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Bürgerinitiative Bienwald will B9-Ausbau verhindern:“Je besser die Straße, umso mehr Verkehr“

 

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Die Bürgerinitiative Bienwald will keinen weiteren Ausbau der B9 und setzt statt dessen auf Schienenverkehr.
Foto: pfalz-express.de

Schaidt – Die Bürgerinitiative Bienwald e.V. will verhindern, dass die B9, die von Scheibenhardt über Wörth nach Germersheim führt, in den Bereichen des Bienwalds weiter ausgebaut wird.

„Je besser die Straße für den Verkehr flüssig gemacht wird, umso mehr Verkehr, insbesondere auch Fernverkehr, zieht sie an“, so der Vorsitzende der BI, Klaus Bohlander.

Zusammen mit dem Ausbau der B 10 würde die Südpfalz zum Drehkreuz des Güterschwer- und Fernverkehrs , befürchtet Bohlander. Ohnehin seien es bereits jetzt große Teile des Schwerlastverkehrs, der durch die Bienwald-B9 fließe: „Die elsässische A 35 ist durch das ganze Elsass nach wie vor leider mautfrei und wird daher von LKW-Mautflüchtlingen intensiv befahren, was sich auf die Straßenbelastung unserer Region auswirkt.“

In den vergangenen Jahren sei die Straße südlich und nördlich von Langenberg mit einem hohen Kostenaufwand von mehreren Millionen Euro verbreitert, Kurvenradien vergrößert und dieBanketten mit Bitumenschotter im Untergrund stabilisiert worden. Damit sei der Forderung des verkehrssicheren Ausbaus Rechnung getragen, so Bohlander.

Wer jetzt eine weitere Verbreiterung der B9 Bienwaldstrecke fordere, solle zugleich auch sagen, wie diese Maßnahme angesichts der begrenzten Haushaltsmittel in den Verkehrsetats von  Land und Bund sowie der geplanten Schuldenbremsen finanziert werden sollen. „Etwa durch die Einführung der mehrheitlich von der Bevölkerung abgelehnten ´PKWMaut´?“, kritisiert die BI Bienwald.

Die Bürgerinitiative drängt stattdessen auf die rasche Verwirklichung eines Kreisels am Gestüt Langenberg. Dieser soll die K 15 von Schaidt, von Wörth und die K 19 von Hagenbach mit der B9 verknüpfen. Des Weiteren soll eine Kreiselanlage an der K 17 bei Büchelberg das Einfahren und Abbiegen leichter und sicherer machen.

„Diese Stelle ist sehr gefährlich“, sagt Bohlander: „Vor allem wegen des hohen Anteils an Schwerlastverkehr auf der B9, der sehr häufig die für ihn geltende Höchstgeschwindigkeit auf zweispurigen Straßen von 60 km/h überschreitet.“

Um deren Einhaltung durchzusetzen, hat die BI weitere Vorschläge: So soll neben verstärkten polizeilichen Kontrollen die seit Jahren nicht mehr funktionierende Geschwindigkeitsüberwachungsanlage (GÜA = Starenkasten) am Langenberg umgehend wieder in Betrieb genommen und durch zwei bis drei weitere GÜAs die Kontrolle auf der Strecke verstärkt werden.

Alle diese Maßnahmen waren von der BI Bienwald und den Naturschutzverbänden bereits im Planfeststellungsverfahren 2004/2005 vorgeschlagenen, aber vom LBM Koblenz als Planfeststellungsbehörde abgelehnt worden. „Sie würden eine rasche Verbesserung der Verkehrssicherheit ohne große Kosteninvestitionen bewirken und sich bald selbst bezahlbar machen“, ist Bohlander überzeugt und verweist auf das Beispiel Rheinbrücke und Karlsruher Südtangente.

Die BI Bienwald ist sich sicher, dass das Verkehrsproblem auf der B9 entschärft wäre, wenn mehr Geld in den ÖPNV investiert und der Güterfernverkehr auf Schiene und Schiff verlagert  würde: „Das ist im Koalitionsvertrag der Landesregierung verankert. Auf den beiden Strecken Neustadt-Landau-Karlsruhe  und Germersheim- Wörth- Karlsruhe brauchen wir eine Taktverdichtung,  besonders im Berufs und Schülerverkehr.“, so Klaus Bohlander.

Eine wichtige Voraussetzung hierfür sei die Beseitigung des eingleisigen Nadelöhrs zwischen Winden und Wörth.

Auf der jetzt gut ausgebauten Strecke zwischen Germersheim, Wörth und Karlsruhe (Hbf) sollte durch eine Durchbindung der VRN S-Bahn von und nach Mannheim/Ludwigshafen im Stundentakt realisiert werden: „In sinnvoller Abstimmung mit der Stadtbahn würde dadurch ein Halbstundentakt nach und von Karlsruhe erreicht werden. Dieser Vorschlag wird auch von der Jungen Union  Germersheim propagiert.“ (cli/red)

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