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Diagnosezentrum Südpfalz ab 17. März in Landau in Betrieb: Landräte, OB und Vertreter aus dem Gesundheitsbereich: „Wir müssen Alle an einem Strang ziehen“

Die Zelte sind schon aufgebaut: Im Vorgespräch erläuterten Landräte und OB die Vorgehensweise zum Testzentrum. Mit dabei: Vertreter aus dem Gesundheitsbereich.
Fotos: Rolf H.Epple

Landau/SÜW/GER. Das gemeinsame Diagnosezentrum Südpfalz der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße und der Stadt Landau soll am Dienstag, 17. März, auf dem Alfred Nobel-Platz (Neuer Messplatz) in Landau in Dienst genommen werden.

Die Öffnungszeiten sind zunächst 16 bis 20 Uhr, können aber je nach Entwicklung der Corona-Pandemie noch geändert beziehungsweise erweitert werden.

Am Morgen informierten der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, Dr. Thomas Gebhart, gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Landrat Dr. Fritz Brechtel und Landrat Dietmar Seefeldt vor Ort über die Einrichtung.

„Es ist unfassbar, was wir momentan erleben, die Dynamik des Geschehens überrollt uns“, begrüßte OB Thomas Hirsch die Anwesenden und wies auf die Unberechenbarkeit des Verlaufs der Pandemie hin. Nun gelte es, die Kräfte zu bündeln. Durch ein gemeinsames zentrales Diagnosezentrum wolle man eine leistungsfähige Einrichtung für alle Bürger der Südpfalz anbieten.

Hirsch lobte WhatsApp-Gruppen, wie die der Landräte, mit der man Leben habe retten können, andererseits wunderte er sich über das Unverständnis in den sozialen Netzwerken, dass Veranstaltungen abgesagt werden müssen.

„Die Lage ist, wie sie ist“, so Landrat Seefeldt. Auch er bekräftigte die enge Zusammenarbeit von Landkreisen und Stadt: „Das ist ein hervorragendes Konzept. Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen, dann können wir den Prozess verlangsamen. Ich appelliere an die Vernunft der Bürger“, so Seefeldt.

Landrat Brechtel berichtete, dass der Krisenstab auch am Sonntag tätig war. „Wir haben eine echte Chance, durch Isolation die Pandemie zu verlangsamen“, so Brechtel. Er begrüßte, dass das Diagnosezentrum (er nannte es „Fieberambulanz“) in Landau angesiedelt wird und lobte die unglaubliche Leistung aller Institutionen aus dem Gesundheitsbereich.

Es falle einem Pfälzer sicher schwer Abstand zu halten und auf Feste verzichten zu müssen, aber: „Haltet Abstand, dann kann man auch wieder Schorle zusammen trinken“.

Thomas Gebhart, der sich heute im Wahlkreis informieren und Gespräche mit Vertretern der Südpfälzer Krankenhäusern führen will, sagte, dass im Netz Falschinfos kursierten. Besser sei es, sich bei den offiziellen Stellen, zum Beispiel beim Robert-Koch-Institut, zu informieren. Die Herstellung eines Impfstoffs werde noch dauern, darüber müsse man sich auch im Klaren sein, so Gebhart.

„Wir müssen unser Gesundheitswesen schützen“, so der Mediziner Dr. Thorn. Die Station diene der Entlastung und zum Schutz der Ärzte.

Wer kann sich testen lassen und wie?

Wer sich im neuen Diagnosezentrum testen lassen will, benötigt dafür zwingend eine Überweisung von einem Arzt. Weiterhin gilt: Bevor eine Praxis aufgesucht wird, sollte eine telefonische Anmeldung erfolgen. Der Schein muss von einer symptomfreien Person abgeholt werden.

Ebenfalls wichtig: Auf dem Schein sollte die Telefonnummer bzw. E-Mail-Adresse des Patienten vermerkt sein. Mit der Überweisung kann dann die Teststation auf dem Neuen Messplatz mit dem Auto angefahren werden.

Zusätzlich zum Überweisungsschein muss der Patient zur Identifikation seinen Personalausweis oder Reisepass vorlegen. Die Testung erfolgt im „Drive-in“-Verfahren, d.h., die zu testende Person bleibt im Auto sitzen. Das Testergebnis kann zwei Tage später beim Hausarzt abgeholt werden. Gegebenenfalls erfolgt die Mitteilung auch durch das zuständige Gesundheitsamt.

Die Durchführung eines Tests ist streng an bestimmte Kriterien gebunden: Getestet wird nur, wer aus einem Risikogebiet zurückgekehrt ist UND Symptome aufweist, oder wer nachweislich Kontakt zu einer positiv auf das Corona-Virus getesteten Person hatte – und das für mindestens 15 Minuten und in einem Abstand von unter zwei Metern.

Wer keinen Überweisungsschein hat bzw. sich nicht ausweisen kann, wird abgewiesen. Auch wer zu Fuß kommt, wird abgewiesen.

Personen, die nicht mit dem Auto zur Teststation fahren oder sich fahren lassen können, werden gebeten, die 116 117 zu wählen und erhalten dann einen Hausbesuch.

Die Gesundheitsämter Landau-Südliche Weinstraße und Germersheim weisen unterdessen noch einmal darauf hin, dass Rückkehrer aus Risikogebieten, etwa Österreich und Italien, auch bei Symtomfreiheit eine 14-tägige häusliche Quarantäne einhalten sollten.

In dieser Zeit sollte insbesondere der Kontakt zu besonders gefährdeten Menschen unterbleiben. Alle Risikogebiete finden sich tagesaktuell auf www.rki.de [1], der Internetseite des Robert-Koch-Instituts. (desa/red)

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