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Bundestagswahl 2013: Sieben Fragen an die sieben Kandidaten aus der Südpfalz

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Am 22. September ist Bundestagswahl.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Südpfalz: Am Sonntag ist Bundestagswahl. Pfalz-Express hat den  Direktkandidaten sieben Fragen gestellt und um  kurze und prägnante Antworten gebeten. Hier sind sie:

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Dr. Thomas Gebhart , CDU

Dr. Thomas Gebhart, CDU, Mitglied des Bundestags

41 Jahre, geboren in Kandel, Wohnort: Jockgrim

Ich kandidiere für den Bundestag, weil…mir die Südpfalz am Herzen liegt. Mich um die Belange der Menschen, die bei uns leben, zu kümmern, für sie etwas zu erreichen und die Weichen in Berlin für eine nachhaltige Politik zu stellen, ist eine faszinierende Aufgabe, die mir enorm viel Freude bereitet. Es ist mir eine besondere Motivation und Ehre, mich für die Menschen meiner Heimatregion in Berlin einzusetzen.

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen, dass…die hohe Lebensqualität und das tolle Arbeitsplatzangebot in der Südpfalz durch verlässliche politische Rahmenbedingungen weiter gestärkt werden. Ich möchte auch in Zukunft ein verlässlicher Ansprechpartner für die Menschen in unserer Region sein – dies gilt ausdrücklich nicht nur für Wahlkampfzeiten. Darüber hinaus kämpfe ich vehement für den Bau der zweiten Rheinbrücke bei Wörth.

Mein politisches Vorbild ist…sind all jene, die mit Herzblut und auf ehrliche Art und Weise für eine bessere Zukunft eintreten.

Meine größte persönliche Stärke ist…etwas, was andere beurteilen sollten.

Meine größte persönliche Schwäche…sind Schokoküsse aus Herxheim.

Ich lese gerade...vor allem die Zeitung (auch online). Ich freue mich, nach der Wahl auch mal wieder ein Buch aufschlagen zu können.

Wenn ich nicht in den Bundestag gewählt werde, dannDarüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Im Moment konzentriere ich mich voll auf meine Abgeordnetentätigkeit.

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Thomas Hitschler, SPD

Thomas Hitschler, SPD

31 Jahre, geboren in Landau, Wohnort Frankweiler

Ich kandidiere für den Bundestag, weil…ich mich für die Südpfalz einsetzen und unser Land sozial gerechter gestalten möchte.

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen, dassdie Südpfalz auch mit einer sozialdemokratischen Stimme in Berlin vertreten ist –  und so schnell als möglich die Infrastrukturprobleme in unserer Region lösen. Wir brauchen dringend eine zweite Rheinbrücke.

Mein politisches Vorbild ist…ganz klar: Kurt Beck

Meine größte persönliche Stärke ist…Durchhaltevermögen

Meine größte persönliche Schwäche ist…Meine Lebensgefährtin sagt: Der Abwasch.

Ich lese gerade…„Die Schachnovelle“ von Stefan Zweig.

Wenn ich nicht in den Bundestag gewählt werde, dann…werde ich mich trotzdem mit aller Kraft für die Menschen in der Südpfalz einsetzen.

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Dr. Volker Wissing, FDP

Dr. Volker Wissing, FDP

43 Jahre, geboren in Landau, Wohnort Barbelroth

Ich kandidiere für den Bundestag, weil…ich die Gesellschaft, in der ich lebe,  aktiv mitgestalten und meinen Beitrag leisten will, dass unser Land gerecht und lebenswert bleibt.

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen, dass… die Menschen Arbeit finden und sich möglichst frei, entsprechend ihrer eigenen Vorstellungen und Wünschen entfalten können.

Mein politisches Vorbild ist…nicht existent. Ich finde jeder Mensch sollte den Mut und Anspruch haben, frei und unabhängig seinen eigenen Weg zu suchen und zu gehen.

Meine größte persönliche Stärke ist…nicht über diese zu reden.

Meine größte persönliche Schwäche ist… auch über diese nicht zu reden.

Ich lese gerade…den Fragebogen des Pfalz-Express.

Wenn ich nicht in den Bundestag gewählt werde, dann…werde ich weiter gemeinsam mit der FDP Rheinland-Pfalz für eine freiere und gerechtere Gesellschaft kämpfen.

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Dr. Tobias Lindner, Grüne

Dr. Tobias Lindner, Bündnis 90/Die Grünen

31 Jahre, geboren in Karlsruhe, Wohnort Wörth am Rhein

Ich kandidiere für den Bundestag, weil…ich für die Herausforderungen der Zukunft die Weichen richtig stellen will: Dazu gehört für mich zukunftsfähiges Haushalten, mit weniger Schulden und mehr Freiräumen für wichtige Investitionen, grünes Wirtschaften, das heißt die Anpassung unserer Industriegesellschaft an knapper werdende Rohstoffe, und gerechte Bildungschancen für alle.

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen, dass….wir eine echte Energiewende in der Südpfalz schaffen und den Ausbau Erneuerbarer Energien mit der Steigerung von Energieeffizienz und Energieeinsparung kombinieren. Was Verkehrspolitik betrifft, kämpfe ich dafür, dass wir Mobilität für jedes Alter und auch ohne Führerschein ermöglichen. Dazu gehört für mich eine Stadtbahn von Karlsruhe über Wörth und Kandel nach Landau.

Mein politisches Vorbild ist…“Wer immer nur in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren.“ (Wilhelm Busch) Trotzdem schätze ich eine Vielzahl von Personen für das, was sie geleistet haben: Beispielsweise Ludwig Erhard für die soziale Marktwirtschaft, Willy Brandt für die neue Ostpolitik und Joschka Fischer für die harte Arbeit, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Bundesebene zur Regierungsbeteiligung zu führen.

Meine größte persönliche Stärke ist….ein gutes Detailgedächtnis, Entscheidungsfreude und das notwendige Maß an Dickköpfigkeit, das man braucht, um in der Politik dicke Bretter zu bohren.

Meine größte persönliche Schwäche ist….meine Ungeduld und Unruhe, wenn Dinge nicht so schnell vorangehen, wie ich mir das wünsche.

Ich lese gerade…in Wahlkampfzeiten aus Zeitmangel privat leider nichts. Meine täglicher Lesestoff bis zum 22. September setzt sich derzeit aus Zeitungen, Pressespiegeln sowie Ablaufplänen und inhaltlichen Vermerken für Abendveranstaltungen zusammen. Mein letztes Buch, das ich in der kurzen Sommerpause gelesen habe, war „Er ist wieder da“ von Timur Vermes.

Wenn ich nicht in den Bundestag gewählt werde, dann…würde ich erstmal Respekt vor dem Votum der Wählerinnen und Wähler haben und dankbar sein für die Zeit, in der ich als Mitglied des Deutschen Bundestag an einer gerechten Zukunft mitbauen durfte. Und – mit etwas Abstand – würde ich sicherlich eine berufliche Tätigkeit finden, die mich erfüllt, und auch als „Nicht-Parlamentarier“ ein glücklicher Mensch sein.

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Franz Pietruska, Freie Wähler

Franz Pietruska, Freie Wähler

58 Jahre, geboren in Kreuzburg in Oberschlesien, Wohnort Rülzheim

Ich kandidiere für den Bundestag, weil…ich mich seit 20 Jahren auf kommunaler Ebene für meine Heimat engagiere. Nun möchte ich mich in Berlin als Anwalt der Kommunen für unsere Südpfalz einsetzen. Am Herzen liegt mir besonders eine bessere Finanzausstattung unserer Kommunen.

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen, dass…wir unseren Wirtschaftsstandort stärken. Unternehmen werden Arbeitsplätze in der Südpfalz nur erhalten bzw. neue Arbeitsplätze schaffen, wenn wir ihnen eine optimale Infrastruktur bieten. Daher ist für mich der Bau der 2. Rheinbrücke eine zwingende Notwendigkeit für den Wirtschaftsstandort „Südpfalz“.

Mein politisches Vorbild ist…Mahatma Gandhi. Seine Worte sind meine Überzeugung: „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ Genau das habe ich auch während meiner 35-jährigen Selbstständigkeit erlebt.

Meine größte persönliche Stärke ist….meine Ausdauer. Wenn ich von etwas überzeugt bin, setze ich mich so lange dafür ein, bis ich mein Ziel erreicht habe. Dabei schätze ich die Arbeit mit Menschen sehr.

Meine größte persönliche Schwäche ist… dass ich ein Genussmensch bin. Ich esse und trinke sehr gerne: manchmal zu gerne…

Ich lese gerade…die Fragen von Pfalz-Express zur Bundestagswahl 2013.

Wenn ich nicht in den Bundestag gewählt werde, dann…verändert sich bei mir nichts. Ich werde weiter an einer erfolgreichen Zukunft des Pietruska Verlags arbeiten, engagiere mich weiterhin ehrenamtlich für die Aktiven Bürger Rülzheim, die FWGen im Kreis-und Bezirkstag, für die Freien Wähler in Rheinland-Pfalz und für meinen SV Rülzheim.

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Sebastian Frech, Die Linke

Sebastian Frech, Die Linke

31 Jahre, geboren in Landau, Wohnort Speyer

Ich kandidiere für den Bundestag, weil…weil auch in der Südpfalz DIE LINKE mit einem Gesicht verbunden sein muss. DIE LINKE definiert sich zwar über Ihre Inhalte, aber Bundestagswahlen sind auch Personenwahlen.

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen, dass… DIE LINKE, dass sozialistische und emanzipatorische Ideen sich etablieren.

Mein politisches Vorbild ist…ich eifere niemandem nach und lasse mich von vielen Menschen, Dingen und Ereignissen inspirieren.

Meine größte persönliche Stärke ist….meine Offenheit im Umgang mit allen Menschen.

Meine größte persönliche Schwäche ist… dass ich in mancherlei Beziehung wohl zu stur bin.

Ich lese gerade…Victor Klemperers „LTI“

Wenn ich nicht in den Bundestag gewählt werde, dann…hoffe ich dennoch darauf, weiter in der ein oder anderen Weise hauptberuflich für Die Linke tätig sein zu können.

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Kim Orth, Die Piraten

Kim Orth, Die Piraten

26 Jahre, geboren in Worms, Wohnort: Landau

Ich kandidiere für den Bundestag, weil……ich seit Jahren sehe, dass Themen wie Bürgerbeteiligung, Transparenz und Datenschutz mehr als Stiefmütterlich behandelt werden. Neue Skandale, wie die Ausspähung deutscher Bürger durch die USA und England, zeigen, dass endlich gehandelt werden muss. Ich will daher im Bundestag die verstaubten Strukturen aufbrechen und Fragen aufwerfen, die heute leider keiner mehr stellt. Politik muss wieder die Durchsetzung des
Volkswillens werden, nicht korrumpiert durch Machtinteressen oder Parteikalkül. Dafür will ich Verantwortung übernehmen und kämpfen.

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen, dass…die Bürger wieder Gehör finden und mitentscheiden können. „Pseudobeteiligungen“ wie die B10 Mediation oder Bürgerbefragungen deren Ergebnis im späteren Entscheidungsprozess plötzlich übergangen werden, zeigen wie wenig die Bürger ernst genommen werden. Über echte, verbindliche Volksentscheide und Projekte wie die Einführung eines Bürgerhaushalts, möchte ich dem entgegenwirken.

Mein politisches Vorbild ist… ehrlich gesagt niemand. Ich habe noch nie Politiker als wichtigstes Element der Politik gesehen und mir daher auch keinen solchen zum Vorbild gemacht. Vielmehr inspirieren mich engagierte Bürger jeglicher Art, die für ihre Überzeugungen einstehen. Egal ob Bradley Manning und Edward Snowden, die als „Whistleblower“ zugunsten ihrer Integrität enorme Risiken auf sich nehmen, oder die Mitglieder von Bürgerinitiativen und Teilnehmer an Demonstrationen, die kämpfen um Gehör zu finden, es ist immer das Einstehen für Überzeugungen was mich beeindruckt.

Meine größte persönliche Stärke ist… dass ich nicht verbogen durch Parteikalkül und Machterhalt, sondern kritisch und idealistisch bin. Lügen und Beschönigungen helfen uns nicht weiter. Ich bin kein „Halbgott im schwarzen Anzug“, wie sich viele Politiker gerne darstellen, sondern ehrlich und ganz normal.

Meine größte persönliche Schwäche ist… dass ich bei Themen, die mir unheimlich wichtig sind, schnell emotional reagiere. Bei Ungerechtigkeiten und Intoleranz steigt mein Blutdruck und ich gehe sofort in Kampfposition, was leider oft zu Abwehrhaltungen meiner Diskussionspartner führt, und nicht zu einem Umdenken, das ich eigentlich erreichen möchte. Aber ich arbeite daran ruhig zu bleiben, auch wenn ich ein gewisses Maß an „Hitzköpfigkeit“ gar nicht so schlecht finde.

Ich lese gerade…neben Unmengen am Mailanfragen und Zeitungen: Machiavellis „Der Fürst“ und Andreas Eschbachs „Ausgebrannt“.

Wenn ich nicht in den Bundestag gewählt werde, dann…stürze ich mich direkt in den Kommunalwahlkampf für 2014 und unterstütze unsere in den Bundestag eingezogenen Piraten, wo ich nur kann.  (red)

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