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Erneuter Kerosin-Ablass über der Westpfalz: SPD-Fraktion fordert Meldekette – Landtagsanhörung im November

Alexander Schweitzer: "Es muss endlich eine Meldekette eingerichtet werden". Foto: Pfalz-Express [1]

Alexander Schweitzer: „Es muss endlich eine Meldekette eingerichtet werden“.
Foto: Pfalz-Express

Westpfalz/Mainz. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr wurden aus einem Flugzeug kurz nach dem Start am Frankfurter Flughafen große Mengen an Kerosin über der Westpfalz abgelassen.

Dazu erklärt der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Alexander Schweitzer: „Nachdem bereits im Mai und im September dieses Jahres große Mengen an Kerosin über Rheinland-Pfalz niedergingen, wurden nun erneut fast 80 Tonnen Treibstoff über der Westpfalz abgelassen. Erneut hat die Öffentlichkeit erst Tage später durch Zeitungsberichte von dem Vorfall erfahren. Dies ist nicht hinnehmbar. Es muss endlich eine Meldekette eingerichtet werden, nach der binnen 24 Stunden die Öffentlichkeit über derartige Vorfälle informiert wird.“

Für jeden müsse öffentlich einsehbar sein, wann, wo und wieviel Treibstoff abgelassen wurde, so Schweitzer, der auf die Internetpräsenz der Deutschen Flugsicherung (DFS) oder das Bundesverkehrsministerium verweist. Dort könnten diese Informationen veröffentlicht werden, schlägt Schweitzer vor. „Auch die Landesbehörden müssen zeitnah informiert werden.“

Rheinland-Pfalz sei überproportional häufig von Treibstoff-Notablass betroffen. Zudem lägen derzeit nur veraltete Studien zu einer möglichen Gefährdung von Mensch und Umwelt vor.

Auf Bestreben der rheinland-pfälzischen Landesregierung wurde im Frühjahr auf der Umweltministerkonferenz beschlossen, ein neues Gutachten auf den Weg zu bringen. Die Ergebnisse werden im kommenden Jahr erwartet.

Auf Antrag der SPD-Fraktion wird sich am 14. November 2017 der Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr in einer Anhörung  mit dem Thema Kerosin-Ablass befassen.

Zudem will sich die SPD-Fraktion im November bei einer auswärtigen Fraktionssitzung vor Ort mit Toxikologen, Vertretern der Deutschen Flugsicherung sowie Bürgerinitiativen über mögliche Gefährdungen, Informationswege und Regulierungsmöglichkeiten austauschen. (red)

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