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Bürgermeister der VG-Annweiler: Aus eigener Kraft Chance zur Energiewende nutzen

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Mit dem Motto „Segen bringen, Segen sein!“ besuchten die Sternsinger der Gemeinde Wernersberger den gemeinsamen Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde Annweiler mit ihrem Bürgermeister Kurt Wagenführer (rechts) und der Ortsgemeinde Wernersberg mit Ortsbürgermeister Helmut Heller (links). Foto: Ahme

 

Wernersberg. Nach einem stimmungsvollen Auftakt der „Kuckucksmusikanten“ unter der Leitung von Jan Brieger konnte der Ortsbürgermeister von Wernersberg, Helmut Heller, zahlreiche Gäste zum gemeinsamen Neujahrsempfang der Ortsgemeinde Wernersberg mit der Verbandsgemeinde Annweiler in der Turnhalle des TSV begrüßen. Mit dem Segen der Wernersberger Sternsinger ausgestattet, ließ Heller das vergangene Jahr Revue passieren, gab aber auch eine Vorausschau auf das, was die Gemeinde im kommenden Jahr erwartet.

„Das vergangene Jahr war ein überwiegend gutes Jahr für Wernersberg“, sagte Heller. Vieles wurde 2012 umgesetzt. Heller berichtete über die Sanierung der Kreisstraße 1, die nun ihren Namen als Nr. 1 zu Recht trage sowie über die Sanierung der Straße „Auf der Acht“. 2012 erfolgten auch der Endausbau des wunderschön in die Landschaft eingebetteten Neubaugebietes „Bei der Kapelle“ und der Umbau der Katholischen Kita. Weiterhin wurde eine schnellere DSL-Versorgung auf den Weg gebracht und die Stromversorgung sowie die Straßenbeleuchtung an die Stadtwerke Annweiler übertragen. Außerdem habe eine verbesserte Anbindung an den ÖPNV die Infrastruktur der Gemeinde nachhaltig verbessert, freute sich Heller. Der Ortsbürgermeister dankte vor allem den örtlichen Vereinen für die zahlreichen Feste und die gute Zusammenarbeit. „Ihr ehrenamtliches Engagement tut unserem Dorf sehr gut und ist mit Geld nicht zu bezahlen.“

Für das Jahr 2013 stehen für den Ortschef Maßnahmen wie die Umsetzung der DSL-Versorgung, die kostenintensive Absturzsicherung des Wachtfelsens und die naturnahe Umgestaltung des Außengeländes der Kita auf der Agenda. Maßnahmen, die laut Heller den Haushalt der noch schuldenfreien Gemeinde stark strapazieren werden. Überraschung löste seine Ankündigung aus, dass er sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl des Bürgermeisters stellen wird. Er empfahl daher, sich rechtzeitig auf die Suche nach einem Kandidaten zu begeben. Heller wünschte abschließend mit Optimismus, Zuversicht und Gottvertrauen in das neue Jahr zu gehen.

Bürgermeister Kurt Wagenführer stellte ein Zitat seines Lieblingsautors Antoine de Saint-Exupéry in den Mittelpunkt seiner Neujahrsrede. „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen!“ Bezogen auf die Zukunft der Verbandsgemeinde Annweiler seien für den Bürgermeister hierfür eine solide Finanzstruktur und die Umsetzung der Energiewende notwendig. „Mein Konzept geht auf, von Anfang an haben wir unsere Ausgaben nach den Einnahmen orientiert.“ Nicht mehr Geld ausgeben wie man einnehme sei inzwischen weltweit zum Wertmaßstab der Volkswirtschaft geworden. Die Verbandsgemeinde verzichte deshalb auf das „süße Gift“ der Kassenkredite. Vielmehr müssten die ungedeckten laufenden Ausgaben aus eigenen Einnahmen generieren. Im Einklang mit diesem Grundsatz weise der Haushalt der Verbandsgemeinde eine Gesamtverschuldung von deutlich unter fünf Millionen  Euro aus und ermögliche die Umsetzung der in diesem Jahr geplanten Maßnahmen wie die Fertigstellung des Fahrradweges Eußerthal, die Sanierung Schulturnhalle Gossersweiler-Stein und die Anschaffung eines Hilfeleistungsfahrzeuges für die Feuerwehr Annweiler.

Natürlich kam Wagenführer auch auf sein Schwerpunktthema „ die Windkraft“ zu sprechen. Er unterstrich, dass die Errichtung eines Windparks im Rahmen der Energiegesellschaft EN Südpfalz nur gemeinsam mit der Stadt Landau zu schaffen sei. Dabei stehe es den Ortsgemeinden frei, sich dem Solidarpakt anzuschließen. Sicherlich müssten für den Bau zeitlich begrenzte Beeinträchtigungen in Kauf genommen werden. Er betonte, dass bei einem möglichen Windpark auf dem Taubensuhl der Schwerlastverkehr keineswegs über die Landesstraße durch die Gemeinde Eußerthal erfolgen werde.

Laut Wagenführer würde das eingeleitete Bauleitplanungsverfahren letztendlich zeigen, welche Chancen zur Verwirklichung eines Windparks bestehen. Der Bürgermeister brachte in dem Zusammenhang das von den Kritikern angebliche „ungeordnete Verfahren“ zu Sprache. Die Aufstellung von Windrädern, die unter Beachtung der relevanten Schutzzonen nur in wenigen Vorrangflächen überhaupt möglich sei, unterliege vielmehr einem umfangreichen Planungs- und Prüfungsverfahren, welches auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung einschließe. Abzuwarten blieben auch die Ergebnisse der 14-monatigen Windmessungen auf dem Taubensuhl. „Wir wollen aus eigener Kraft die Chancen zur Energiewende nutzen, auch wenn in umfänglichen Planungsverfahren sich erhebliche aber überwindbare Hindernisse auftun sollten“, unterstrich Wagenführer abschließend seine Ausführungen zur Windenergie.

Nachdem der Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde nun seinen alphabetischen Zyklus mit der Gemeinde Wernersberg abschließt, kündigte Wagenführer an, zukünftig keinen eigenen Neujahrsempfang mehr durchzuführen. Wegen der großartigen Resonanz auf das Sommerfest zum 40-jährigen Verbandsgemeindejubiläum sei vorgesehen, stattdessen ein jährliches Sommerfest im August zu veranstalten.

Für 2013 wünsche er sich Bürger, die aus dem, was sie in der Region vorfinden, Mut und Kraft schöpfen, um mit Kreativität und Tatkraft verantwortungsvoll die anstehenden Aufgaben gemeinsam zu meistern.

Mit den besten Wünschen für das neue Jahr schloss sich auch Landrätin Theresia Riedmaier dem Kreis der Gratulanten an. Sie wünsche sich vor allem ein Miteinander der jungen und ältereren Generation, die auf einer guten „Nachbarschaft“ basiere. „Was man schenkt, kommt zurück und gute Gefühle verdoppeln sich, wenn man sie teilt“, so die Landrätin.

Musikalisch wurde der Neujahrsempfang durch die „Kuckucksmusikanten“ und den Sängerclub „Echo“ 1922 e. V. unter der Leitung von Walter Bachmann umrahmt. Für die Organisation im Vorfeld der Neujahrsfeier wurde Annemarie Heller, Herbert Burgard und Michael Götz herzlich gedankt. (VGV/desa)

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Die Kuckucksmusikanten und der Sängerclub „Echo“ übernahmen die musikalische Umrahmung der Veranstaltung. Foto: Ahme

 

 

 

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