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First-Responder-Gruppe Gäu: Schnelle Erstversorgung durch ehrenamtliche Helfer

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Das von Christoph Bender entworfene neue Emblem (links) und das zukünftige Einsatzfahrzeug der First-Responder-Gruppe. Fotocollage: Ahme

Edenkoben. Am Donnerstag, 16. Mai wurde der Vorsitzende des DRK Ortsvereins Gommersheim, Günther Neurohr von der VG Edenkoben mit der Erfüllung der Aufgaben in der Allgemeinen Hilfe beauftragt. Damit ist die First-Responder-Gruppe im Zuständigkeitsbereich der Verbandsgemeinde Edenkoben offiziell anerkannt und damit die erste in der Verbandsgemeinde Edenkoben.

„Bei der First-Responder-Gruppe handelt es sich um ein ganz tolles Engagement des DRK Ortsvereins Gommersheim, der den kompletten Bereich der First-Responder-Gruppe inklusive der gesamten Finanzierung übernommen hat und auch die personelle Vernetzung mit der Feuerwehr im Gäu ist Beweis dafür, dass die Menschen erkennen, wie wichtig dieses ehrenamtliche Engagement ist,“ so Bürgermeister Olaf Gouasé anerkennend.

Am 13. Dezember vergangenen Jahres hatte sich der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen, für die Gemeinde Gommersheim und die umliegenden Gemeinden ein Ersthelfersystem einzurichten.

 Hinter der First-Responder-Gruppe Gäu verbirgt sich ein mobiler Einsatz eines Rettungssanitäters, der unmittelbar in der Gemeinde Gommersheim sowie den umliegenden Gemeinden diejenige Zeit überbrücken kann, bis der Rettungsdienst vor Ort ist. Die Notwendigkeit ergibt sich letztlich aus der flächenmäßigen Ausdünnung des Rettungssystems, das zu deutlich längeren Anfahrtszeiten im ländlichen Raum geführt hat.

Fortan übernimmt der Gommersheimer Ortsverein die Ausbildung der ehrenamtlichen Helfer und Überwachung der Ersthelfer und stellt die erforderliche Ausrüstung zur Verfügung. Die Aufnahme in die Alarmierungslisten bei der zuständigen Rettungsleitstelle ist noch in der Beantragung.

Günther Neurohr, als Vorsitzender des DRK Ortsvereines Gommersheim und Andy Haag, Christoph Bender und Andreas Prekur (Freiwillige Feuerwehr Gommersheim) erläuterten im Pressegespräch die Hintergründe der First-Responder-Gruppe, die inzwischen 14 Personen zählt.

„Ich war in Herxheim als Ersthelfer (First Responder) tätig und hatte die Idee nach Gommersheim mitgenommen. Auf der Suche nach dem optimalen Standort für einen Defibrillator, kam ich mit der Freiwilligen Feuerwehr Gommersheim ins Gespräch“, schildert Neurohr die Anfänge.

Wehrführer Andy Haag erzählt, dass just zu diesem Zeitpunkt der Vater eines Feuerwehrkollegen gestorben war, dem durch eine First Responder Gruppe vielleicht das Leben hätte gerettet werden können. Aus diesem Grund wurde der Vorschlag Neurohrs zur Bildung einer Ersthelfer-Gruppe gerne aufgegriffen.

Zehn Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und vier DRK-Mitglieder bilden nun eine „gute und homogene Truppe“ (Haag). Einer davon ist Rettungsassistent Andreas Prekur. „Die 14 Mitglieder der First Responder decken die Bereiche Rettungsassistent, Rettungssanitäter, Sanitätshelfer und Ersthelfer ab und sind darin bestens ausgebildet. Sie erhalten keinerlei öffentliche Zuschüsse, sie sind ehrenamtlich im Einsatz und dies zu Nachtzeiten und am Wochenende“.

Spritzen und Medikamente dürfen die First Responder nicht geben, dafür sind sie in kürzester Zeit vor Ort. Bei Notfällen wie plötzlicher Herzstillstand, Schlaganfall, Unfällen und so weiter, kommt es auf schnelle Hilfe an. Bis der Rettungswagen oder Notarzt eintrifft, kann die First-Responder-Gruppe qualifizierte Basis-Maßnahmen zur Rettung des Patienten treffen. Auch die kurzfristige Betreuung und Information der Angehörigen kann von der Gruppe geleistet werden. Da das Fahrzeug beim jeweiligen diensttuenden Helfer vor Ort stationiert ist, wird eine Eintreffzeit von cirka 5 Minuten angestrebt. Geplant sind Bereitschaftszeiten wochentags von 18 bis 6 Uhr und samstags, sonntags und feiertags 24 Stunden.

Die Ausstattung wird vom DRK Ortsverein Gommersheim zur Verfügung gestellt und umfasst einen Defribrillator, medizinischen Sauerstoff und einen Notfallrucksack. Ein gebrauchtes Einsatzfahrzeug konnte ebenfalls beschafft werden. Die First Responder finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Der endgültige Start wird Mitte bzw. Ende Juni erfolgen, wenn Funkgerät und Einsatzfahrzeug bereit sind. Das Einsatzgebiet umfasst Altdorf, Böbingen, Freimersheim und Gommersheim. Spenden: DRK OV Gommersheim e. V., Spendenkonto: 104901070, VR Bank Südpfalz, BLZ 54862500. (desa)

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