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Engagierte Unternehmer mit vielen Fragen an den Wirtschaftsminister: BVMW-Unternehmer-Frühstück mit Dr. Volker Wissing

In traumhafter Kulisse fand das Unternehmerfrühstück mit Dr. Wissing statt.
Fotos: Rolf H. Epple

Landau-Nußdorf. Die „Stimme des Mittelstands“ – das ist der BVMW. Lothar Schmidt, zuständig für die Region Landau, lud am 20. August ins Weingut Villa Hochdörffer nach Nußdorf zum Unternehmer-Frühstück ein.

Fünfzig Unternehmer aus der Region freuten sich auf den Ehrengast, Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (FDP), der über Wirtschaftsfragen referierte und natürlich auch gerne Fragen beantwortete.

„Bestes Wetter, schönes Ambiente, excellenter Service, engagierte Unternehmer, ein konzentrierter Minister und viele neue Mitglieder“: Dieses Resumee zog Schmidt selbst nach Ende der erfolgreichen Veranstaltung, die mit großem Applaus der Anwesenden belohnt wurde.

Angeregte Gespräche und neue Kontakte gibt es bei jedem Unternehmer-Frühstück in der Region. „Das ist ein nettes Format und es ist eine gute Idee beim Frühstück über Wirtschaft zu sprechen“, freute sich Dr. Wissing. Er habe noch viel vor in Rheinland-Pfalz, sagte er im Hinblick auf das ihm angetragene Ehrenamt eines FDP-Generalsekretärs in Berlin.

Lothar Schmidt (l.) bedankte sich herzlich bei seinem Ehrengast Dr. Volker Wissing.
Foto: Rolf H. Epple

Man habe zwar in RLP alles ganz gut im Griff, eine massive Wachstumshemmung und Steuermindereinnahmen von 11 Prozent charakterisierten die coronabedingte Krise im Land. Im Interview mit Lothar Schmidt erklärte Wissing, der Jura studiert hat und als Staatsanwalt tätig war, dass die ganze Familie sich schon immer politisch betätigt hatte und dies auch für ihn als Staatsrechtler ein ganz logischer Weg gewesen sei.

„Man hat Sie als Krisenmanager kennen gelernt – wo stehen wir denn überhaupt wirtschaftlich?“, wollte Schmidt wissen. 2009 habe es eine Bankenkrise gegeben, doch die jetzige Krise spiele sich in der Realwirtschaft ab. Die Pandemie sei eine Herausforderung, auch für sein Ministerium, sagte Wissing.

560 Millionen Euro habe die Administration in Unternehmen gegeben, 150 Mitarbeiter hätten kurzfristig eingestellt werden müssen um 110.000 Anträge bearbeiten zu können. „Ich habe geschmunzelt, dass Manche geglaubt haben, man könne diese Anträge in drei Tagen bearbeiten.“

Tatsächlich habe es drei Wochen gedauert: „Das war eine ziemliche Kraftanstrengung“, so Wissing.

Für falsch halte er die Praxis anderer Bundesländer, Anträge ohne Prüfung durch zuwinken. In Rheinland-Pfalz habe man nachweisen müssen, dass die eigene Firma auch existiert. Wobei es nicht Sinn der Sache sei, schon marode Firmen zu retten.

Auch in der Digitalisierung müsse man besser werden und in sie investieren – ein großes Thema für Wissing, der auch einen Digitalisierungsbonus für Unternehmen in Erwägung zieht.

In Rheinland-Pfalz sei der Mittelstand sehr stark, weiß Wissing. „Aus dieser Vielfältigkeit heraus gibt es aber auch Probleme“. Eine neue Wirtschafts­standort­marke für erfolgreiche Wirtschaftspolitik werde er vorstellen in Mainz, die alle diese Vorzüge umfasse. Das Land Rheinland-Pfalz brauche mehr Wahrnehmung, ist sich Wissing sicher.

In der sich anschließenden Fragestunde war natürlich die Pandemie das alles beherrschende Thema. Einbußen von 50 Prozent im Hotelgewerbe, Corona in der Schule, Unterrichtsausfall, Zuschüsse im digitalen Gesundheitswesen, Luftfracht und deren große Bedeutung für die Wirtschaft und die Verankerung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung wurden besonders angesprochen.

Ein starkes Netzwerk präsentierte sich auch in der Vorstellung neuer Mitglieder.

Schmidts besonderer Dank galt am Ende den an der Veranstaltung mitwirkenden Unternehmern Yvonne Graf von der Eventagentur Graf corporate Events aus Lustadt sowie den Hausherrn, Familie Hochdörffer, der Südwest Sound GmbH, der Aramis GmbH, Breuer und Nohr, Etecture, Vera Finck Leadership, Klaus Lochmann Projektentwicklung sowie Rolf H. Epple, der die Veranstaltung gekonnt in Szene gesetzt hat. Und die nächste Veranstaltung [1] steht schon in den Startlöchern. (desa)

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