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Der Frühling macht sich bemerkbar: Saatkrähen bringen Landauer um Nerven und Schlaf

Hoch oben in den Bäumen bauen die Saatkrähen ihre Nester (hier am OHG). Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Hoch oben in den Bäumen bauen die Saatkrähen ihre Nester (hier am OHG).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. „Wenn die Saatkrähen sich im bisherigen Tempo weiter vermehren und in Landau heimisch werden, dann ist es höchste Zeit, dagegen etwas zu unternehmen“, so reagierten CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Lerch und sein Stellvertreter im Landauer Stadtrat, Dr. Thomas Bals, auf vielfach vorgebrachte Beschwerden aufgebrachter Bürger.

Die Temperaturen steigen, der Frühling macht sich bemerkbar – nicht alle Landauer begrüßen dies uneingeschränkt. Denn mit dem Frühling kommen auch die Saatkrähen in großer Zahl und nehmen die Kronen vieler Landauer Bäume in Beschlag – gut zu erkennen in den großen Bäumen in der Pestalozzischule, dem OHG oder am Südrand des Goetheparks.

In manchen Bäumen konnten bis zu 25 Nester gezählt werden. Dies sei auch nicht verwunderlich, so Lerch. Schließlich habe die Stadtverwaltung bereits vor zwei Jahren offiziell ermittelt, dass sich die Nester innerhalb von drei Jahren von 100 auf 300 verdreifacht haben. Bei dieser Dynamik müsse 2020 mit fast dreitauschen Nestern gerechnet werden.

„Unmittelbar Betroffene mögen sich gar nicht ausmalen, was dies bedeuten würde“, meint Lerch. Dabei seien die von den Krähen ausgehende ätzende Verschmutzung auf Mensch und Autos noch das geringere Problem.

So berichtet der Fraktionsvorsitzende, dass ihm Anwohner, fast mit Tränen in den Augen, erzählt hätten, wie sie durch das laute Gekrächze der Vögel teilweise von morgens 5 Uhr bis abends 23 Uhr belästigt und auch um den Schlaf gebracht würden.

Besonders schlimm mache sich dies an der Ecke Zweibrücker Straße – Schlossstraße bemerkbar. Die durchgängige Beleuchtung der nahen Tankstelle scheint auch diese Vögel zum durchgehenden Krächzen zu animieren.

Laut Bals wurden schon viele Gespräche mit Verantwortlichen geführt. „Hierbei wurde uns zwar vielfach das Problem bestätigt. Eine Lösung hingegen konnte niemand anbieten“.

Auch ein von der CDU-Landtagsabgeordneten Christine Schneider einberufener „runder Tisch“ mit Fachleuten konnte keine Lösungsansätze nennen. Meistens wird hierbei auf die bestehende Rechtslage verwiesen, die ein Einschreiten gegen die schwarzen Plagegeister unmöglich mache.

Ein Tätigwerden des Landesgesetzgebers scheint unvermeidlich, um dieser Belästigung wieder Herr zu werden.

„Gewiss gilt zu beachten, dass auch Saatkrähen adäquate Lebensräume benötigen. Wenn es aber abzuwägen gilt zwischen dem Erhalt innerstädtischer Lebensräume für einzelne Vögel und der Gesundheit unserer Mitbürger, dann sollte die Antwort jedoch unschwer für Letzteres gefunden werden“ so Bals und Lerch. (red)

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