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Erster Prozesstag in Fall Mia zu Ende: Tatverdächtiger Abdul D. bricht sein Schweigen

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Kamerateams und Polizei vor dem Gerichtsgebäude.
Foto: Pfalz-Express.

Landau/Kandel – Am ersten Prozesstag gegen Abdul D., ein mutmaßlich afghanischer Asylbewerber, der die 15-jährige Mia in Kandel getötet haben soll, wurde die Anklageschrift verlesen.

Das Landgericht Landau war von starken Polizeikräften gesichert, als der Angeklagte in Handschellen vorgefahren wurde. Auch ein Spezialkommando war vor Ort. Störungen gab es aber keine.

Noch am Morgen hatte das Landgericht eine Pressekonferenz gegeben, siehe hier [2].

Der Verteidiger des Angeklagten, Maximilian Endler, sagte den zahlreichen Pressevertretern vor dem Gerichtsgebäude, sein Mandant sei in einer schlechten Verfassung. Es habe Morddrohungen gegen ihn gegeben, außerdem Übergriffe in der Justizvollzugsanstalt. Er sei von Mithäftlingen verprügelt worden und habe zu seiner eigenen Sicherheit isoliert werden müssen.

Damit wolle er nicht die schreckliche Tat in den Hintergrund drängen, so Endler, lediglich die Frage nach der Verfassung seines Mandanten beantworten. Dieser bereue die Tat.

Kurz nach Beginn der Verhandlung musste sie wegen Dolmetscher-Problemen unterbrochen werden und wurde erst gegen die Mittagszeit fortgesetzt.

Am Abend vermeldete dann der Vizepräsident des Landgerichts, Dr. Robert Schelp, der Angeklagte habe sich sowohl „zur Person als auch zur Sache“ geäußert. Die Monate zuvor hatte er geschwiegen. Was genau Abdul D. ausgesagt hat, ist nicht bekannt.

Ein Sachverständiger wurde angehört und zwei Zeugen vernommen. Details dazu teilte die Kammer ebenfalls nicht mit, da der Prozess nach Jugendstrafrecht verhandelt wird und somit unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.

13 Verhandlungstage sind angesetzt, rund 80 Zeugen sollen gehört werden. Wenn alles planmäßig verläuft, könnte das Urteil am 29. August fallen. (cli)

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Abgesperrte Straße zum Gericht.

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