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Co-Working Spaces: Wie sich das Arbeitsleben verändert

Co-Working Spaces bieten viele Vorteile. Auch viele „digitale Nomaden“ (urban nomands) nutzen die Büroräume.
Foto: Pixabay/Free-Photos/free

Kann oder möchte sich ein Unternehmen keine eigenen Büroräume leisten, kommen sogenannte Co-Working Spaces zum Tragen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So kann zum Beispiel die Mitarbeiteranzahl noch zu gering sein, um ein eigenes Büro zu rechtfertigen.

Auch wer die finanziellen Mittel nicht aufbringen möchte oder kann, will sich nicht an ein eigenes Büro binden. Schlussendlich spielt die Überlegung eine Rolle, dass Co-Working Spaces viele arbeitstechnische Vorteile bieten, die ein eigenständiges Büro nicht hat.

Start-Ups, KMU, Großunternehmen und Co-Working

Gerade am Anfang der unternehmerischen Karriere spielen Co-Working Spaces eine wichtige Rolle. Selbstverständlich machen Start-Ups dabei nicht das Gros der Nutzer aus, doch im Prinzip eignen sich diese temporären Arbeitsplätze sehr gut für sie. Der Grund ist, dass die Arbeitsplätze normalerweise mit allem ausgestattet sind, was jeder Unternehmer braucht.

Dazu zählt eine Internetverbindung genauso wie saubere Schreibtische, eine Infrastruktur rund um Meetingräume, diverse technische Gegebenheiten für professionelles Arbeiten und schlussendlich natürlich auch alles rund um Wasser, Strom und sonstige Versorgung.

Doch auch etablierte Unternehmen können von diesen Co-Working Spaces profitieren. Heutzutage funktioniert das Arbeitsleben nämlich anders als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Mehr und mehr müssen oder wollen Unternehmen diverse Serviceleistungen erbringen, für die nicht immer die eigenen Büroräumlichkeiten herhalten sollen.

Dazu zählen Workshops, Vorträge oder komplexere Meetings. Diese auf Co-Working Spaces zu verlegen schafft freie Kapazitäten in den eigenen Büroräumen.

Auch projektweise können weitere Räumlichkeiten hinzu gemietet werden. Ebenso können Außendienstler, die viel unterwegs sind, diese Räume nutzen. Arbeitsplätze lassen sich für wenige Tage, Wochen oder Monate anmieten. Davon profitieren größere Unternehmen, die zum Beispiel Arbeitnehmer für Projekte in direkter Kundennähe sitzen haben möchten.

Kunden schätzen dies ihrerseits, da sie schnell auf ihren Dienstleister zurückgreifen können. Diese scheinbare Kleinigkeit kommt mit einem veränderten Arbeitsleben daher, denn heutzutage erwartet jedes Unternehmen schnelle und flexible Lösungen für die eigenen Bedürfnisse.

Unternehmen können in jeder beliebigen Stadt Co-Working Spaces buchen. Ob nun ein Büro mieten in München [1], Berlin, Köln oder woanders ansteht, spielt keine Rolle. Optionen gibt es in jeder Stadt, auch über die Landesgrenzen hinaus.

Netzwerken wird essentiell

Ein weiterer essentieller Faktor ist das Netzwerken. Dieses ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken aus dem Business-Alltag. Beim Co-Working passiert dies ganz automatisch. Der Grund ist, dass sicher diverse unterschiedliche Unternehmenstypen in solchen Spaces treffen.

Start-ups treffen auf Einzelkämpfer. KMUs treffen auf kleine spezialisierte Unternehmen. Außendienstler großer Konzerne treffen ihrerseits auf andere kreative, technische versierte oder anderweitig begabte Menschen. Es entsteht ein großes Netzwerk unterschiedlicher Fähigkeiten.

Co-Working Spaces sind dabei nur die Plattform. Was die einzelnen Akteure daraus machen, obliegt ihnen. Die Chancen sind jedoch enorm. Wer heute noch kein relevanter Kontakt für jemanden ist, kann es morgen schon sein.

Auch wer in seinem eigenen Business-Netzwerk Empfehlungen verteilen kann, sorgt dafür, dass jemand anderes profitiert. Auf lange Sicht schafft dieses Vorgehen ein immer größer werdendes Netzwerk an Wissen, Informationen, Hilfe und Weiterempfehlungen.

Der Nachteil vom Co-Working

Ja, der Fairness halber muss auch auf den Nachteil eingegangen werden. Wer Probleme mit Geräuschen hat, für den können Co-Working Spaces dauerhaft zum Nachteil werden. Immer wieder kommt es vor, dass andere Teilnehmer telefonieren oder kleinere Konferenzen führen.

Selbst wenn der Geräuschpegel grundsätzlich gering ist, sollten Personen, die ständig konzentriert arbeiten müssen, nicht zwangsläufig auf einen Co-Working Space zurückgreifen. Der stets konzentrierte Programmierer kann an einigen Tagen eventuell nicht fokussiert genug arbeiten.

Dieser kleine Aspekt trifft wahrscheinlich nicht jeden Unternehmer, doch er sollte nicht unerwähnt bleiben. Co-Working heißt nämlich auch, mit anderen Menschen zurecht zu kommen. Die einen empfinden Telefonieren schon als lästig laut, wenn jemand nur den Hörer in die Hand nimmt und den anderen ist es herzlichen egal, wie laut jemand spricht. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob dieses Kriterium entscheidend ist.

 

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