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BVMW Unternehmer-Abend in Landau zur OB-Wahl: Kandidaten unter die Lupe genommen

Dominik Geißler, Lothar Schmidt, Maximilian Ingenthron und Lukas Hartmann bei der Podiumsdiskussion (v.l.n.r.).
Foto: Rolf H. Epple

Landau. Der BVMW bezeichnet sich selbst als „die Stimme des Mittelstands“ und vertritt branchenübergreifend die Interessen der Unternehmerschaft.

„Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen“, lautet die Grundbotschaft des BVMW. Besonders rührig ist der Landauer BVMW-Vertreter Lothar Schmidt mit interessanten Unternehmer-Abenden.

Am 3. Juli wird neuer OB gewählt

Am 3. Juli 2022 wird der neue Landauer OB gewählt – guter Grund für Schmidt den drei Kandidaten Dominik Geißler (CDU), Lukas Hartmann (Grüne) und Maximilian Ingenthron (SPD) im kleinen Saal der Landauer Festhalle „auf den Zahn zu fühlen“ und ihnen ein Diskussionspodium [1] zu bieten. Zirka 100 Unternehmer waren gekommen um dies mitzuerleben.

Nächster Unternehmertreff auf dem Betze

Der nächste Unternehmertreff wird übrigens am 18. Mai auf dem Betzenberg Stadion des FCK stattfinden. Thema, wie könnte es anders sein: „Aufstieg“.

Kandidaten stellen sich vor

Wie man Belastungen reduzieren, Bürokratie, „die Zeit und Nerven kostet“ abbaut, Chancen für den Mittelstand generiert und die allgegenwärtige Transformation technologieoffen gestalten könne, wollte Schmidt von den drei Kandidaten wissen.

Die konnten sich schon einmal jeweils 10 Minuten „warmlaufen“, sich und ihre Vorstellungen in kurzen Eingangsstatements präsentieren. Gestartet wurde die Vorstellungsrunde streng alphabetisch.

Dominik Geißler

Dominik Geißler sieht sein Amt überparteilich an und sich selbst als „Diener der Bevölkerung“.

Personal-und Fachkräftemangel, Energiebeschaffungskosten: Der Mittelstand als Rückgrat des Wohlstands werde gefährdet, die Situation sei „dramatisch“.

Wie kann die Stadt sich absichern? Gewerbegebiete und Innenstadt im Blick haben, Fördermöglichkeiten ausschöpfen und Leerstände bekämpfen. Vielleicht sogar in Genossenschaften und Bürgervereinen sich engagieren – das könnte die Lösung sein.

Ein gutes Citymanagement, Personen als sogenannte „Kümmerer“ und ein Roundtable der Geschäftsleute stehen auf der Agenda Geißlers, sollte er Landauer OB werden.
„Der Erhalt der mittelständischen Wirtschaft ist existentiell für Landau und ich werde alles daran setzen, dass es so bleibt“.

Lukas Hartmann

Lukas Hartmann hat als Grüner den Klimaschutz und die Verkehrswende zur obersten Priorität erklärt. Ihm schwebt eine Südpfalzbahn vor. Wie man Abiturienten dazu bekommt, auch einen Handwerksberuf zu ergreifen und eine mögliche Gewerbesteuererhöhung (Geißler dazu: Die Steuerschraube hochdrehen ist nicht kreativ“) um einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen, ließen manchen Zuhörer aufhorchen.

Maximilian Ingenthron

„Eine Verwaltung zu führen ist keine One-Person-Show!“ so der dritte Kandidat, Max Ingenthron. Der 54-Jährige ist seit 1989 politisch tätig. Ingenthron setzt auf ein vertrauensvolles Miteinander in der Stadtverwaltung.

Unternehmer bräuchten verlässliche Ansprechpartner dort. Ingenthron wünscht sich mehr Raum für Austausch, in einem Wirtschaftsbeirat. Gewerbegebiete und Innenstadt, City-Management und Orte der Begegnung in der Stadt, vollflächiger Ausbau Glasfaser: „Städte sind Labore“ bekennt Ingenthron.

Alle drei Kandidaten sind sportlich, haben studiert und sind Pfälzer, versuchte Schmidt Gemeinsamkeiten zwischen den Kandidaten herauszuarbeiten.

Diskussionsrunde und Zuschauerfragen

Die Fragen in der Diskussionsrunde vertieften, die von den Kandidaten schon in der Vorstellung angesprochenen Themen.

Auch die Zuhörer durften Fragen stellen. Darin ging es ebenfalls um Innenstadt und Gewerbegebiete, um Citymanager und Parkraumbewirtschaftung, Einbindung der Studenten in das städtische Leben und Geothermie.

In letzterem Punkt war man sich eigentlich einig. Hartmann: „Die Geothermie hat hier Zukunft“, Ingenthron: Sie muss sinnvoll genutzt werden“, Geißler: „Es ist eine sehr gute Primärenergie. Aber Technik und Haftungsfragen müssen geklärt werden“.

Das Thema „Krähenvergrämung“ wurde von Alt-OB Wolff mit drastischen Worten vorgebracht.

Eine Lösung dafür gibt es wohl nicht. „Man kann nicht alle Bäume beschneiden,“ so Ingentron und Geißler, der auf die enormen Kosten verwies.

Lukas Hartmann verwies außerdem auf das EU-Recht der Krähen als geschützte Art. (desa)

Lothar Schmidt konnte zirka 100 Unternehmer im Saal begrüßen.
Foto: Rolf H. Epple

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