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Corona-Ambulanz in Jockgrim gestartet

Fotos: Pfalz-Express/Ahme – Fotostrecke am Textende

Jockgrim. Die neue Corona-Ambulanz, die vom Katatstrophenschutz aufgebaut wurde, startete am 30. März um 14 Uhr im Jockgrimer Bürgerhaus, das der Katastophenschutz auch angemietet hat.

Schon am Morgen hatten sich einige Leute eingefunden um die Möglichkeit, sich auf Corona testen zu lassen, wahrzunehmen. Die mussten noch einmal auf den Nachmittag vertröstet werden.

Eröffnung und Pressegespräch

Zuvor nämlich gab es ein ausführliches Pressegespräch, zu dem Landrat Dr. Fritz Brechtel in Anwesenheit des CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart, des Verbandsbürgermeisters Karl-Dieter Wünstel und der Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann, eingeladen hatte.

Über den Ablauf und die Organisation informierten die medizinischen Fachberater des Krisenstabs Dr. Matthias Wölfel und Georg Weiß. Weiß gehört zu den niedergelassenen Kassenärzten, die die Ambulanz neben ihren eigenen Praxen stundenweise besetzen und Patienten untersuchen.

Und das ist das Prinzip der neuen Corona-Ambulanz: Sie soll eine Entlastung für die niedergelassenen Ärzte sein, die Patienten mit einem Covid 19-Verdacht direkt an Corona-Ambulanzen verweisen können ohne in die eigene Praxis einladen zu müssen.

„Die Anzahl der Personen, die Infekt-Anzeichen haben, ist nach wie vor sehr hoch“, so Dr. Brechtel. „Mit der Corona-Ambulanz können wir direkt im Landkreis eine große Zahl an erkrankten Menschen untersuchen und bei Bedarf nach den Richtlinien des Robert Koch Instituts testen.“ In der neuen Corona-Ambulanz werden niedergelassene Kassenärzte stundenweise ihren Dienst leisten. „Die Ambulanz wird quasi als Außenstelle der Hausarztpraxis betrieben“, erklärt Brechtel.

Funktionelle Infektambulanz

Im Bürgerhaus gibt es auf zirka 100 Quadratmetern eine bestens ausgestattete Infektambulanz. Es gibt einen Wartebereich, vier Behandlungsräume, eine Apotheke, einen Empfangsbereich und eine Eingangsschleuse. Alles klar voneinander abgegrenzt, versteht sich. Als medizinisches Unterstützungspersonal konnten freiwillige Helfer gewonnen werden.

Der Parlamentarische Staatssekretär Gebhart: „Wir müssen vorhandene Mittel effektiv einsetzen.“ Es gäbe inzwischen eine Entspannung in den Bereichen persönliche Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel, betonte Gebhart, der auch die Internetseite des Robert Koch Instituts als Infoquelle empfahl.

Wer kann sich denn überhaupt testen lassen?

Die Ambulanz ist gedacht für Bürger, die Erkältungssymptome und den Verdacht haben, an Covid 19 erkrankt zu sein.

Die bisherige Corona-Ambulanz Südpfalz, in der die Landkreise SÜW und Germersheim sowie die Stadt Landau gemeinsam testeten, wurde aufgelöst. Die neue Struktur umfasst eine Testambulanz in Landau für den Kreis Südliche Weinstraße und die Stadt Landau, die Testambulanz in Jockgrim ist für Bewohner des Landkreises Germersheim zuständig.

Zentrale Hotline anrufen

Wer Infektanzeichen bemerkt und Verdacht auf Corona hegt, muss zunächst die eigens für die Ambulanzen eingerichtete zentrale Telefon-Hotline für Patienten der Kassenärztlichen Vereinigung anrufen (Tel. 08009900400).

Die Mitarbeiter der Hotline vermitteln an die Corona-Ambulanz. Termine werden nicht vergeben. Öffnungszeiten der Corona-Ambulanz sind täglich 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr.

Weitere Ärzte fürs Ambulanzzentrum gesucht

Holger Werner von der Kreisärzteschaft Germersheim appellierte in „Anbetracht der zunehmend bedrohlichen Situation“ an potentielle weitere Ärzte der Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Kinder-und Jugendmedizin, die stundenweise im Ambulanzzentrum mitarbeiten könnten.

Im Elsass stehe das Gesundheitswesen bereits vor dem Kollaps. „Helfen Sie mit, solche Zustände hier zu verhindern!“ Ärztliche Freiwillige können sich an: An Fronte Karl 23,in Germersheim, 07274-4141 und info@konservative-orthopaedie-germersheim [1] wenden.

 

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