Corona-Pandemie: Anstieg in Südwestpfalz führt zu Einschränkungen

25. Oktober 2020 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz

Kreishaus Südwestpfalz (Pirmasens). Hier ist auch das Gesundheitsamt untergebracht.
Foto W. G. Stähle

Südwestpfalz. Im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts Südwestpfalz haben sich am 24. Oktober 15 weitere Infektionen mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2 bestätigt.

Das Landesuntersuchungsamt (LUA) ordnet nun gemäß dem „Warn- und Aktionsplan“ auch dem Landkreis die „Risikostufe Rot“ zu, in der sich bereits die Stadt Zweibrücken findet.

Für Pirmasens gilt weiterhin die niedrigste „Warnstufe Weiß“.

„Mit Detlef Placzek, dem Leiter der Task Force und Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz, haben wir situationsgerecht Maßnahmen festgelegt, um das Ausweiten der Fallzahlen einzudämmen und Neuansteckungen zu vermeiden“, zeigt Landrätin Dr. Susanne Ganster die Zielsetzung der Maßnahmen auf.

Bei der Telefonkonferenz der Task Force (Arbeitsgruppe) seien vorweg das Erfass- und Meldewesen thematisiert worden. Die Abläufe im Gesundheitsamt Südwestpfalz (zuständig für Landkreis Südwestpfalz sowie Städte Pirmasens und Zweibrücken) würden diesbezüglich optimiert und zeitlich genauer auf jene beim LUA abgestimmt.

Ziel sei es, mögliche Abweichungen zwischen den eingehenden Fällen einerseits und der aus den verarbeiteten Daten resultierenden verbindlichen Warn-, Gefahren oder Alarmstufe des LUA auf der anderen Seite, künftig möglichst zu vermeiden.

Kreisverwaltung Südwestpfalz gibt zusätzliche Einschränkungen bekannt

„Ab dem 26.10. gilt landesweit bis zum 30.11.2020 die Beschränkung bei privaten Zusammenkünften im öffentlichen Raum von 25 Personen. Bereits am 24.10.2020 treten wegen der aktuellen Situation mit der wachsenden Zahl neuer Fälle im Landkreis und dem damit verbundenen Eintreten in die „Risikostufe Rot“ noch stärkere Einschränkungen in Kraft.

Bei Veranstaltungen wird, vorerst bis einschließlich 8.11.2020, die Anzahl der Teilnehmer weiter begrenzt. Damit soll die Anzahl möglicher Kontakte reduziert werden, um potenzielle Ursachen für neue Infektionen zu reduzieren.

Die Obergrenzen für öffentliche Veranstaltungen im Innenbereich liegt für die Dauer der erlassenen Allgemeinverfügung bei maximal 50 Personen.

Im Außenbereich dürfen höchstens 100 Personen daran teilnehmen. Zur Genehmigung aller Veranstaltungen muss unbedingt ein Hygiene-Konzept vorgelegt werden. Private Zusammenkünfte im öffentlichen Raum werden auf 20 Personen begrenzt.

Die Ordnungsämter werden dies bereits am Wochenende kontrollieren. Auch für private Feiern in den eignen Räumen wird im Landkreis Südwestpfalz zur Kontaktbeschränkung dringend empfohlen die Anzahl von 10 Personen aus zwei Hausständen einzuhalten.

„Mit der Task Force und auch in Abstimmung mit den Oberbürgermeistern der Städte Pirmasens und Zweibrücken sind wir einvernehmlich zu der Auffassung gelangt, dass in dieser Situation unsere gefährdetsten Mitbürger in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen besonders geschützt werden müssen“, erklärt Landrätin Dr. Susanne Ganster.

„Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert die Besuchsregelungen der Krankenhäuser und der Alten- und Pflegeeinrichtungen zu beachten.“ Auch Oberbürgermeister Markus Zwick (Pirmasens) schließt sich diesem Appell ausdrücklich an. In der VG Hauenstein werden nahezu alle Gemeindeeinrichtungen geschlossen.

„Aufgrund der angespannten Corona-Lage in der Verbandsgemeinde Hauenstein haben sich die Ortsbürgermeister gemeinsam dazu entschieden, ab Freitag, 23. 10. 2020 bis einschließlich Sonntag, 8. 11. 2020 folgende Gemeindeeinrichtungen geschlossen zu halten: …“ lautet die gemeinsame Bekanntgabe.

Aufgezählt werden unter anderem die örtlichen Bürger- und Dorfgemeinschaftshäuser, Hallen, Freizeiteinrichtungen, Begegnungsstätten bis hin zu Einsegnungshallen.

Diese „angespannten Corona-Lage in der VG Hauenstein“ ist zum überproportionalen Anteil auf eine Familienfeier in Hauenstein zurückzuführen.

Aktuelle Entwicklung in der Südwestpfalz

Stand 24. Oktober gelten im Bereich des Gesundheitsamtes Südwestpfalz 101 Personen mit erkannter Infektion als „aktiv“, zwei weniger als am 23. Oktober und 15 mehr als vor vier Tagen.

Seit Beginn der Testungen bis heute erwiesen sich abgenommene Abstriche bei 396 Personen als positiv. Von diesen gelten mittlerweile 291 als genesen oder erkrankten nicht.

Die Gesamtzahl der jemals Betroffenen verteilt sich nach Meldeanschrift auf Pirmasens mit 67, Zweibrücken mit 105, die Verbandsgemeinde (VG) Dahner Felsenland mit 53, die VG Hauenstein mit 38, die VG Pirmasens-Land mit 25, die VG Rodalben mit 13, die VG Thaleischweiler-Wallhalben mit 44, die VG Waldfischbach-Burgalben mit 21 und die VG Zweibrücken-Land mit 29. Ein in der Gesamtzahl enthaltener Fall liegt (eigentlich) außerhalb des Zuständigkeitsbereichs.

886 Betroffene konnten inzwischen ihre Quarantäne abschließen.Bislang seien im Bereich des Gesundheitsamtes vier Personen mit Corona-Infektion verstorben, heißt es in der Mitteilung der Kreisverwaltung weiter.

Darin ist allerdings eine Person enthalten, die laut früherer Aussage des Gesundheitsamtes „definitiv nicht infolge der Virusinfektion“ verstarb.

Das Gesundheitsamt Südwestpfalz informiert

Personen mit Symptomen wird empfohlen, sich umgehend telefonisch mit ihrem Hausarzt, der Hotline 06331/809-750 (Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr) oder der landesweiten Rufnummer 0800/99.00.400 in Verbindung zu setzen.

Reiserückkehrer aus einem „Risikogebiet“ sind verpflichtet, sich beim Gesundheitsamt zu melden und grundsätzlich zwei Wochen in Quarantäne zu gehen.

Tests und Infekt-Sprechstunden für Personen mit starken Symptomen finden in der „Infektambulanz Pirmasens“ (IAP) statt. Die Termine werden von der Hotline vergeben.

Bei leichten Symptomen oder von Reiserückkehrern werden Abstriche im „Coronatestzentrum“ (CTZ, Pirmasens) genommen.

Auf der entsprechenden Internetseite des Landkreises sind zum Thema Coronavirus aktuelle Informationen zu finden. Fragen können an die Hotline 06331/809-700 (Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr) gerichtet werden. (Werner G. Stähle)

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