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Die Arbeit ist getan: Bombe in Landau musste nicht gesprengt werden

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Das fünfköpfige Team des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz um Horst Lenz (links): „Keine besonderen Vorkommnisse!“
Fotos: Ahme

Landau. „Keine außergewöhnlichen Vorkommnisse“ meldete Bürgermeister Thomas Hirsch am heutigen Sonntag, 1. September, punkt 13.15 Uhr der wartenden Presse. „Wir müssen nicht sprengen!“

Zuvor hatten sich Hirsch und Feuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer noch einmal auf das Gelände der zukünftigen Landesgartenschau begeben, wo die amerikanische 250 Pfund-Bombe darauf wartete, entschärft oder im schlimmsten Fall, gesprengt zu werden.

Wieder warten und spekulieren. Punkt 13.50 Uhr trat Hirsch wieder vor die wartenden Journalisten, die sich schon darauf eingestellt hatten, im Falle einer Sprengung erst nach einigen Stunden berichten zu können. Er konnte Entwarnung geben und meldete Vollzug: „Die Bombe ist problemlos entschärft worden.

„Mein Dank geht vor allem an den Kampfmittelräumdienst, der die gefährliche Bombenentschärfung auch diesmal souverän gemeistert hat. Es ist nie Routine und von daher gilt den Mitarbeitern mein großer Respekt vor der geleisteten Arbeit. Außerdem möchte ich den örtlichen Einsatzkräften für ihre erneute  Einsatzbereitschaft und die gute Zusammenarbeit danken“, so der Bürgermeister.

Eine kurze Unterbrechung der Entschärfung gab es: Ein Rettungshubschrauber der einen Kranken ins Vinzentius Krankenhaus bringen wollte, musste diesen in der Feuerwache absetzen, von wo er mit dem Krankenwagen in das Krankenhaus gebracht wurde.

Nachdem die Ordnungskräfte einen Fahrradfahrer „eingefangen“ hatten, waren auch die Evakuierungsmaßnahmen von Erfolg gekrönt. Alle 269 Personen, die zuvor von DRK und Stadtverwaltung noch einmal auf die Räumung aufmerksam gemacht wurden, hatten kurzfristig ihre Häuser verlassen.

Außerhalb des 300 Meter-Radius, spazierten interessierte Anwohner an DRK, Feuerwehr, Polizei und Einsatzleitungswagen vorbei. „Mein Enkel will einmal Feuerwehrmann werden“, sagte ein älterer Mann. Bei der letzten Bombenentschärfung hatte es ihn in seiner Wohnung auch mit der Evakuierung getroffen, jetzt konnte er entspannt das Geschehen vor Ort verfolgen.

Überhaupt konnte man heute an einer stressfreien sechsten Bombenentschärfung (seit 2010) teilnehmen, die erstmals mit Rücksicht auf Gewerbetreibende an einem Sonntag stattfand.

Da jeder wusste, was zu tun war und der Kampfmittelräumdienst ein eingeschworenes Team bildet, gab es keinerlei Probleme. „Routine sollte es allerdings nicht werden“, sagte Thomas Guindeuil aus dem fünfköpfigen Team des Kampfmittelräumdienstes um Horst Lenz. „Das Sprengen der Bombe hätte bestimmt noch einen zusätzlichen Spaßfaktor gebracht“, scherzt Guindeuil. „Wir haben entspannt aber hoch konzentriert gearbeitet“.

Die Bombe wird nun, wie ihre Vorgänger, bei Landeskampfmittelräumdienst in Koblenz bis zur Vernichtung eingelagert. Wie viele Bomben die Sondierungsmaßnahmen noch zum Vorschein bringen werden, kann natürlich niemand wissen. Anzunehmen ist aber auch, dass es nicht die Letzte ihrer Art sein wird. (desa)

 

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