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Der etwas andere Neujahrsbeginn: SPD ehrt „Menschen der Region“

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Kinderschutzbünde und „La.Meko“ wurden in diesem Jahr ausgezeichnet. Foto: Licht

Landau. In lockerer Runde, erstmals mit Brunch, hatte die südpfälzische SPD am Sonntag zu ihrer „etwas anderen“ Neujahrsveranstaltung in den Gemeindesaal der Stiftskirchengemeinde eingeladen. Verbunden war damit die Ehrung von Menschen, die sich ehrenamtlich für die Allgemeinheit eingesetzt oder etwas Herausragendes geleistet haben.

Trotz Eisglätte und Schnee hatten etwa 130 Personen den Weg nach Landau gefunden, sodass sich der Vorsitzende der südpfälzischen SPD, Thomas Hitschler und Unterbezirks-Geschäftsführer Herbert Berberich am Ende der Veranstaltung sehr zufrieden mit dem Besuch zeigten. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Liedermacher Uli Valnion.

Gäste waren unter anderem OB Hans-Dieter Schlimmer, die Europaabgeordnete Jutta Steinruck sowie die Landtagsabgeordneten Barbara Schleicher-Rothmund und Wolfgang Schwarz sowie Ministerpräsident a. D: Kurt Beck.

„Lieber Kurt, wir heißen dich bei deiner politischen Familie und im Kreis der Freunde willkommen und sind sehr dankbar für das, was du für das Land und die Partei getan hast“, sagte Thomas Hitschler zu Beck, der minutenlangen Applaus von den Anwesenden erhielt.

Wie schon im Vorjahr, kann die südpfälzische SPD auch für 2012 auf eine positive Mitgliederentwicklung schauen. „Die südpfälzische Sozialdemokratie wächst weiter. Das verdanken wir dem Engagement und der guten Arbeit unserer Ortsvereine und der tollen Arbeit unserer Mandatsträger“, freute sich Hitschler über den weiteren Aufwärtstrend.

Eine große Zäsur, die sich auch auf die südpfälzische SPD auswirke, habe in Rheinland-Pfalz stattgefunden, so Hitschler. Die neue Ministerpräsidentin Malu Dreyer sei sympathisch, kompetent und mutig. „Ich freue mich auf sie“. Mit dem Südpfälzer Alexander Schweitzer habe man einen kompetenten Sozialminister. „Seine südpfälzische SPD steht voll hinter ihm“.

Viel steht an im neuen Jahr

Das neue Jahr bedeutet für die SPD unter anderem dies: Feier 150 Jahre SPD, Wiedergründung der ASF, „Landrätinnen-Wahl“ im April („sie macht einen klasse Job, hat Visionen und hat gezeigt, dass sie es kann“) und natürlich die Bundestagswahl am 22. September. Hitschler, der ein Bundestagsmandat anstrebt: „Das Wahlkampfteam ist gut vorbereitet. Wir laufen uns jetzt schon warm.“ Er beschrieb in seiner Rede parteipolitische Ziele der SPD wie Steuergerechtigkeit, Solidar-Rente oder Abschaffung des „Zweiklassen-Systems“ bei den Krankenkassen. Für sich selbst wünschte er sich Unterstützung, außerdem „dass der FCK aufsteigt“ und es endlich einen Kanzler geben sollte, der „Politik mit Inhalt“ macht.

Steinbrück sei jemand, der sage, was er denke und Akzente setze. Dies unterstrich auch Hans-Dieter Schlimmer, der an diesem Tag nicht als Oberbürgermeister, sondern als Sozialdemokrat gekommen war: „Er tat, was viele andere auch getan hätten.“ Zum 150jährigen Geburtstag der SPD: „Die SPD focht für bürgerliche Rechte als andere das noch gar nicht buchstabieren konnten“.

„Es bedeutet einen großen Wert für die Gesellschaft, dass es Menschen gibt, die aus eigenem Antrieb Aufgaben übernehmen. „Wir müssen solche Menschen unterstützen und dafür geeignete Rahmenbedingungen schaffen“, sagte Kurt Beck. Er verwies in diesem Zusammenhang auf Haftpflicht- und Unfallversicherung für ehrenamtlich Tätige, die das Land auf den Weg gebracht hat.

Kinderschutzbünde und Landauer Filmfestival geehrt

Solch ehrenamtlich Tätige standen denn auch im Mittelpunkt der Veranstaltung. Geehrt wurden die Kreisverbände Landau-Südliche Weinstraße und Germersheim des Deutschen Kinderschutzbundes sowie das internationale Landauer Filmfestival La.Meko.

Der Kinderschutzbund Landau-Südliche Weinstraße wird in diesem Jahr 33 Jahre, hat 300 Mitglieder, wovon 120 aktiv sind. Der Kreisverband Germersheim besteht seit 29 Jahren, hat 200 Mitglieder und 60 aktive.

Alexander von Rettberg, Vorsitzender der AG 60 plus, stellte die beiden Vereine vor. „Wir wünschen uns noch mehr Mitglieder, ehrenamtliche Helfer und finanzielle Unterstützung“, betonten Marianne Buresch vom Germersheimer Kreisverband und Viola Sauter (Kreisverband Landau-SÜW).

Die Germersheimer vertreten zum Beispiel das Programm “HIPPY“  (Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters). 4-6-jährige Vorschulkinder – vor allem aus Familien mit Migrationshintergrund – sollen durch dieses spezielle Lern- und Spielprogramm fit für die Schule gemacht werden. Dabei setzt das Konzept auf die frühe Förderung, niederschwellige Hausbesuche mit Unterweisung der Eltern in die Arbeitsmaterialien und regelmäßige Elterngruppentreffen.

Man bietet Kinder- und Jugendtelefon, Elternsprechstunden und vieles andere mehr an.

Der Kischubu Landau- SÜW mit dem Gütesiegel „Blauer Elefant“ setzt auf frühe Hilfen schon ab der Geburt, man bietet Jugend- und Familienberatung und kümmert sich natürlich auch um den Kinderschutz.

„Kultur darf keine Frage des Geldbeutels sein“, so Thomas Hitschler. Das Filmfestival La. Meko (Landauer Medienkobold), bringt seit über zehn Jahren im ehrenamtlichen Engagement Kurzfilme aus der ganzen Welt nach Landau.

Ursprünglich kam die Idee von Studenten der Uni Landau, mittlerweile möchte man sich auch der Bevölkerung öffnen, Nachwuchsfilmer in der Pfalz fördern und gleichzeitig auch europäischen Filmemachern den Weg nach Landau weisen. Dies alles wird zur Zeit nur durch Spenden und geringe Eintrittsgelder ermöglicht. Aus diesem Grund hoffen die La.Meko-Mitglieder auf öffentliche Fördergelder. Melissa Lang, die die Preisträger interviewte: „La. Meko setzt sich für kulturelle Offenheit ein und möchte mit seinen Filmen Vorurteile beseitigen.“ Der amüsante Kurzfilm „Das Mobile“, zeigte den Gästen, was in diesem Bereich alles möglich ist. Das nächste Filmfestival findet übrigens vom 22. bis 27. April im Universum Kino statt. (desa)

 

 

 

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