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Bundespolitische Entscheidung verhindert Wohnheimneubau in Landau

Das Studierendenwerk hat bereits in der Maximilianstraße 34 mit dem gleichen Discounter erfolgreich ein Wohnheim…

Landau. Am 24. Januar 2022 haben die KFW und das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK) die sofortige Einstellung für alle KFW-Programmvarianten in der Bundesförderung für effiziente Gebäude erklärt.

Dazu gehört auch das KFW-Programm EH 55, dessen Einstellung zum 31. Januar 2022 geplant war und das jetzt vorzeitig beendet wird. 199 Wohnheimplätze mit einem Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro für das Studierendenwerk Vorderpfalz in der Landauer Annweilerstraße 17 stehen damit vor dem Aus.

„Am 11.01.2022 haben wir termin- und fristgerecht unseren Antrag auf KfW-Förderung EH55 bei der KfW gestellt und haben zwei Jahre Planung und Arbeit investiert, ein Wohnheim mit bezahlbaren Mieten für Studierende in Landau zu ermöglichen“, beschreibt Andreas Schülke – Geschäftsführer des Studierendenwerks – das Projekt. „Ohne neue Flächenversiegelung, weil es auf dem bereits bestehenden Einkaufsmarkt gebaut wird und noch dazu energieautark durch 1100m² Photovoltaik auf dem Dach. Ein echt grünes Wohnheim eben.“

Nun soll – wie das Bundesministerium jüngst mitteilte – von heute auf Morgen – Schluss sein mit der Förderung für effiziente Gebäude. „Damit ist auch die Finanzierung für unser neues Wohnheim gestorben. Wir mussten uns bei der Planung sehr stark auf eine energetische Förderung im Programm KfW EH55 verlassen, weil es in Rheinland-Pfalz kein anderes sinnvolles Finanzierungsinstrument für den studentischen Wohnheimneubau gibt. Also: Keine energetische Förderung – kein Wohnheim“, fasst Schülke zusammen.

Ein zinsverbilligter Kredit – ähnlich wie der der Investitionsbank des Landes Rheinland-Pfalz – ändere an der Situation nichts, so Schülke. „Wir brauchen Zuschüsse, keine Kredite. Gerade Landau, das statistisch mit einer Wohnheimquote für Studierende von 4,5% Prozent weit unter dem Landesdurchschnitt von ca. 10 Prozent liegt, verliert ein wichtiges Projekt, um den studentischen Wohnungsmarkt und damit auch den Wohnungsmarkt der Stadt Landau endlich und nachhaltig zu entspannen.“

Schülke weiter: „Für uns ist schlicht die Reihenfolge von KfW und BMWK falsch und unverständlich: Erst ein neues Förderprogramm benennen und dann das alte Förderprogramm beenden. Anders herum ist das ein Lotteriespiel auf unsere Kosten und auf die Kosten der Studierenden dieser Stadt“.

Das Studierendenwerk habe großes Verständnis dafür, dass „die neue Bundesregierung die Förderstrukturen für Wohnraum überarbeitet und nach langem politischen Stillstand wesentlich verbessert“. Es könne aber „beim besten Willen nicht verstehen, warum sich die Bundesregierung selbst nicht an Termine und Fristen hält und damit sinnvolle, gute und notwendige Projekte zum Scheitern verurteilt“.

„Wir wollen ein soziales, ökologisch vorbildliches, längst überfälliges und dringend notwendiges Wohnheimprojekt verwirklichen. Wir erwarten von den Verantwortlichen eine schnelle Lösung, die unser Projekt durchführbar macht“, erklärt das Studierendenwerk.

…mit viel Platz und Wohnqualität verwirklicht.
Fotos (2) Studierendenwerk

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