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Deutsche Börse im Aufwind: DAX legt endlich wieder zu

Frankfurter Wertpapierbörse: Der Dax klettert derzeit wieder. Foto: dts nachrichtenagentur [1]

Frankfurter Wertpapierbörse: Der Dax klettert derzeit wieder.
Foto: dts nachrichtenagentur

Die aktuelle Niedrigzinspolitik der EZB scheint erste Früchte zu tragen.

Nach Wochen ohne echten Auftrieb stieg der DAX nun auf ein Dreieinhalb-Monats-Hoch [2].

Natürlich ist es zu früh, nach einem ersten zaghaften Anstieg von einem Erfolg zu sprechen, dennoch scheinen die drastischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank, Negativzinsen einzuführen, nun Recht geben zu wollen.

Weitere Länder wie unter anderem auch die Türkei, folgen diesem Beispiel und senken weiter ihre Zinsen, um ihre Volkswirtschaften weiter anzukurbeln.

Kein Einzelfall

Auch die Finanzmärkte in Japan und USA konnten zulegen. Der Japanischen Zentralbank scheinen jedoch die Auswirkungen noch nicht stark genug zu sein und signalisierte Bereitschaft, die Negativzinsen weiter auszudehnen.

Bislang kletterte der Nikkei um rund 3,7 % und führte damit die Liste der Gewinner an. Führende Industrieunternehmen wie Toyota oder Sony konnten einen Anstieg ihrer Aktien verzeichnen.

Haben sich also die Kritiker geirrt? Noch ist es sicher zu früh, eine Bilanz zu ziehen, doch wenn die Maßnahmen greifen, könnte dies mittelfristig zu der gewünschten Erholung führen.

Die japanische Erfahrung und der Anstieg des DAX können sicher dazu beitragen, das angeschlagene Vertrauen der deutschen Sparer in die aktuelle Finanzpolitik wieder zu stärken.

Inmitten dieser positiven Anzeichen sind die schlechten Nachrichten vom Bankenriesen Commerzbank ein herber Rückschlag.

Die starken Belastungen, die durch die Negativzinspolitik hervorgerufen wurden, machten sich in einem starken Rückgang der Gewinne sichtbar. Als Bank für den Mittelstand positioniert, haben die Maßnahmen der EZB sie besonders stark getroffen.

Für die Kritiker der Negativzinsen sind diese Neuigkeiten jedoch eine Bestätigung ihrer Befürchtungen. Dass die die Banken unter den gegebenen Voraussetzungen eventuell mit einer erheblichen Schwächung zu rechnen haben, scheint sie nicht weiter zu überraschen.

Darüber hinaus führten die Negativzinsen zu einer massiven Kapitalflucht, so sind sich viele Fachleute einig. Anleger zögen ihr Geld aus diesen Volkswirtschaften ab und dies führte somit zu einer weiteren Schwächung.

Sparen für die Rente so unattraktiv wie noch nie

Sollte diese Situation weiter anhalten, so könnte dies auch dramatische Auswirkungen für die Altersvorsorge haben. Wie ein Experte des DSG (Deutscher Sparkassen- und Giroverband) erklärte, würde es mit zunehmender Zeit schwieriger, eine Vorsorge für die Rente anzulegen.

Vor allem Sparkassen, Banken, Renten- oder Krankenversicherungen seien hiervon betroffen.

Es bleibt also nur zu hoffen, dass sich die ersten Erholungsanzeichen nicht als Eintagsfliege herausstellen. Ob nun Befürworter oder Kritiker der Negativzinspolitik Recht behalten, wird sich allerdings erst mit der Zeit zeigen.

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