Engagement für die Heimatgemeinde: Dimbach rief zum Arbeitseinsatz

7. Juli 2020 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz

Emil Nieder (links) und Thomas Funck mit Traktor Porsche Junior Baujahr 1956.
Foto: Werner G. Stähle

Dimbach (Südwestpfalz, Verbandsgemeinde Hauenstein). „Am 3. Juli 2020 ist in unserer Gemeinde ein Arbeitseinsatz geplant“, lautete der Aufruf des Ortsbürgermeisters im Amtsblatt und dreizehn Hilfsbereite fanden sich pünktlich ein, wie erbeten ausgestattet mit eigenen Heckenscheren, Schaufeln, Besen, Harken und Motor-Freischneidern.

Bürgermeister Funck stellte den (historischen) Familien-Traktor mit Anhänger. Die Arbeiten „sollen dann unter Beachtung der aktuell geltenden Vorgaben in kleinen Gruppen ausgeführt werden“, lautete die Aufforderung.

„In der Regel viermal im Jahr finden sich Dimbacher Bürger zusammen um ihre Gemeinde zu pflegen“, sagte Thomas Funck. „Unser Dorf spart so die Kosten für eine Arbeitskraft.

In Dimbach wird das gesamte öffentliche Grün ausschließlich von Ehrenamtlichen gepflegt und gesäubert“. Dies umfasse das Gelände um das Dorfgemeinschaftshaus, den Dorfplatz mit dem historischen Brunnen, den Friedhof, den Grillplatz sowie den Spielplatz im Neubaugebiet.

Auch der „Dimbacher Buntsandstein Höhenweg“ wird von Freiwilligen in Eigeninitiative unterhalten. (Wir berichteten von diesem Premiumwanderweg.)

Ralf Seibert ergänzte, dass zudem sich immer wieder kleinere Gruppen spontan zusammen fänden, wenn Bedarf gesehen werde, beispielsweise weil irgendwo eine Hecke übereifrig wuchert. „Unsere Bürger helfen auch kurzfristig, wenn Not am Mann ist, zum Beispiel wenn bei Starkregen Schmutz und Sand von der Straße entfernt und sie gereinigt werden muss“, so Bürgermeister Funck.

Man übernehme die Arbeiten gerne, versicherten die Aktiven. Die Gemeinschaft werde gestärkt. Bislang sei man zum Abschluss ebenso gerne bei einem Vesper zusammengesessen, was in diesem Jahr wegen der Pandemiesituation leide.

Auch die Küche des Dorfgemeinschaftshauses sei in ehrenamtlicher Arbeit renoviert und kürzlich fertiggestellt worden, war nebenbei zu hören. Das Material und die neu erworbene Einrichtung habe man aus Geldzuwendungen finanziert sowie aus Sachspenden, darunter gestiftete selbst gebackene Kuchen, die dann auf (in den vergangenen Jahren noch möglichen) Festen verkauft werden konnten.

Mit vollem Einsatz (von links oben): Thomas Funck, Ralf Seibert, Christof Nieder, Markus Dolde
Foto: W. G. Stähle

Schon zuvor wurden an diesem Gemeindehaus Projekte über Spenden und umfangreiche Eigenleistungen realisiert, wie die Sitzgruppe auf dem Vorplatz und die Renovierung des Thekenraumes inklusive neuer Schallschutzdecke. „Aktuell arbeiten wir, ebenfalls als ‚Nebenprojekt‘, an der Reparatur der Kirchenuhr und des Schlagwerkes beziehungsweise der Glockensteuerung. Auch dieses Projekt werden wir kostenneutral für die Gemeinde realisieren“, wusste der Bürgermeister zu berichten.

Wie selbstverständlich fänden sich immer genügend Engagierte zusammen. „Von meiner Seite will ich betonen, dass ich über jede Hilfe dankbar bin und dies nicht als eine Selbstverständlichkeit betrachte, zumal wir jeden Arbeitseinsatz ganz offen gestalten und jeder kommen kann, der möchte, um sich für unsere Heimatgemeinde zu engagieren.“

Er unterstrich auch wie wichtig und hilfreich dieses und weiteres bürgerliches Engagement für seine Gemeinde ist, in der mehrheitlich Auspendler zuhause sind. Mangels relevanter Gewerbesteuereinnahmen sei man seit langem gezwungen sparsam zu wirtschaften. Im Zug der gegenwärtigen Kurzarbeit müsse nun mit Ausfällen gerechnet werden. „Statt den Euro zweimal umzudrehen, müssen wir den jetzt fünfmal wenden“, hatte Thomas Funck vor vier Wochen im Rahmen eines Mediengesprächs vorhergesehen. (Wir berichteten.)

Übrigens:
Der sehenswerte historische Dorfbrunnen, in Dimbach besonders gut erhalten und liebevoll gepflegt, diente mit seinen abgestuften Becken als Quelle für Frischwasser, Viehtränke und Waschplatz. (Werner G. Stähle)

Tobias Nohr und Elias (mit Schutzhelm), Amelie und Carina (am Gemeindehaus), Emil und Tobias (Friedhof), Elias (historischer Dorfbrunnen)
Foto: W. G. Stähle

 

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