- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Die Liebe des Lebens im Netz?

Foto: dts Nachrichtenagentur

Im Zeichen der Technik sind wir Menschen immer stärker mit Smartphone, Laptop, Tablet oder der Smartwatch verbunden. Wir unterhalten uns nicht mehr persönlich mit den Menschen sondern chatten und schreiben miteinander.

Kennen Sie den virtuellen Flohmarkt im Internet? Na klar – warum sollte man sich heute auch selbst auf den Flohmarkt stellen, um seinen alten Krempel loszuwerden?

Doch – sind wir doch einmal ehrlich: Ist es nicht auch schön, mit Menschen auf dem Flohmarkt zu verhandeln, zu quatschen und zu feilschen?

Schritt für Schritt löst das Internet immer mehr viele realen Treffen unter uns Menschen ab. Wir sind bei Facebook und sammeln viele Freunde, treffen uns jedoch nur noch selten an einem Stammtisch persönlich.

Keine Überraschung also, dass im Internet auch nach der Liebe fürs Leben gesucht wird. Können Partnerportale wirklich eine Hilfestellung darstellen, damit Sie auf einen liebevollen, ehrlichen Menschen treffen?

Wir erzählen Ihnen die Geschichte von Lisa F. die beispielhaft für viele Tatsachen ist. Neugierig?

Lisa und Ben

Lisa ist eine attraktive Dame im Alter von 63 Jahren. Ihr Mann ist verstorben, die Kinder sind aus dem Haus. Da Lisa jetzt schon im Vorruhestand ist und ihren Lebensabend in vollen Zügen genießen will, sucht sie neue Bekanntschaften. Was rät ihr die eigene 35-jährige Tochter? Sie meint: „Mama, melde Dich bei einem Partnerportal an. Hier kannst Du genau dann chatten, wann Du Zeit hast. Ich helfe Dir, ein Profil anzulegen, das kostet auch gar nichts…“

Gesagt – getan! Lisa lädt attraktive und ehrliche Fotos von sich auf ihr Profil. Sie gibt an, dass Sie Menschen für Unternehmungen, Freizeitgestaltung und sportliche Aktivitäten suche. Außerdem lernt Lisa von ihrer Tochter, dass der Spruch „Alles kann, nichts muss“ bei Partnerportalen wohl die gängige Sprache ist, dass man sich auch „in Sachen Liebe alle Türen offen hält!“ Soweit – so gut. Schließlich will Lisa nur neue Menschen kennenlernen, wer weiß: Vielleicht entwickelt sich ja wirklich eine ehrliche Partnerschaft? Lisa ist offen und neugierig. Ihre Freunde schätzen sie als rüstige, junggebliebene Dame im besten Alter.

Lisas Tochter fliegt bald wieder zurück in die USA, wo sie mit ihrer Familie lebt. Und jetzt?

Begeisterung pur – der Anfangsmoment

Wow! Die attraktive 63-jährige erhält sehr viele Nachrichten von Männern, die ihr Komplimente bereiten wie:

  • „Du bist ja eine tolle Frau“
  • „Man sieht Dir Dein Alter wirklich nicht an“
  • „Genau auf Dich habe ich gewartet, möchten wir uns kennenlernen?“
  • „Du siehst genial aus!“

Was jetzt übertrieben klingt, tut einer Frau erst einmal gut. Dennoch hat sich Lisa die Worte ihrer Tochter gemerkt: „Lass Dich nicht einlullen, Mama, Männer texten Dich am Anfang zu! Schreibe einfach und unterhalte Dich gut, wenn ein Typ dabei ist, dann triff Dich irgendwo in einem Café mit ihm!“

Da Lisa eine durchaus gebildete Dame ist, antwortet sie auf viele Nachrichten von Männern gar nicht. Männer, die kein Foto einstellen oder sehr oberflächlich wirken, verdienen keine Aufmerksamkeit.

Bald schon schreibt sie Ben an. Ben ist ein pensionierter Rechtsanwalt und lebt derzeit in Australien. Seine Frau ist vor 5 Jahre verstorben. Ben hat sie in ihrem Krebsleiden viele Jahre begleitet. Wie geht es weiter?

Ben – der intelligente Charmeur

Lisa schreibt nach ein paar Wochen fast nur noch mit Ben. Er erzählt ihr seine Lebensgeschichte, die Lisas Herz ergreift. Ben nahm sich eine kleine Auszeit von Deutschland, nachdem er neben seiner Anwalts-Kanzlei sich vor allem um seine pflegebedürftige Frau gekümmert hat.

Ben ist als erfolgreicher Geschäftsmann finanziell unabhängig, sein einziger Sohn ist Arzt in Singapur. Dort leitet er ein Forschungsprojekt. Schnell kristallisiert sich heraus: Obwohl Ben am anderen Ende der Welt sitzt, sind sich die beiden sehr nahe. Ben wirkt gebildet, seine Profilfotos zeigen einen attraktiven Herren in den besten Jahren.

Telefonat zum anderen Ende der Welt?

Nachdem sich Ben und Lisa mittlerweile auch private Emails und Nachrichten schreiben, ist Lisa jeden Morgen schon fixiert auf die Frage: „Was hat Ben mir geschrieben, wie ergeht es ihm heute?“ Schließlich kann er nur zeitversetzt auf Lisas Fragen reagieren und sich mitteilen. Lisa ist regelrecht begeistert von dem Chat mit Ben, der sie voll und ganz in den Bann zieht.

Ben und Lisa sind so neugierig aufeinander, dass sie irgendwann die Stimme des Gegenübers hören möchten. Nach ein paar Wochen telefonieren die beiden. Natürlich will so ein Telefonat wohl organisiert und überlegt sein – schließlich findet in Deutschland dann der Tag statt, wenn in Down Under Nacht ist.

Ein Gespräch das begeistert

In freudiger Erwartung legt Ben immer wieder Telefontermine fest, wo sich die beiden persönlich austauschen können. Lisa ist regelrecht geflasht von Ben. Sie freut sich so sehr auf diese sinnlichen, innigen Gespräche. Kann man sich bereits in eine Stimme verlieben? Kaum zu glauben – Ben flüstert Lisa bald in den Telefonhörer: „Du bist die Liebe meines Lebens! Für Dich will ich bald wieder nach Deutschland reisen!“

Lisa ist begeistert! Ben schickt ihr immer wieder wunderschöne Fotos vom Stand in Sydney und positioniert sich selbst als attraktiver Mann mit Badehose. Sein trainierter Body überzeugt Lisa – keine Überraschung: Ben treibt Sport und ist aktiv beim Golf und Tennis. Natürlich ist er bei diesen Sportarten mehr als erfolgreich.

Wie laufen die Telefonate ab?

Pünktlich zum vereinbarten Termin ruft der pflichtbewusste Ben stets Lisa in Deutschland an. Natürlich übernimmt er alle entstehenden Telefonkosten. Bereits nach ein paar Wochen der Anmeldung im Chat ist Lisa im Partnerportal abgemeldet, da sie nur noch Ben im Kopf hat. Die beiden telefonieren jeden Tag und beteuern sich bald schon ihre gegenseitige Liebe.

Kann das sein? Ja, denn die Stimme von Ben klingt so weich, so liebevoll, so warm. Alles ist glaubwürdig, schließlich hat der renommierte Rechtsanwalt viele Jahre seine kranke Frau gepflegt und zeigt alleine schon dadurch, wie liebevoll und fürsorglich er ist.

Keine Frage – Lisa hat es erwischt. Da die Entfernung zueinander so unsagbar groß ist schlägt Ben vor: „Schatz, es wäre toll, wenn Du mir schöne, erregenden Fotos von Dir schickst. Dann habe ich, bevor ich Dich in Deutschland endlich besuchen kann, schon einen Teil von Dir. Du bist einfach die Liebe meines Lebens und mich interessiert alles an Deinem Körper.“

Die schlaue Rentnerin denkt nach, schickt letztendlich jedoch ihrem Ben viele heiße Fotos von sich. Sie kauft sich neue Dessous und zeigt sich mit wilden Sextoys – schließlich hält das auch jung, oder? Nein – prüde will Lisa nicht wirken!

Ben motiviert Lisa, immer mehr heiße Videos und Fotos von sich zu schicken.

Pause mit Telefonaten

Nach weiteren Wochen nehmen die Telefonate ab. Ben ist beschäftigt mit seinem Sohn, der in Asien seine Hilfe braucht. Der lose Kontakt ist dennoch sehr liebevoll und fürsorglich.

Irgendwann bricht der Kontakt völlig ab. Was ist passiert? Hatte Ben gar einen Unfall? Kaum zu glauben: Nach einem Monat erhält Lisa einen bösen Erpresserbrief per Post, darin befinden sich alle beschämenden Nacktfotos. Ben will 15.000 Euro, damit er die Fotos und Videos nicht öffentlich ins Netz stellt.

Für die Rentnerin bricht einen Welt zusammen! Was macht sie? Aus Scham gegenüber ihrer Tochter und ihren Bekannten überweist sie Ben das Geld auf das angegebenen Konto. Sie weiß: Nie mehr werde ich einen Mann im Internet suchen…

Realität oder Dummheit?

Solche Geschichten passieren! Dabei soll hier nicht geschildert werden, dass die Liebe im Netz niemals zu finden wäre. Dennoch sollten sich alle Menschen (egal ob Frau oder Mann) niemals dazu hinreißen lassen, Geld zu überweisen oder zu viele Details von sich preiszugeben.

Die Betrüger im Netz agieren skrupellos. Nicht selten verbergen sich hinter den vorgegebenen Persönlichkeiten Psychopathen, Narzissten und Kriminelle.

Übrigens: Auch auf Spieleseiten, die viele Menschen gerne besuchen, gibt es Betrüger. Wichtige Informationen rund um Sportwetten und was damit verbunden ist, finden Sie hier: Ratgeberportal [1].

Fazit

Wer ausschließlich in der virtuellen Welt unterwegs ist, kann sich nicht verlieben! Lassen Sie stets Ihren Menschenverstand walten und weihen Sie eine Ihnen vertraute Person in Ihre Aktivitäten ein. Was spricht dagegen, Vorsicht walten zu lassen?

Print Friendly, PDF & Email [2]