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Corona-Selbsttests an Grundschulen: Premiere war in Ottersheim 

In der Grundschule Ottersheim startete die Aktion „Selbsttest“.
Foto: KV GER

Kreis Germersheim – Trotz aktuell hoher Inzidenzzahlen sollen die Schulen im Landkreis Germersheim bald geöffnet werden können.

Der 5-Punkte-Plan [1], den der Landkreis Germersheim entwickelt und dem Land vorgeschlagen hat, sieht vor, die Sicherheit an Schulen dadurch zu erhöhen, dass sich die Schüler regelmäßig zweimal pro freiwillig Woche selbst testen. Dies ist ein in Rheinland-Pfalz einmaliges Projekt, das laut Kreisverwaltung „sehr zügig“ umgesetzt wird.

Die Premiere fand am Montag um 8 Uhr in der Grundschule Ottersheim statt. Unter den Augen des Deutschen Roten Kreuzes und nach Anleitung von Rektorin Sigrid Schwab durften die Grundschul-Kinder, die am Montagmorgen die Notbetreuung aufgesucht hatten, erstmals in Eigenregie einen Corona-Selbsttest durchführen. Im Lauf dieser Woche soll an mindestens einer Pilotschule pro Verbandsgemeinde das freiwillige Testangebot eingeführt und dann möglichst rasch für alle Grundschulen im Landkreis Germersheim verfügbar gemacht werden.

„Kinder haben Spaß am testen“

Für Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Landkreises Germersheim, sind wöchentlich zwei Selbsttests (im folgenden auch „Schnelltest“ genannt) an den Schulen ein wichtiger Baustein, um die Schulen im Landkreis rasch wieder zu öffnen. „Wir haben gesehen, dass es die Kinder nach Anleitung sehr gut verstehen und Spaß daran haben, den Corona-Schnelltest durchzuführen. Das DRK hat hier eine exzellente Vorarbeit geleistet […]. Auf dieser Basis wollen wir jetzt sukzessive und schnell das Testangebot ausweiten.“

Die Tests werden im vorderen Naseninnenbereich abgestrichen und von den Kindern selbst durchgeführt. Grundschul-Leiterin Schwab lud die Kinder zu diesem Selbstversuch in Form eines Experiments ein und unterstützte, wenn es irgendwo klemmte. Die 15-minütige Wartezeit bis zur Anzeige des Testergebnisses durften die Kinder im Pausenhof verbringen. Wäre ein Test positiv ausgefallen – alle Kinder wurden negativ getestet – so wäre das betroffene Kind achtsam aus der Gruppe genommen worden. Die Eltern wussten für diesen Fall Bescheid und blieben für die Schule erreichbar.

Die Corona-Schnelltests seien geeignet, unter Anleitung von geschultem Personal (wie zum Beispiel Lehrkräften oder Eltern) von den Kindern selbst durchgeführt zu werden, sagte Schuldezernent Christoph Buttweiler. Zum Start sei eine private Testung (beispielsweise zuhause) noch nicht möglich, deswegen finden die Tests derzeit ausschließlich in den Schulen und dort meist in den Sporthallen statt.

Bei der Schulaufsichtsbehörde habe man die Genehmigung zu dieser Vorgehensweise vor einigen Tagen angefragt und hofft nun, dass diese Woche die endgültige Zusage kommt. Dann könne man möglichst bald allen Schulen im Kreis diese Tests anbieten.

Die Lehrkräfte und das gesamte Schulpersonal erhalten außerdem ein rasches Impfangebot. Zusätzliche Impfdosen, auch für die weiterführenden Schulen, wurden vom Land in dieser Ausnahmesituation bereits zugesagt. „Mit beiden Maßnahmen erhöhen wir deutlich die Sicherheit an unseren Schulen. Dies ist die beste Voraussetzung, damit unsere Schulen bald wieder geöffnet werden können. Ein herzliches Dankeschön an alle, die bei diesem für unsere Kinder so wichtigen Projekt so engagiert mitmachen“, sagte Brechtel.

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