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EU-Debatte in Davos: Merkel vermeidet Streit mit Cameron

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Angela Merkel und David Cameron: Was nun?                         Foto:dts

Davos – Nach der kontroversen EU-Rede des britischen Premierministers David Cameron vom Mittwoch hat Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Auftritt auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos einen offenen Streit vermieden.

Auf Camerons Haltung zur EU ging Merkel bei ihrer Rede nur beiläufig ein, stattdessen betonte sie die gemeinsame Forderung nach einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas. Auf den Hinweis von Weltwirtschaftsforum-Gründer Klaus Schwab, dass Großbritannien laut der Aussage von Cameron dem Euroraum wohl nie beitreten werde, reagierte Merkel ebenfalls gelassen. Solche Fragen sollten „unaufgeregt“ behandelt werden, erklärte die Kanzlerin. Cameron hatte am Mittwoch in einer viel beachteten und kritisierten Rede ein britisches Referendum über die Mitgliedschaft in der EU für das Jahr 2017 angekündigt.

Umfrage: EU entwickelt sich in die falsche Richtung

In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage vermuten 59 Prozent der Deutschen, dass ein Austritt Großbritanniens der EU schaden würde. Nur 19 Prozent fänden es gut, wenn die Briten die Europäische Union verlassen würden. Auch die Deutschen sind – ähnlich wie viele Briten – nicht besonders begeistert vom politischen Kurs der EU. Einen EU-Austritt Deutschlands wollen aber nur wenige. Insgesamt glauben 49 Prozent der Deutschen, dass sich die EU in eine falsche Richtung entwickelt. Nur 20 Prozent sehen die Europäische Union auf dem richtigen Kurs. Einen EU-Austritt fordern aber nur 22 Prozent der Befragten – 75 Prozent der Befragten hielten einen solch radikalen Schritt für eine falsche Reaktion. (red/dts Nachrichtenagentur)

 

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