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Einreise per Flugzeug für illegale Migranten immer wichtiger

Illegale Migranten versuchen, speziell aus der Türkei und Griechenland, mit dem Flugzeug nach Deutschland zu kommen. Symbolbild: dts nachrichtenagentur [1]

Illegale Migranten versuchen, speziell aus der Türkei und Griechenland, mit dem Flugzeug nach Deutschland zu kommen.
Symbolbild: dts nachrichtenagentur

Berlin- Rund 2.000 Migranten sind im Jahr 2016 aufgrund fehlender Einreisedokumente daran gehindert worden, mit dem Flugzeug von Athen nach Deutschland zu fliegen.

Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Demnach wurden die Personen verschiedener Nationalitäten nach Rücksprache mit eingesetzten Unterstützungsbeamten der Bundespolizei von der Beförderung ausgeschlossen.

„Griechenland ist Drehkreuz der illegalen Migration und Brennpunkt der Schleusungskriminalität nach Europa“, erklärte das Innenministerium. Strengere Grenzmaßnahmen entlang der Migrationsrouten führten dazu, dass Migranten versuchen, „auch auf dem Luftweg unerlaubt in die EU und nach Deutschland einzureisen“.

In einem vertraulichen Lagebild des Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums illegale Migration (GASIM), welches der Zeitung vorliegt, heißt es: „Durch die andauernden verstärkten grenzpolizeilichen Maßnahmen an der griechisch-mazedonischen Grenze haben alternative Migrationswege – insbesondere der Luftweg aus Griechenland – an Bedeutung gewonnen.“

Für den Flugverkehr aus Nicht-Schengen-Staaten waren laut Innenministerium im Jahr 2016 und bislang auch 2017 die Flughäfen in Istanbul „grenzpolizeiliche Brennpunkte“.

Für die illegale Migration nach Europa steigt zudem die Bedeutung der türkisch-bulgarischen Grenze. Laut GASIM ist „von einem hohen Dunkelfeld, insbesondere bei der illegalen Einreise über die türkisch-bulgarische Grenze, auszugehen“.

Bulgarien verfüge „derzeit nicht über die rechtlichen und faktischen Möglichkeiten, dieser Entwicklung nachhaltig entgegenzuwirken“. Die Zahl der entdeckten illegalen Migranten liegt dort in diesem Jahr bislang 26 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Es gebe „Lücken bei der Grenzüberwachung“.

Besonders die Kontrolle von Lkw stelle eine „große Herausforderung“ dar. Bulgarische Grenzpolizisten seien zudem „korruptionsgefährdet“. Der deutliche Anstieg an versuchten unerlaubten Grenzübertritten an der serbisch-kroatischen Grenze sei ein Beleg dafür, dass Migranten „weiterhin am Ziel festhalten, Westeuropa zu erreichen und hierfür alternative Reisewege suchen“. (dts Nachrichtenagentur)

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