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„Ein Zeichen des Glaubens“: Fronleichnamsprozession durch die Speyerer Maximilianstraße

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Start der Prozession vor St. Joseph.
Fotos: Bistum Speyer

Speyer – „Jeder, der sich heute aufgemacht hat mitzugehen, gibt ein Zeichen des Glaubens“, betonte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zu Beginn des Pontifikalamtes vor der gemeinsamen Fronleichnamsprozession.

Konzelebranten der Eucharistiefeier waren die Pfarrer der Speyerer Gemeinden sowie Weihbischof Otto Georgens, der bei der anschließenden Prozession die Monstranz mit dem Allerheiligsten trug. An dem Zug, der wie in den Vorjahren von der Josephskirche aus über die Gilgen- und Maximilianstraße zum Dom führte, nahmen etwa 1.500 Gläubige teil.

Die Prozession widmete sich dem Thema der bis Ende 2015 laufenden Lebensstil-Kampagne „Gutes Leben. Für alle!“, die gemeinsam vom Katholikenrat im Bistum, dem Bistum und dem Bischöflichen Hilfswerk Misereor initiiert wurde.

Zwar sei ein gutes Leben für alle eine Herausforderung und kaum vorstellbar „aber wir können etwas tun. Hier und jetzt. Einfach damit anfangen! Umdenken. Neudenken. Alternativen suchen. Jeder kleine Schritt zählt“, so der Appell an die Gläubigen in einem der Texte.

Das Leben der Menschen könne sich verändern, wenn alle bereit seien, auf ein „Immer schneller – immer weiter – immer höher-Denken“ zu verzichten, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und zu ändern.

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In seiner Ansprache bei der Abschlussfeier im Dom nahm Bischof Wiesemann das Thema „Gutes Leben.Für alle!“ wieder auf und stellte einen dreifachen Bezug zu dem Christuswort „Ich bin das Brot des Lebens“ her.

Zum einen zog er eine Parallele zwischen der heutigen Flüchtlingsproblematik und der Schilderung der Flucht der Israeliten aus Ägypten im Alten Testament. So wie Gott die Israeliten durch das Manna gestärkt habe, so stehe auch Jesus Christus an der Seite der Flüchtlinge heute. Auch Papst Franziskus habe das durch seinen Besuch in Lampedusa deutlich gemacht.

Zum zweiten zeige sich am Problem der ungerechten Verteilung von Ressourcen wie Wasser, Land oder Bodenschätze, dass es nicht nur um eine andere Verteilung der Güter gehe, sondern um eine echte Teilhabe. „Das Geheimnis der Eucharistie ist die Teilhabe am Leib Christi“, so der Bischof.

Drittens reiche es aber nicht, nur auf die materiellen Güter zu schauen. Viele Menschen, auch in wohlhabenden Ländern, litten unter einer inneren seelischen und geistigen Armut. „Jesus kann den inneren Hunger, den Durst stillen“, so Wiesemann. Auch das sei mit „Gutes Leben. Für alle!“ gemeint.

Zum Abschluss der Fronleichnamsfeier spendete Bischof Wiesemann den Gläubigen den sakramentalen Segen. Anschließend fand in der Gemeinde St. Joseph eine Reunion statt.

Für die musikalische Gestaltung des Festtages sorgten gemeinsam die fünf Chöre der Speyerer Pfarreien unter der Gesamtleitung von Marie Theres Brand. Unterstützt wurden sie von einem Streichorchester mit Juliane Sauerbeck, Lukas Weber, Karin Ruppert, Milena Hansen, Paul Sauerbeck und Johannes Vorholz und den Dombläsern unter Leitung von Markus Melchiori. Die Orgel in St. Joseph und im Dom spielte Christoph Keggenhoff.

Mit der Kollekte der Feier wird ein Hilfsprojekt für die Hochwasseropfer in Kroatien und Bosnien unterstützt. (is/red)

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