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Feuerwehr Wörth: Gemeinschaftsübung und Vorführung – neues Fahrzeug übergeben

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Beigeordneter Heinz Heimbach in der Mitte, links davon der Wörther Wehrführer Daniel Fuhrmann, rechts Wehrleiter Stefan Kuhn sowie die örtlichen Wehrführer und Stellvertreter.
Foto: v. privat

Wörth – Die Gemeinschaftsübung der Feuerwehren der Stadt Wörth, die im Ortsbezirk Wörth auf dem Schulplatz der Grundschule Dammschule stattfand, war dieses Jahr weniger eine Übung als vielmehr eine Vorführung.

Darauf hatte gleich der Wehrleiter der 148 Wehrleute starken Feuerwehr Stefan Kuhn bei seiner Begrüßung der zahlreich erschienenen Zuschauer – unter ihnen die vier Ortsvorsteher und einige Stadträte – hingewiesen. „Da heute die neue Drehleiter übergeben wird, liegt der Schwerpunkt unserer Vorführungen beim Umgang mit unseren verschiedenen Feuerwehrleitern.“

Nachdem Einsatzleiter Alexander Mieger die Lage erkundet und die Fahrzeuge eingewiesen hat, holt sich der Gruppenleiter der Maximiliansauer Wehr seinen Auftrag ab und teilt sein Personal ein. Inzwischen erkundet der Einsatzleiter den Zugang zum Dammschulgebäude, um die Rettung vermisster Personen einzuleiten.

Dabei kommt die vierseitige Steckleiter zum Einsatz, bei der ein Teil zehn Kilo wiegt, die 8,40 Meter hoch ist und von vier Wehrleuten am Gebäude aufgestellt wird. Mit dem Pressluftatemgerät ausgestattet steigt dann ein Maximiliansauer Feuerwehrmann über das Fenster ins Schulgebäude ein. Exemplarisch wird ein Feuerwehrbeil – entfernt von der Hauswand gehalten  – nach oben gezogen.

Erläutert wird diese Vorführung – ebenso wie die folgenden – fachgerecht und für die Zuschauer leicht verständlich vom Zugführer Bernd Wüst von der Wörther Feuerwehr.

Als Zweites kommt die dreiteilige, 75 Kilo schwere Schiebeleiter aus Aluminium zum Einsatz, die für eine Rettungshöhe von zwölf Metern vorgesehen ist. Vier Einsatzkräfte der Wörther Wehr versuchen die Leiter in einen sicheren Stand zu bringen – weit genug von der Fassade des Gebäudes weg. Dann wird sie ausgefahren und mit einem Strick gesichert, dass sie nicht zusammenrutschen kann. Zwei Wehrleute sichern an der Seite, einer vorne.

Die Schaidter Wehr fährt anschließend einen „Angriff“ – wie es Wüst nennt – über die Drehleiter mit Korb (DLK 23/12). Sie hat eine Rettungshöhe von 23 Metern bei zwölf Metern Abstand zum Gebäude und kann bis zu 30 Metern ausgefahren werden. Drei Wehrleute begeben sich in den Rettungskorb, der dann an das Gebäude gefahren wird. Dabei passiert ein unerwartetes kleines Malheur: Zwei Dachziegel werden berührt, lösen sich und fallen herunter. Zum Glück ist alles um die Drehleiter abgesichert, niemand kommt zu Schaden.

Die Büchelberger Wehr darf dann den so genannten Sprungretter, ein aufgeblasenes Schlauchgerüst, vorführen. Mit seiner Hilfe können Personen bis zu einer Höhe von 16 Metern aus dem Gebäude springen. Das sperrige Gerät muss in 30 Sekunden gerüstet sein und schnellstmöglich in Stellung gebracht werden. Wer jetzt gespannt auf einen Sprung aus dem Fenster in den Sprungretter gewartet hat, wird enttäuscht. Lediglich ein Sandsack wird hineingeschmissen. Wüst erläutert, dass bei Übungszwecken keine Person mehr springen darf, weil dabei schon Unfälle passiert seien.

Als Höhepunkt der einstündigen Vorführungen bezeichnet der für die Feuerwehr zuständige Beigeordnete Heinz Heimbach die Übergabe des neuen Arbeitsgerätes, eines DLK – XS -Fahrzeuges der Firma Metz mit einem abknickbaren Drehkorb. Das 1988 beschaffte Drehleiter-Fahrzeug musste Ende September 2012 wegen größerer Mängel außer Dienst genommen werden, die Feuerwehr mietete ein Leihfahrzeug.

Im Februar 2013 beschloss der Stadtrat die Anschaffung des neuen Fahrzeuges. 700 000 Euro waren im Haushalt vorgesehen, 617 000 seien benötigt worden – so Heimbach. Jetzt werden beantragte Zuschüsse vom Land und vom Kreis erwartet, da dieses Drehleiterfahrzeug auch überörtlich eingesetzt werden soll.

Der Gebietsleiter der Firma Metz, Jürgen Teuring, sprach vom ersten Fahrzeug in Deutschland mit dieser neuen Technik des größeren abknickbaren Drehkorb und der schnelleren Einsatzzeit der auf 32 Meter ausfahrbaren Leiter. Er überreichte zur Förderung der Jugendarbeit einen Scheck an die Wörther Wehr.

Nach der symbolischen Schlüsselübergabe an den Wörther Wehrführer Daniel Fuhrmann ging dieser auch auf die Bedeutung des Korbes zur Unterstützung bei Krankentransporten ein. Die Leiter könne vor dem Fahrzeug abgelassen werden und so können Personen aus dem Gebäude heraus zum Krankentransport geborgen werden.

Zum Abschluss führte der Maschinist die Leiter vor und der Wörther Ortsvorsteher Roland Heilmann sowie der Büchelberger Manfred Rinnert wurden “in die Lüfte gehoben“. Diesen Ausblick von oben  wollten sich danach auch einige Kinder nicht entgehen lassen.

Die nach einer Gemeinschaftsübung übliche Kritik des Feuerwehrinspekteurs des Kreises, Berthold Simon, fiel im Feuerwehrhaus dieses Mal entsprechend kurz aus – es gab sie in der gewohnten Form gar nicht. Simon meinte: „Es war eine Vorführung, keine Übung. Deshalb auch keine Kritik.“ Er lobte aber die Zusammenarbeit der Wehren innerhalb der Stadt und auch im Kreis. (lumi)

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Die auf 32 Meter ausgefahrene Drehleiter.

 

 

 

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