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Förderpreis für junge Literatur: Gustav-Adolf Bähr künftig Namensgeber

Gustav-Adolf Bähr (hier bei einer Ausstellungseröffnung) war eine wichtige Person für die Kultur in der Pfalz.
Archivfoto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt-Mußbach. Der verstorbene langjährige Vorsitzende der Fördergemeinschaft Herrenhof Mußbach (FGH), Gustav-Adolf Bähr ist Namensgeber des Förderpreises für junge Literatur.

Vergeben wird er von der FGH in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Neustadt. Dotiert ist er mit 5300 Euro und wird im Juli wieder vergeben.

Den Preis gab es 2018 zum ersten Mal für junge Schriftsteller aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Der diesjährige Preis wird sich auf das Thema „Grenzen“ in Lyrik oder Kurzprosa beziehen.

Katharina Dück, die Sprecherin des Arbeitskreises Literatur der FGH, berichtet dem Pfalz-Express:

„Dass wir den Preis nach Gustav Adolf Bähr benannt haben, ist unsere Form des Dankes. Ohne Just (Gustav Adolf Bähr) hätte es die Literaturvilla als Institution nicht einmal gegeben. Er war es, der mich nach dem Querfällteinfestival 2016 fragte, ob Florian Arleth und ich nicht Lust hätten eine dauerhaft im Herrenhof angesiedeltes literarisches Programm, in der Art wie wir es im Rahmen des Festivals gemacht hatten, zu etablieren.

Mit ihm gemeinsam haben wir dann ein Konzept erarbeitet und seit März 2017 gibt es eben die Reihe „Literaturvilla präsentiert…“ im Herrenhof. Als wir dann 2018 einen Literaturförderpreis ins Leben rufen wollten, hat ebenfalls er zusammen mit Hermann Bleiholder uns unterstützt und uns bei der Organisation und Ausrichtung geholfen.

Zudem war er damals bei der ersten Ausschreibung des Preises als einer der sich in der deutschsprachigen Literatur sehr gut auskennt (nicht nur aufgrund seiner jahrelangen Arbeit beim SWF bzw. SWR; er schrieb auch selbst), selbstverständlich in der Jury.

Als er verstarb haben wir nicht nur einen Förderer und Unterstützer, sondern auch einen Freund verloren. Sein Tod ging uns sehr nahe. Bis zuletzt – sofern seine Gesundheit es zuließ – war er immer auch Gast in der Literaturvilla.

Pfalz-Express: „Was würde Gustav-Adolf Bähr dazu sagen, dass ein Preis nach ihm benannt worden ist?

Katharina Dück: „Ich glaube, zu Lebzeiten wäre er damit nicht einverstanden gewesen. Wir erlebten ihn als sehr bescheiden, er stellte sich nie in den Vordergrund, sondern immer nur die Sache, für die er Feuer und Flamme war.

Er hätte sicher einen anderen Namen gewählt – und auch deswegen wollen wir ihn ehren und gerade ihm diesen Förderpreis für junge Literatur widmen. Er war sein Leben lang Förderer; das soll nun auch nach seinem Tod so bleiben. Es sollen auch die nächsten Generationen die Möglichkeit haben in seinem Namen gefördert zu werden.

Pfalz-Express: „Und wie kam es zu dem Thema „Grenzen“?

Katharina Dück: Dieses hat – wie schon beim letzten Mal – Florian Arleth vorgeschlagen. Nicht erst seit 2015, sondern auch und gerade seit letztem Jahr, bekommt der Begriff „Grenzen“ ganz viele neue Bedeutungsinhalte: Was ist eine politische Grenze, was eine gesellschaftliche? Was ist meine eigene Grenze? Kenne ich überhaupt Grenzen? All diese Fragen und solche, die sich daran anschließen haben zahlreiche Antworten, die uns gerade in literarischer Form junger Menschen interessieren. (desa)

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