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CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf auf großer Tour im Wahlkreis 50

Christian Baldauf mit Peter Lerch und Juliana Kopf auf dem Riesenrad: „Das ist ja herrlich!“
Foto: red

Christian Baldauf, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im nächsten Jahr, setzt auf eine Stärkung der Regionen. In diesem Kontext wird er alle 52 Wahlkreise des Landes besuchen um mit Bürgern, Aktivisten und Engagierten ins Gespräch zu kommen.

Auf Einladung des örtlichen CDU-Abgeordneten Peter Lerch war Baldauf an diesem Samstag (25. Juli) nun Gast im Wahlkreis 50, zu dem die Stadt Landau sowie die Verbandsgemeinden Edenkoben und Maikammer gehören.

Gleich das erste Treffen am frühen Samstagmorgen musste – coronabedingt – wegen der hohen Anmeldezahl in eine Halle verlegt werden. Naheliegend, dass die Pandemie im Mittelpunkt der Diskussion stand.

Hierbei sah Baldauf die Bundesrepublik im internationalen Vergleich gut aufgestellt. Deutliche Schwächen seien allerdings in Rheinland-Pfalz bei der organisatorischen Umsetzung zu registrieren. Ob dies bei den Schulschließungen, bei den Regelungen über Maskenpflicht oder bei den oft sehr kurzfristigen Informationen lag, sei dahin gestellt. Hier wünschen sich die Unternehmer mehr Klarheit in den Regelungen und Sicherheit in der praktischen Umsetzung.

Im weiteren Morgen standen die Begegnungen mit den Bürgern auf dem Rathausplatz im Mittelpunkt. Viele einzelne Anliegen, Meinung und Stimmungen „aus der Mitte der Gesellschaft“ konnte Baldauf hier aufnehmen.

Die Not der Schausteller konnte, auf Vorschlag von Oberbürgermeister Thomas Hirsch, im direkten Gespräch mit den Schaustellern auf dem Rathausplatz erfahren werden. Im Riesenrad, zusammen mit Peter Lerch und Juliana Kopf, B-Kandidatin für den Wahlkreis 50, entfuhr es dem Oppositionsführer im Land, „das ist ja herrlich“, als er den Blick über Landau hinweg genießen konnte.

Beim anschließenden Gang über den Wochenmarkt wurde die coronabedingte großräumige Standplatzierung besichtigt. Wenig Verständnis haben einzelne Marktbeschicker hingegen, dass in Rheinland-Pfalz eine Maskenpflicht besteht, in Baden-Württemberg jedoch nicht.

Ein Schwerpunkt des Besuches waren die Tafeln in Landau und Edenkoben. „Eigentlich dürfte es euch in einem solch wohlhabenden Land überhaupt nicht geben“ bemerkte Baldauf gleich zu Beginn.

Besuch bei der Landauer Tafel.
Foto: red

Da dem aber nicht so ist, zeigte er sich sehr dankbar über das große Engagement und die breite Unterstützung, die die Tafeln genießen. Die Erste Vorsitzende Kerstin Baudisch (Landauer Tafel) und Lothar Heine (Edenkobener Tafel) konnten dann auch erfreulicherweise berichten, dass viele Helfer und Spender ihnen zur Seite stehen, sie aber auch von Stadt und Verbandsgemeinde unterstützt werden.

Problematisch werden in Landau die räumlichen Verhältnisse gesehen. Hier versprachen OB Hirsch und Landtagsabgeordneter Peter Lerch sich für eine bessere Lösung einzusetzen.

Ganz anders in Edenkoben, wo im Gewerbegebiet ein großräumiges Gebäude zur Verfügung steht. Auch wenn die Regale erneuert werden konnten, so stehen nun kleine Investitionen im Thekenbereich an. „Er komme sich manchmal wie ein Wanderprediger vor, wenn es darum geht Sponsoren zu gewinnen“, so Vorsitzender Lothar Heine.

Ideal daneben liegt das „Edenkobener Kleiderhaus, welches aus dem ehemaligen Café-Asyl entstanden ist und heute gebrauchte, aber gut erhaltende Kleider für Bedürftige anbietet. Eine ständige Herausforderung für Susanne Antretter, Dolores Hartkopft und ihr Team, wie auch Stadtbürgermeister Ludwig Lintz und seine Beigeordnete Angelika Fesenmeyer bestätigten.

Wo hätte ein Gespräch mit Vertretern der „Blaulichtfamilie“ (Polizei, DRK, Feuerwehr) besser stattfinden können, als in Edenkoben, wo alle drei Institutionen direkt nebeneinander platziert sind.

Baldauf legte gleich zu Beginn Wert auf die Feststellung, dass er sich hier mehr Unterstützung, Anerkennung und Wertschätzungen wünsche. Auch Landrat Dietmar Seefeldt konnte dies bestätigen, zumal die Pöbeleien und Attacken auf diese Personen immer mehr zunehmen.

DRK-Geschäftsführer Jürgen See verwies darauf, dass es immer schwieriger werde ausreichend ehrenamtliche Helfer zu gewinnen. Dem konnten die stellvertretenden Wehrleiter der Feuerwehren Edenkoben (Andy Haag) und Maikammer (Benedikt Schreieck) nur zustimmen. Zumal bei der Feuerwehr hinzu kommt, dass bei den Unternehmen die Bereitschaft im Schwinden ist, Mitarbeiter für Alarmeinsätze frei zustellen. Ob und wie dieses Engagement attraktiver gestaltet werden kann, dies nahmen die politischen Vertreter als Aufgabe mit.

Gastro, Hotellerie und Kleingewerbe standen im Mittelpunkt der Gesprächsrunde am Mittag im Hotel Immenhof in Maikammer. Die beiden Inhaberinnen, Jennifer Arras-Freudenstein und Patricia Kaub-Freudenstein berichteten von starken Umsatzeinbrüchen wegen Corona im Frühjahr.

Eine treue Kundschaft, sowie die Tendenz zum Urlaub in Deutschland verschaffen ihnen derzeit zwar eine stabile Auslastung. Befürchtungen sind jedoch bei ihnen, wie in der gesamten Branche vorhanden, wie es nach Ende der Freiluftsaison weitergeht.

Weitere Themen waren die – im Vergleich zu anderen Bundesländern – sehr geringen Zuschüsse des Landes für die Corona-Ausfälle. Thomas Langhauser, Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes verwies auch auf die unterschiedlichen Fristen und das drohende Auslaufen des Kurzarbeitergeldes. Hier sei ein Nachsteuern erforderlich. Gabi Flach, Landesvorsitzende des Tourismus- und Heilbäderverbandes betonte die Bedeutung von Gastronomie und Hotellerie für Wirtschaft und Arbeitsplätze.

Die Situation der Vereine war Mittelpunkt des Gespräches in Kirrweiler. „Corona hat uns da ein großes Loch in unsere Vereinskasse gerissen“, so Meike Anton, die Vorsitzende des über eintausend Mitglieder zählenden TV Kirrweiler.

Auch die anderen Vereinsvertreter, wie Heiko Herdel, Abteilungsleiter Skaterhockey, konnten von ähnlichen Situationen berichten. Durch das Wegfallen von Einnahmequellen wegen mangelnder Durchführung von Festen und Veranstaltungen bei gleichzeitigem Weiterlaufen der Kosten entstanden hier Finanzierungslücken.

Baldauf verwies darauf, dass seine Fraktion bereits zu Corona-Beginn beantragt habe, (wie in Baden-Württemberg), jedem Verein für solche Notsituationen, 15 Euro pro Vereinsmitglied als Soforthilfe zu gewähren. Leider sei dies von den Regierungsfraktionen abgelehnt worden. Er, sowie der anwesende Landrat Dietmar Seefeldt und Verbands-Bürgermeisterin Gabi Flach versprachen zu prüfen, wie eine Hilfe aussehen könnte.

Ein krönender Abschluss dieser Sommertour bildete ein Spaziergang durch St. Martin mit abschließenden Gesprächen bei einem Glas Wein im Weingut Aloisiushof. Ortsbürgermeiser Timo Glaser nutzte die Gelegenheit um dem Goldenen Buch der Gemeinde, mit dem Eintrag von Christian Baldauf, eine weitere Seite hinzuzufügen.

Nach dem Dank an alle Beteiligten dieser außergewöhnlichen Gesprächs- und Thementour überreichte Peter Lerch seinem Fraktionsvorsitzenden im Mainzer Landtag noch eine Magnumflasche St. Martiner Sekt, zum Öffnen, nach Verkündung der ersten Ergebnisse der Landtagswahlen am 14. März nächsten Jahres.

Den Abschluss machte man in St. Martin. Ortsbürgermeister Timo Glaser (r.) und VG-Bürgermeisterin Gabi Flach luden dazu ein.
Foto: red

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