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Das Weinjahr 2014 wird gut: Fruchtbetone Weißweine mit Qualität

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Beim „Herbstlichen Kamingespräch“ wurde unter anderem über die Entwicklung der Weinqualität gesprochen.
Foto: pfalz.de

Diedesfeld. Ende gut, alles gut: Nach einem turbulenten und arbeitsintensiven Weinjahr freuen sich die Pfälzer Weingüter und Winzergenossenschaften über gute Qualitäten im Keller.

„Die Pfälzer Weinbaubetriebe haben ein sehr wechselvolles Jahr erlebt, mit teilweise ungewöhnlichen Herausforderungen. Am Ende aber wurden Trauben mit einer sehr guten physiologischen Reife eingebracht, die Basis für genussvolle Erlebnisse mit Pfälzer Wein ist also gelegt“, sagte die Vorsitzende der Pfalzwein-Werbung, Landrätin Theresia Riedmaier beim »Herbstlichen Kamingespräch« in der Vinothek Isler in Neustadt-Diedesfeld.

Die Weine des Jahrgangs sind nach ersten Verkostungen vielversprechend. „Nach einer langen Vegetationsphase können wir sehr fruchtbetone, frische und harmonische Weine erwarten“, sagte Edwin Schrank, Präsident des Weinbauverbands Pfalz und 2. Vorsitzender der Pfalzweinwerbung.

Er charakterisierte das Weinjahr als einen „Testlauf für die Leistungsfähigkeit der Betriebe, die sich immer wieder auf neue Besonderheiten einstellen mussten – und das bestens gemeistert haben“.

Insgesamt entspricht die Erntemenge der Pfalz mit voraussichtlich 2,3 Millionen Hektolitern dem langjährigen Durchschnitt. Die nach der kleineren Ernte des Vorjahres deutlich geschwundenen Bestände können so aufgefüllt werden.

Insbesondere den Weißweinen bescheinigt das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) eine hervorragende Qualität. „Der 2014er Jahrgang verspricht bei den weißen Sorten Weine mit einem ausgewogenen Frucht-Süße-Verhältnis, viel Trinkfreude und einem eher moderaten Alkoholgehalt“, urteilt Dr. Jürgen Oberhofer vom DLR Rheinpfalz.

Wurden die ersten Triebe im vergangenen Jahr so spät wie zuletzt 1987 gemeldet, verzeichnete das DLR den ersten Rieslingaustrieb diesmal sogar 18 Tage vor dem langjährigen Mittel und so früh wie noch nie.

Schäden durch Spätfröste blieben aus oder wurden mit ungewöhnlichen Maßnahmen wie etwa Windrädern – erstmals in Duttweiler im Einsatz – verhindert. „Wäre es 0,2 – 0,3 Grad kälter gewesen, wären wir in einen sehr grenzwertigen Bereich gekommen,“ erinnert sich Oberhofer.

Nur wenig früher als im Mittel wurden Anfang Juni die ersten Rebblüten registriert. Überdurchschnittlich warme Temperaturen über Pfingsten begünstigten eine zügige Entwicklung der Trauben – einzig der ausbleibende Niederschlag bereitete Probleme, weswegen Ende Juni die Jungfelder gegossen werden mussten. Der Vegetationsvorsprung betrug Ende Juli etwa 3 Wochen gegenüber dem Vorjahr und circa 10 Tage verglichen mit dem Durchschnittswert der letzten 25 Jahre.

Zu diesem Zeitpunkt begann mit den ersten Meldungen über das Auftauchen der Kirschessigfliege die nächste Zitterpartie für die Pfälzer Winzer, denn nun musste rasch gehandelt werden. Frühe Rebsorten wie der Dornfelder wurden bereits Anfang September gelesen. In dieser kritischen Phase, in der die Weinberge zwei bis drei Mal je Tag kontrolliert werden mußten, zahlte sich die gute Ausbildung der Pfälzer Winzerschaft besonders aus. Der Startschuss für die Lese der frühen Federweißer-Rebsorten fiel schon Mitte August, die Hauptlese begann dann Anfang bis Mitte September. (pfalz.de)

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