- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Demo und Volksbingo in Kandel: Überraschender Auftritt von „Wir sind Kandel“-Mitglied: „Was wollt Ihr von uns?“

[1]

Fotos und Video: Pfalz-Express – Fotogalerie am Textende

Kandel – Recht ruhig ging es am Samstagnachmittag bei den Kundgebungen in Kandel zu.

Nach Polizeischätzungen nahmen rund 200 Personen an den angemeldeten Demonstrationen des „Frauenbündnisses Kandel“ und der Partei „Die Partei“ teil.

Bei der Demo des „Frauenbündnisses Kandel“ um Initiator Marco Kurz kritisierten mehrere Redner wie schon bei Versammlungen zuvor die Asylpolitik, deren Folgen und die ihrer Meinung nach Verantwortlichen auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene.

Dagegen hielt „Die Partei“, die in unmittelbarer Nähe ein „Volksbingo“ spielte. Dabei werden Schlagworte der „gegnerischen“ Redner wie beispielsweise „Patriot“, „Zuwanderung“, Widerstand“ oder „Deutsche“ auf der Bingo-Liste angekreuzt. Wer zuerst eine Reihe mit passenden Ausdrücken komplett hat, ruft laut „Bingo“.

Eine Überraschung gab es auch: Eine Kandeler Bürgerin, Mitglied des Bündnisses „Wir sind Kandel [2]“ (WSK), bat Organisator Kurz um Redezeit auf dessen Bühne. Die wurde ihr für zwei Minuten gewährt (Kurz: „Wir sind tolerant“).

Die WSK-Aktive fragte, wie viele Kandeler Bürger anwesend seien (einige Personen hoben die Hand) und wollte wissen: „Was wollt Ihr eigentlich von uns?“ Buh- oder „Wo ist Mia“-Rufe begleiteten zum Teil die Ansprache und später den Weg durch die „Frauenbündnis Kandel“-Teilnehmer hinaus (siehe Video).

Vor dem Zaun, der den Bereich des „Frauenbündnisses Kandel“ teilweise abgrenzte, diskutierten Demonstranten und die WSK-lerin eine Weile weiter, fanden jedoch keinen Zugang zueinander.

Ein Demo-Teilnehmer aus Rülzheim sagte, er wisse von persönlichen Geschäftskontakten, dass manch Kandeler Einzelhändler „gezwungen“ worden sei, die „Wir sind Kandel“-Plakate in die Schaufenster zu hängen. Die WSK-lerin wies das als „Unsinn“ zurück. Jeder könne das Plakat abhängen, wann immer er wolle.

Für den Rundgang des „Frauenbündnisses“, der wieder durch die Hauptstraße führte, hatten Unbekannte den ersten Abschnitt der Straße mit bunten Fähnchen, der Regenbogenfahne, Smileys, Luftballons und aufblasbaren Einhörnern geschmückt. Die Treppe des Rathauses zierten „Doppelte Kandeler“ (Alter Ego von Kandelern aus Spanplatten), aber auch das Konterfei von Marco Kurz (siehe Fotos).

Beide Kundgebungen verliefen ohne Zwischenfälle. (cli)

 

 

Print Friendly, PDF & Email [5]