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Ein Buffet für Vögel: NABU gibt Tipps zur Vogelfütterung im Winter

Blaumeise am Futtersilo
© NABU/Monika Adebahr

Winterliche Temperaturen halten Einzug in Rheinland-Pfalz. In dieser kalten Jahreszeit wollen viele Menschen etwas für die Vogelwelt tun.

Vogelfütterung ist biologisch nicht notwendig und hilft den am stärksten bedrohten Vogelarten nicht. Bei Frost und Schnee, wenn es zu Nahrungsengpässen kommen kann, ist gegen richtiges Füttern jedoch nichts einzuwenden.

Untersuchungen zeigen: Die Vogelfütterung in Städten und Dörfern kommt etwa 10 bis 15 Vogelarten zugute. Dazu gehören Meisen, Finken, Rotkehlchen und diverse Drosseln.

Winterfütterung ist aber noch aus einem weiteren Grund sinnvoll: Menschen können dabei die Vögel aus der Nähe beobachten und das sogar mitten in der Stadt. Sie bringt dem Menschen die Vogelwelt näher.

So ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben.

Die meisten engagierten Naturschützer haben einmal als begeisterte Beobachter am winterlichen Futterhäuschen begonnen.

Vögel haben unterschiedliche Geschmäcker

Welches Futter man den gefiederten Freunden anbieten kann, erklärt der NABU: Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne.

Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von verschiedenen Arten bevorzugt werden.

Die häufigsten Körnerfresser an Futterstellen sind Meisen, Finken und Sperlinge. In Rheinland-Pfalz überwintern daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Amseln oder Zaunkönige.

Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt.

Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann.

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass Meisenknödel und ähnlichen Produkten nicht, wie leider noch häufig üblich, in Plastiknetzen eingewickelt sind. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen.

Als Futter grundsätzlich ungeeignet sind alle gewürzten und gesalzenen Speisen. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

NABU empfiehlt Futtersilos

Grundsätzlich empfiehlt der NABU für die Fütterung ein so genanntes Futtersilo, weil darin das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt ist.

Außerdem wird im Silo im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen die Verunreinigung durch Vogelkot verhindert. Wer dennoch ein offenes Futterhäuschen nutzt, sollte es unbedingt täglich reinigen. Außerdem sollte keine Nässe ins Futterhaus eindringen, da sich ansonsten Krankheitserreger ausbreiten.

Tipp: Stunde der Wintervögel 2019

Wer Interesse an der Vogelbeobachtung hat, kann vom 4. bis 6. Januar 2019 an der „Stunde der Wintervögel“, die bereits zum achten Mal stattfindet, teilnehmen.

Der Naturschutzbund NABU und die Naturschutzjugend NAJU rufen Naturfreundinnen und -freunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.

Weitere Informationen sind bei der NABU Regionalstelle Süd erhältlich, unter Telefon 06341-31628 oder E-Mail NABU.Sued@NABU-RLP.de
Informationen zur Stunde der Wintervögel gibt es auf www.stundederwintervoegel.de [1]

 

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