ich begrüße die Eigeninitiative der Verbandsgemeinden, die schon gemeinsam mit Unternehmen ihre Glasfaserinfrastruktur umgesetzt haben oder gerade in der Umsetzung sind. Auch diese Gemeinden müssen in der Verteilung der Fördergelder bedacht werden. Ich werde mich Einsetzen für die Gründung einer Kreisgesellschaft, um gemeinsam mit Unternehmen die Glasfaserinfrastruktur voranzutreiben. Die zukünftige Gewinnausschüttung würde dann auch dem Kreishaushalt zu Gute kommen und nicht nur bei den Unternehmen verbleiben.

Energiewende und Klimaschutz spielen für die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises eine wichtige Rolle. Ökonomie und Ökologie gemeinsam denken. Eine Möglichkeit wäre, die Gelder, die derzeit in den Kauf von Erdöl zur Wärmeerzeugung aus unserer Region herausfließen, das sind jährlich bis zu 60Mio Euro, in der Region zu binden. Das bedeutet die Energie vor Ort nachhaltig zu erzeugen, die benötigt wird.

Zu berücksichtigen sind hier Sektor übergreifende Maßnahmen. Im Bereich der Wärmeerzeugung beispielsweise durch Solarthermie, die derzeit durch Bund gefördert wird. Ein wichtiges Potential unserer sonnenverwöhnten Region. Im Bereich der Stromerzeugung, mit Photovoltaik und Windkraft und den großen Bereich der Mobilität. Zu ergänzen sind hier die Themen E-Mobilität, mit Aufbau einer E-Lade-Infrastruktur. Der ÖPNV-Öffentlicher Personennahverkehr und des SPNV-Schienen-Personennahverkehrs, als adäquate Mobilität für Berufspendler, junge Menschen, Familien, Senioren und Touristen gilt es zu entwickeln und zu fördern.

Bisher wurde versäumt eine optimierte Verzahnung von Bus und Bahn herbeizuführen, hier gibt es Potential nach oben. Es bedarf einer Verbesserung des Busverkehrs in der Fläche, z.B. durch Einsatz kleinerer Busse und eine schnellere Verbindung durch Schnellbusse zu Pendlerstoßzeiten. Die Umstellung auf Elektrobusse ist dabei zu fördern.

Für den Landkreis muss die Modernisierung des Schienennetzes ein zentrales Thema sein, mit Elektrifizierung der Strecke Neustadt-Wörth, die größten Teils auf Landkreisgebiet liegt und der Nebenstrecken, Winden–Bad Bergzabern und der Queichtalstrecke. Der Kreis sollte sich für Fördermittel durch das Land einsetzen, wie es in anderen Regionen bereits geschieht,

Worin sehen Sie derzeit die größte Herausforderung?

Um die Region zukunftsweisend aufzustellen, gilt es Synergieeffekte zu schaffen, in Kommunikation zu gehen, um gemeinsame Konzepte zu verwirklichen für Klimaschutz und Energie, für Tourismus, für regionale Vermarktung, aber auch für das wichtige Thema Mobilität. Dies bringt unsere Region nach vorne, macht uns wettbewerbsfähig, schafft Arbeitsplätze, wiederbelebt Dörfer, macht unsere Region attraktiv, macht unsere Region lebenswert.

Langfristig möchte ich für den Kreis erreichen…?

Ich möchte die Attraktivität des Landkreises weiter stärken. Die Herausforderung wird sein Region übergreifend zu denken und den Blick vor Ort zu bewahren.

Was sind ihre drei liebsten Beschäftigungen?

Ich treffe mich gerne mit Freunden, gehe gerne Schwimmen und Mountainbiken.

Webseite von Bärbel Conrad: www.baerbelconrad.de [2]

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