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Bundeswehr: Von der Leyen sieht „Haltungsproblem und Führungsschwäche“

Foto: dts Nachrichtenagentur [1]

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will angesichts der jüngsten Skandale strukturelle Probleme bei der Bundeswehr erkannt haben.

„Die Bundeswehr hat ein Haltungsproblem und sie hat offensichtlich eine Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen“, sagte von der Leyen in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. „Da müssen wir konsequent herangehen.“

Im Fall des Oberleutnants Franco A [2]., dem vorgeworfen wird, eine Identität als Flüchtling angenommen und Verbrechen geplant zu haben, sieht die Verteidigungsministerin „falsch verstandenen Korpsgeist“ und kritisierte, dass die Vorgesetztenebene nicht die nötige Verantwortung wahrgenommen habe. „Das gärt dann, bis es zum Eklat kommt und das ist nicht in Ordnung“, so von der Leyen. „Offensichtlich greifen die Mechanismen nicht, die solche Streitkräfte haben müssen, damit auch frühzeitig gemeldet und aufgeklärt wird.“

Erst Ende April 2017 feuerte von der Leyen den Generalmajor Walter Spindler, aus seiner Funktion als Kommandeur des Ausbildungskommandos des Heeres. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im August 2017 wurde er auf einen anderen Dienstposten versetzt.

Spindler wird vorgeworfen, „in einem bisher noch nicht bekannten Fall von Verfehlungen durch Heeresausbilder im thüringischen Sondershausen erneut nicht energisch genug ermittelt zu haben“.

Vorwürfe gegen Spindlers Ausbildungskommando hatte es auch nach Vorfällen in der Kaserne in Pfullendorf [3] gegeben. Dort war von demütigenden Aufnahmeritualen die Rede. In der Truppe hingegen hat Spindler einen guten Ruf: Soldaten berichteten, Spindler habe stets das Wohl seiner Untergebenen im Auge gehabt.

Der frühere Brigadegeneral und Vizedivisionskommandeur in Leipzig, Harald Fugger, sagte der sagte Leipziger Volkszeitung [4]: „Er ist einer der geradlinigsten und integersten Offiziere, die ich kenne.“

(dts Nachrichtenagentur/red)

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