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Drei mutmaßliche IS-Mitglieder in Schleswig-Holstein festgenommen – Verbindung zu Paris-Attentätern

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In Schleswig-Holstein sind am Vormittag bei einer Anti-Terror-Razzia in Flüchtlingsheimen in Schleswig-Holstein drei mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen worden.

Die Wohnungen der 17, 18 und 26 Jahre alten syrischen Asylbewerber wurden durchsucht, teilte die Bundesanwaltschaft mit.  An dem Einsatz waren über 200 Polizeibeamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei und der Landespolizei mehrerer Bundesländer beteiligt.

Die drei Beschuldigten seien dringend verdächtig, im Auftrag des IS im November 2015 nach Deutschland gekommen zu sein, um entweder einen bereits erhaltenen Auftrag auszuführen oder sich für weitere Instruktionen bereitzuhalten, hieß es in der Mitteilung.

Der 17 Jahre alte Beschuldigte soll sich spätestens Ende September 2015 in Rakka dem IS angeschlossen und eine kurze Ausbildung, die auch die Einweisung in den Umgang mit Waffen und Sprengstoff umfasste, erhalten haben.

Im Oktober 2015 habe er sich gemeinsam mit den beiden anderen Beschuldigten gegenüber einem für Operationen und Anschläge außerhalb des IS-Gebiets zuständigen IS-Funktionär verpflichtet, zusammen nach Europa zu reisen.

Hierzu seien sie mit vom IS bereitgestellten Pässen ausgestattet worden und hätten höhere vierstellige Bargeldbeträge in US-Währung sowie Mobiltelefone mit vorinstalliertem Kommunikationsprogramm erhalten.

Über die Türkei und Griechenland seien die Beschuldigten Mitte November 2015 nach Deutschland gekommen. Konkrete Aufträge oder Anweisungen konnten bislang durch die durchgeführten Ermittlungen nicht festgestellt werden.

Die Terrorverdächtigen hatten nach bisherigen Erkenntnissen offenbar Verbindungen zu den Paris-Attentätern vom vergangenen November. „Es könnte sich um eine Schläferzelle gehandelt haben“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière in Berlin.

Die Männer waren im November 2015 mit der gleichen Schlepperorganisation über die Balkanroute eingereist wie die Paris-Attentäter. Die falschen Pässe kamen laut de Maizère „aus der gleichen Werkstatt in Syrien“ wie die Ausweispapiere der Attentäter in Frankreich.

(dts Nachrichtenagentur)

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