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Er hatte „Marius“ töten lassen: Kopenhagener Zoo-Direktor Holst kritisiert Vermenschlichung von Tieren

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Holst ist durch die Tötung einer Giraffe (hier Giraffe im Zoo Wilhelma), bekannt und auch gehasst geworden.
Foto:Pfalz-Express/Ahme

Berlin – Der Kopenhagener Zoo-Direktor Bengt Holst ist der Ansicht, dass Tiere zu sehr vermenschlicht werden. Holst ist weltweit bekannt geworden, nachdem er im vergangenen Jahr Giraffe „Marius“ töten und öffentlich an Löwen verfüttern ließ.

Im Interview mit dem „Stern“ sagte Holst, er könne sich generell vorstellen, dass gleiche mit einem Gorilla-Baby zu machen. „So weit sind wir nur noch nicht. Aber wenn wir mal in 20 Jahren so weit mit der Zucht von Gorillas kommen sollten, dass wir auch da überzählige Tiere haben, dann ja, um einen gesunden Bestand zu sichern.“

Die Kritik an seiner Arbeit passe zu „dieser Disney-Welt, in der alle Tiere immer nett sind“, sagte Holst. „Aber so ist das nun mal nicht.“ Er warnte davor, Tieren im Zoo öffentliche Namen zu geben. Das Beispiel des Berliner Eisbären Knut habe gezeigt, wie es falsch laufen könne. „Knut war ein halber Mensch, er wurde wie ein Kuscheltier dem Publikum präsentiert. Ein Eisbär ist aber ein wildes Tier und sollte auch so behandelt werden“, sagte Holst.

Nach dem Tod des Giraffenjungen „Marius“ schlug dem Zoodirektor der Hass aus aller Welt entgegen, Dutzende Morddrohungen erreichten ihn. Manche vermuteten, dass Holst aufgrund seiner Handlung  psychisch nicht in Ordnung sein konnte. In seiner Heimat Dänemark fand er hingegen Unterstützung und wurde von dänischen Zeitungslesern sogar zum „Kopenhagener des Jahres“ gewählt. (dts Nachrichtenagentur)

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