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Drei Terrorverdächtige im Saarland festgenommen

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Sujetbild: dts Nachrichtenagentur

Saarbrücken/Saarlouis. Gestern Nachmittag (12. April) nahmen Ermittler der Staatsschutzabteilung des LPP gemeinsam mit Spezialeinheiten drei Syrer (21, 23 und 27 Jahre) im Raum Saarlouis fest.

Gegen die Männer, die alle in Saarlouis wohnen, bestanden Haftbefehle wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Sie werden heute (13. April) beim OLG Koblenz vorgeführt.

Bereits seit Oktober 2017 ermittelt eine neunköpfige Ermittlungsgruppe des Landespolizeipräsidiums unter Sachleitung der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz gegen die drei Männer, die im Jahr 2015 als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland kamen und Asyl beantragten.

Den Hinweis auf die Gruppe erhielten die Polizeibehörden von einem Mitarbeiter einer Flüchtlingsunterkunft außerhalb des Saarlandes. Dieser hatte den 23-Jährigen Mann in einem Video erkannt, indem er mit Handgranaten, diversen Kriegswaffen und in Kampfuniform abgebildet war.

Umfangreiche Ermittlungen des Staatsschutzes, unter anderem im Internet, und islamwissenschaftliche Bewertungen erhärteten den Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gegen den 23-Jährigen und seine beiden Komplizen.

So versuchte der 23-Jährige beispielsweise über das Internet Personen aus Deutschland als Kämpfer für den syrischen Bürgerkrieg zu rekrutieren.

Dabei war er für die verbotene terroristische Vereinigung Ahar-Al Sham tätig, eine 2011 gebildete Gruppierung der syrischen Aufstandsbewegung gegen das Assad-Regime.

Diese Organisation gehört zum salafistischen Spektrum des Widerstandes und will in Syrien einen islamischen Staat auf der Grundlage der Sharia gründen. Die 21 und 27 Jahre alten Männer sollen in Syrien Mitglieder des s.g. islamischen Staates gewesen sein.

Sowohl der 23-Jährige als auch der 21-jährige Mittäter wurden darüber hinaus im Kontext der Ermittlungen als islamistische Gefährder eingestuft.

Allerdings liegen den Sicherheitsbehörden derzeit keine Erkenntnisse vor, dass die drei Beschuldigten konkrete Anschlagspläne für Deutschland bzw. Europa geplant hätten.

Im Rahmen der Festnahmeaktion stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial, u.a. Handys und Laptops, sicher.

Die Ermittlungen sowie die Auswertung von sichergestelltem Beweismaterial dauern derzeit noch an.

Weitere Auskünfte könnten aus ermittlungstaktischen Gründen  derzeit nicht erteilt werden, so die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Koblenz. (pol/red)

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