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Christine Schneider lud Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ein: Lebhafte Diskussionsrunde im Vinzentius Krankenhaus

Hermann Gröhe bei seiner Ankunft: Großer Bahnhof für den Bundesminister. Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Hermann Gröhe bei seiner Ankunft: Großer Bahnhof für den Bundesgesundheitsminister.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Christine Schneider hat schon einige Veranstaltungen rund um die Gesundheitsversorgung und Pflege mit Gesundheitspolitikern durchgeführt.

Nach einer Diskussion mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann im vergangenen November, hatte Schneider Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zu einer Diskussionsrunde ins Vinzentius Krankenhaus eingeladen.

Nach einem kurzen Rundgang durch die Kinderklinik mit Christine Schneider, Bundestagsabgeordnetem Dr. Gebhart, OB Thomas Hirsch, Oberärztin Hildegard Konieczny und Dr. Jürgen Bensch, bei dem es schon einen lebhaften Meinungsaustausch gab, ging es mit gesundheitspolitischen Fragen im Seminarzentrum St. Elisabeth weiter.

Ärzte, Pflegekräfte, Vertreter der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen der Region sprachen aktuelle Themen rund um die Gesundheitspolitik an. Gröhe ließ sich auf einen intensiven und informativen Meinungsaustausch mit ihnen ein.

„Wir haben eine gute Gesundheitspolitik in Deutschland und eines der weltbesten Gesundheitssysteme“ so Gröhe, der erst kürzlich von einer USA-Reise zurückgekommen ist.

„Da kann man nur sagen „Bismarck grüßt die Neue Welt“. In Amerika seien Errungenschaften, über die in Deutschland großer Konsens herrsche, längst nicht selbstverständlich. Deutschland gäbe 11 Prozent des Bruttoinlandproduktes für die Gesundheit aus. In diesem Bereich arbeiteten 5 Millionen Menschen.

Leidenschaftlich beim Thema Gesundheit: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Foto: Pfalz-Express/Ahme [2]

Leidenschaftlich beim Thema Gesundheit: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeige sich insbesondere in ihrem Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Mitmenschen. Ein starkes, leistungsfähiges Gesundheitswesen sei und bleibe in einer immer „älter werdenden“ Gesellschaft von zentraler Bedeutung.

Krankheitsbilder verändern sich – Demenz und im Lebensstil begründete Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, seien eine große Herausforderung, erklärt Gröhe.

Sein Sorgenkind sei die Versorgung mit Gesundheitseinrichtungen wie Apotheken und Ärzten im ländlichen Raum. Es sei deshalb nötig, Anreize zu geben, sich in Kleinstädten und Dörfern niederzulassen um die Versorgung der Menschen dort zu gewährleisten.

Thema war unter anderem die stärkere Nutzung von Informationstechnologien: Gröhe sprach über das E-Health-Gesetz, die E-Gesundheitskarte und deren Möglichkeiten sowie über Video-Konferenzschaltungen zwischen Ärzten und Krankenhäusern.

„Auf der Gesundheitskarte gespeicherte Notfalldaten können Leben retten, ein Medikationsplan kann lebensgefährliche Wechselwirkungen verhindern und die Telemedizin mobil eingeschränkte Menschen unterstützen“.

Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen könnten im häuslichen Umfeld im Hometreatment behandelt werden. Zielgruppe des neuen stationären Behandlungsangebotes sind Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen und stationärer Behandlungsbedürftigkeit in akuten Krankheitsphasen.

Das Publikum mit Vertretern der Gesundheitsberufe hatte Gelegenheit mit Gröhe zu diskutieren. Foto: Pfalz-Express/Ahme [3]

Das Publikum mit Vertretern der Gesundheitsberufe hatte Gelegenheit mit Gröhe zu diskutieren.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Gröhe beantwortete auch die Frage einer Chefärztin der Psychiatrie zum Psych-Entgeltsystem. Man habe sich im Februar im Rahmen einer Dialogsitzung mit Vertretern der Fachverbände der Psychiatrie und Psychosomatik sowie der Selbstverwaltung auf gemeinsame Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Psych-Entgeltsystems geeinigt. Sie sollen noch im laufenden Jahr gesetzlich umgesetzt werden.

In der Pfalz gibt es zum Abschied selbstverständlich Wein. Foto: Pfalz-Express/Ahme [4]

In der Pfalz gibt es zum Abschied selbstverständlich Wein.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Umsetzung der Pflegestärkungsgesetze I und II: „Mit zwei Pflegestärkungsgesetzen haben wir die Leistungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörige spürbar verbessert. Pflegebedürftige erhalten erstmals einen gleichberechtigten Zugang zu Pflegeleistungen – unabhängig davon, ob sie an körperlichen Einschränkungen oder einer Demenz leiden.“

Weitere Diskussionspunkte behandelten Rabattverträge, die Verschmelzung von Privater und Gesetzlicher Krankenversicherung zu einer Bürgerversicherung („dauert noch mindestens 30 Jahre, da sehr kompliziert“) oder das Bundesteilhabegesetz („es gibt dazu Gespräche zwischen Andrea Nahles und mir“).

Damit Ärzte entlastet werden können, sollte der Beruf der Arzthelferin aufgewertet, der Berufsweg attraktiver gestaltet werden, regte zum Beispiel der Landauer Dermatologe Professor Dr. Klaus Fritz an und fand bei Gröhe große Offenheit dafür vor. „Reden Sie auch mit anderen Ärzten darüber“ so Gröhe. Insgesamt fand die Veranstaltung großen Zuspruch. Sehr angetan waren die Zuhörer von der offensichtlichen Kompetenz des Bundesministers, der alle Fragen offen und ausführlich beantwortete. (desa)

Hermann Gröhe mit Oberärztin Hildegard Konieczny, Dr. Jürgen Bensch und Christine Schneider. Foto: red [5]

Hermann Gröhe mit Oberärztin Hildegard Konieczny, Dr. Jürgen Bensch und Christine Schneider.
Foto: red

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