Samstag, 20. April 2024

Ausstellung Elisabeth Lange: Wege der Inspiration

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Datum/Zeit
09.04.2017 - 07.05.2017

Ort
Museum unterm Trifels

Veranstaltungsart


Museumsleiter Hans-Joachim Kölsch bei seiner Ansprache. Rechts von ihm Peter Pohlit, Christina Schramm und ganz rechts Elisabeth Lange. Foto: Kunze

Museumsleiter Hans-Joachim Kölsch bei seiner Ansprache. Foto: privat

Annweiler. Elisabeth Lange ist keine Frau der „lauten Worte“. Umso kraftvoller und intensiver ist das, was die Künstlerin aus Herxheim mit Pinsel und Spachtel auf die Leinwand bringt.

Am 8.April wurde die Vernissage im Museum unter dem Trifels eröffnet.
Elisabeth Lange stellt ihre in Öl, Aquarell, Acryl und in Collagen entstandenen Werke im Heimatmuseum aus, welches aus drei Fachwerkhäusern und einer ehemaligen Wassermühle bestehend eine idyllische Plattform dafür bietet.

Lange betonte, wie dankbar sie dafür ist, in dem Ort, in dem sie dem Kunstverein angehört, nun auch ihre Gedankenbilder, ihre Eindrücke von Begegnungen und Sinneswahrnehmungen ausstellen zu dürfen.
Unter dem Titel „Wege der Inspiration“ stehen bis zum 7. Mai die Bilder der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Für was ist Kunst gut? Was macht Kunst mit uns?
Museumsleiter Hans-Joachim Kölsch leitete in seiner Eröffnungsrede vom Zauber der Natur, welcher gerade in dieser Jahreszeit besonders spürbar ist, über zu den Inspirationsquellen, die zu solchen Bildern führen.

Er zeigte sich erfreut, dass im „Museum unter dem Trifels“ diese Ausstellung stattfindet und betonte, wie sehr Kunst verbindet und auch Spaß machen soll.

Christina Schramm hielt als Vorsitzende des Vereins Kunst und Kultur Annweiler die Laudatio. Dabei zitierte sie die Künstlerin: „Die Malerei ist mein schönstes Hobby und bereitet mir viel Spaß“. Doch scheinbar hat sich das Hobby zu mehr als einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung entwickelt.

„Es geht darum, trotz aller Verpflichtungen des Alltags, sich Freiräume zu schaffen“, so Schramm, „die Kunst bereichert das menschliche Leben grundsätzlich durch verstehen, erleben und nachvollziehen. Aber auch darüber, sich selbst künstlerisch zu betätigen. Für dieses braucht es Empfindsamkeit und Sensibilität.“

Die Vorsitzende des Kunstvereins ging in ihrer sehr berührenden Rede darauf ein, warum sich Menschen mit der Bildenden Kunst beschäftigen, was die Lebensführung des Einzelnen mit diesem macht, die gesellschaftlichen Situationen und die Zeit, in der man lebt. Schramm formulierte es so:
„Sie möchte ausdrücken: Ich bin nicht nur eine Ansammlung von Farben, von Licht und Dunkel, nein – ich verkörpere einen Gedanken, eine Idee.

Ich bin lebendig, denn in mir liegt ein Teil des Geistes, ein Teil der Seele meiner Schöpferin.
Mit ihr kann ich dich verbinden – ich bin die Brücke dazu.“

Für den musikalischen Rahmen sorgten drei begabte Querflötenspielerinnen – Charlotte Schlachter, Isabell Burkard und Sophie Baumann.
Sie schufen mit einigen klassischen Werken die passende Stimmung.

In den zahlreichen verwinkelten Räumlichkeiten des historischen Gebäudekomplexes trifft der Betrachter auf so allerlei.

Mutter Teresa lächelt gütig aus einem Bilderrahmen heraus, während ein Stockwerk höher der Klatschmohn kraftvoll leuchtet.

Auch der Dalai Lama wirkt charakteristisch gut ergründet, während ein Kerzenmotiv die „Stille“ symbolisiert. Und was hat es mit den Korbmachern auf sich, die in warmen, sandigen Tönen ihrem Tagwerk nachgehen?

Den direkten Bezug liefert Elisabeth Lange über ihren Vater, der Korbmacher war, was den Bildern noch mehr Intensität verleiht.

Drei Frauen, drei Farben, drei unterschiedliche Charaktere? Das Bild „Freundinnen“ wirkt entsprechend harmonisch und arbeitet das Gemeinsame im Unterschiedlichen sehr gut heraus.

Aber auch Traumbilder bis hin zur Abstraktion gehören zu den ausgestellten Werken.
„Beim Verarbeiten der Farben und anderer Materialien“, so Elisabeth Lange, „vergess ich alles um mich herum und widme mich ausschließlich der Gestaltung meiner Werke. So kann ich, in dieser Entspannungsphase, mich voll und ganz der Entstehung des Objektes zuwenden.“

Diese sehr sehenswerte Ausstellung ist eingebettet zwischen Anschauungsobjekten unserer Region und verbindet, unbewusst oder bewusst, historische Gegebenheiten mit aktuell inspirierten Bildern. Richard Löwenherz befindet sich quasi „um die Ecke,“ genauso wie Kaiser Barbarossa und Friedrich der II. So fließen zwei recht unterschiedliche Ausstellungen reibungslos ineinander über.

Ausstellung „Wege der Inspiration“ von Elisabeth Lange.
Vom 9. April – 7. Mai 2017.

Museum unterm Trifels
Am Schipkapass 4
76855 Annweiler

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag von 10 – 17 Uhr (Text von Gabi Kunze)

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