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Deutscher „Spähangriff“ mit Hubschrauber auf Frankfurter US-Konsulat: Botschafter „schwer verärgert“

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Die USA sind eingeschnappt – die eigenen Ausspähungen offenbar vergessen.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Die US-Botschaft in Berlin hat in einer scharfen Protestnote an das Auswärtige Amt den Spähangriff deutscher Sicherheitsbehörden gegen das Frankfurter US-Generalkonsulat kritisiert.

Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, wandte sich Botschafter John B. Emerson mit einer Démarche gegen den Einsatz eines Hubschraubers, der im Tiefflug Gebäude und Antennenanlagen des Generalkonsulats fotografiert habe.

Auslöser der Aktion war offenbar der Verdacht von Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU), dass der US-Abhördienst NSA auf dem neun Hektar großen Konsulatsgelände eine geheime Abhörstation betreibt. Dies hatte kürzlich der frühere Geheimdienst-Mitarbeiter Edward Snowden behauptet.

Daraufhin hatten das Kanzleramt und das Bundesinnenministerium das Bundesamt für Verfassungsschutz und die Bundespolizei beauftragt, Beweise für einen Horchposten zu sammeln. Ein Eurocopter der Bundespolizei war laut „Focus“ in nur 60 Meter Höhe und in geringer Geschwindigkeit zweimal über das Generalkonsulat geflogen und hatte Gebäude und Dächer fotografiert.

Ein hoher Beamter des Auswärtigen Amts nannte in „Focus“ die Helikopter-Aktion „eine knallharte Provokation der Amerikaner“. Dadurch sei viel Porzellan zerschlagen worden.  (dts Nachrichtenagentur)

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