Sonntag 9.November 2025

Bürgermeisterin von Herdecke nach Messerangriff außer Lebensgefahr

Neue Erkenntnisse bringen Adoptivtochter als mutmaßliche Täterin ins Spiel

8. Oktober 2025 | Kategorie: Nachrichten

Polizei (Archiv)
Foto: via dts Nachrichtenagentur

Herdecke / Hagen – Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), die am Dienstagmittag mit Messerstichen schwer verletzt worden war, befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr.

Das teilte die Polizei am Mittwochnachmittag mit. Die Staatsanwaltschaft spricht von gefährlicher Körperverletzung und geht davon aus, dass die 17-jährige Adoptivtochter verantwortlich ist.

Die Mordkommission, die die Ermittlungen übernommen hat, teilte mit, dass Iris Stalzer im Krankenhaus zunächst keine Angaben zum Täter machen wollte. Erst am Abend habe sie bei einer ausführlichen Vernehmung ihre Tochter als Tatverdächtige belastet.

Die Polizei hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Tochter und den 15-jährigen Adoptivsohn festgenommen. Einen Haftbefehl will die Staatsanwaltschaft nun nicht beantragen. Haftgründe lägen nach der Strafvollzugsordnung in Zusammenhang mit dem Jugendgerichtsgesetz nicht vor. Die Beschuldigten sollen daher entlassen und dem Jugendamt übergeben werden, das weitere Maßnahmen ergreifen kann.

Nach Darstellung der Polizei hatte die Tochter am Dienstag gegen 12 Uhr bei der Feuerwehr angerufen und erläutert, dass ihre Mutter im Rahmen eines Raubüberfalls schwer verletzt worden sein soll, nur schwerlich ansprechbar sei und Hilfe benötige. Die Polizei konnte keine Hinweise auf einen Überfall finden.

Spuren im Keller deuteten darauf hin, dass sich dort die Tat ereignet habe. Iris Stalzer habe sich wohl nach der Tat in das Erdgeschoss in den Eingangsbereich ihres Hauses begeben, wo sie von den Rettungskräften gefunden wurde. Die Ermittler fanden als mögliche Tatwaffen zwei Messer und darüber hinaus Bekleidung, die offenbar während der Tatzeit getragen wurde. (dts Nachrichtenagentur)

Kommentar

Es bleiben noch einige Ungereimtheiten in diesem Fall offen und der Verdacht, dass Einiges verschleiert werden soll, drängt sich unmittelbar auf. Die Polizei verfüge über polizeiliche Vorerkenntnisse zu den Kindern, ohne das aber vertiefen zu wollen, sagte Polizeidirektorin Ursula Schönberg in der Pressekonferenz. Warum wurde eigentlich der Junge nicht verhört und warum waren beide Teenager nicht in der Schule? (desa)

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