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Car-Sharing: Kreis Germersheim beteiligt sich am „Mobilitätspakt Rhein-Neckar“

Foto: Pfalz-Express.de

Nachdem die Mitglieder des Kreistags in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich den Beschluss gefasst haben, sich am „Mobilitätspakt Rhein-Neckar / Car-Sharing“ zu beteiligen, soll nun eine Kooperation zwischen den kommunalen Verwaltungen, den Verkehrsunternehmen und Car-Sharing Anbietern in der Region angestrebt werden.

Damit soll eine erste Grundversorgung mit Car-Sharing Fahrzeugen aufgebaut werden, die sich in weitere Mobilitätsangebote wie Mitfahrerparkplatz, Bürgerbus oder beispielsweise Ruf-Sammeltaxi einreihen soll.

„Mit der Teilnahme am Mobilitätspakt wird nicht nur das Klimaschutzkonzept unseres Landkreises umgesetzt, sondern auch dem erklärten Ziel des Landes Rheinland-Pfalz und der deutschen Bundesregierung nachgekommen, die verkehrsinduzierten Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren“, erläutert Landrat Dr. Fritz Brechtel die Motivation, sich an diesem überregionalem Netzwerk zu beteiligen.

Car-Sharing hat sich in den vergangenen Jahren sukzessive zu einem Mobilitätsangebot entwickelt, das den ÖPNV im Kernraum der Metropolregion Rhein-Neckar gut ergänzt. In den Randzonen hat das Angebot an Car-Sharing Fahrzeugen in der Vergangenheit jedoch stark abgenommen. „Gerade kleinere Gemeinden, wie wir sie in der gesamten Südpfalz vorfinden, haben bislang keinen Ansatz gefunden, um wirtschaftlich tragfähige und kostendeckende Standorte für Fahrzeuge aus dem Car-Sharing-Pool aufzubauen“, so Jutta Wegmann, Kreis-Beigeordnete mit dem Zuständigkeitsbereich Klimaschutz. Das soll sich künftig ändern.

Höchste PKW-Dichte pro Familie in RLP

Der Besitz eines eigenen Autos habe vor allem in jüngeren Bevölkerungsschichten an Bedeutung verloren, so die Kreisverwaltung. Dies könne Car-Sharing-Angeboten, insbesondere solchen mit Elektrofahrzeugen, zusätzliche Perspektiven in Rheinland-Pfalz eröffnen; das bundesweit mit rund 1,28 privaten Pkws pro Haushalt immerhin die höchste Pkw-Dichte aufweist.

Car-Sharing spart neben enormen Mengen an Kohlendioxid vor allen Dingen Flächen. Außerdem nutzen etwa 19 Prozent der Car-Sharing Kunden öfter mal Bus und Bahn und etwa 14 Prozent ein Fahrrad. In Haushalten, die dank Car-Sharing ihr eigenes Auto abschaffen, fahren sogar 70 Prozent weniger Auto, 40 Prozent steigen öfter mal auf Bus und Bahn um, während 32 Prozent das Rad nutzen. Zudem sind Fahrzeuge aus dem Car-Sharing-Pool im Vergleich zum übrigen Pkw-Bestand im Durchschnitt moderner, kleiner und energieeffizienter. Auch der Anteil an Elektro-Fahrzeugen ist hier deutlich höher.

Wie der Bundesverband Car-Sharing errechnet hat, befreit jedes Car-Sharing-Fahrzeug bis zu 99 Meter Straßenkante von parkenden Autos. In Parkfläche umgerechnet entspricht dies einer Fläche von etwa 228 Quadratmeter. Ein Car-Sharing-Fahrzeug ersetzt, so der Verband, bis zu 20 private Pkws. [1]

 „Car-Sharing in einer Region wie der Südpfalz funktioniert nur, wenn sich lückenlos alle kommunalen Gebietskörperschaften entschließen an einem Strang zu ziehen. Insofern bin ich zuversichtlich, dass sich das Konzept auch für unsere Region umsetzen lässt“, zeigt sich Brechtel optimistisch und verweist dabei auf die Planungen des Netzwerks.

Denn neben dem Landkreis Germersheim sollen auch die Kreisverwaltungen Bad Dürkheim und Südliche Weinstraße, die Städte Neustadt an der Weinstraße und Landau sowie der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) und der Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) dem Mobilitätspakt angehören – und somit den Radius für das Car-Sharing-Angebot möglichst groß halten.

Angefragt wurden außerdem sogenannte „assoziierte Partner“, wie der Bezirksverband Pfalz (SDG Modellregion Pfälzerwald) sowie die Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH.

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