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Brand in Kuhardt: Auch Nachbarhaus unbewohnbar – Freunde, Nachbarn und Aktive Bürger helfen vor Ort

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V.li.: Michael Braun, Matthias Borger, Claudia, Patricia und Udo Alberter, Matthias und Nadine Weber, Michael Styner mit Sohn Finn, Dieter Enzinger und Markus Riess.
Fotos: v. privat

Kuhardt – Der Brand im Obergeschoss eines Wohnhauses in Kuhardt am 30. April war in aller Munde (wir berichteten). Jedoch nicht nur das direkt vom Brand betroffene Haus ist nun unbewohnbar, sondern ebenso das Nachbarhaus von Familie Alberter auf demselben Grundstück, das sich direkt dahinter befindet. Die beiden Häuser sind über den Dachstuhl miteinander verbunden.

Claudia, Udo und die zehnjährige Tochter Patricia hatten großes Glück, körperlich unbeschadet der gefährlichen Situation entkommen zu sein: Die ganze Familie war bereits zum Schlafen umgezogen, die Rollläden heruntergelassen, als die kleine Tochter in der „Hexennacht“ nochmals einen Blick nach draußen werfen wollte.

Just in diesem Augenblick bemerkte Udo Alberter die flüchtenden Mädchen aus dem Vorderhaus und den sich spiegelnden Feuerschein in den Fensterscheiben eines gegenüberliegenden Hauses. Ihm war sofort klar: Die Familie muss das Haus umgehend verlassen. Die Alberters verließen fluchtartig ihr Heim und konnten ihre Tochter bei einer befreundeten Familie, die in derselben Straße wohnt, in Obhut geben.

Danach versuchten sich Claudia und Udo Alberter einen Überblick zu verschaffen, holten schnell Papiere, Portemonnaie und die Lieblingsplüschtiere ihrer Tochter aus dem Haus und schafften es sogar, die beiden Fahrzeuge aus der Einfahrt zu fahren: Glück für die kurz darauf eintreffende Feuerwehr, die so ungehindert ihren Löscharbeiten nachgehen konnte.

Etwa drei Stunden lang wurde laut Zeugenaussagen mit zwei Schläuchen Wasser in den Dachstuhl gepumpt, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern – mit Erfolg. In der ersten Nacht fand die Familie bei Nachbar Juri Bader Unterschlupf bevor sie bei einem anderen Nachbarn, Wolfgang Blanke, eine vorübergehende Bleibe fanden.

Generalsanierung notwendig

Am nächsten Tag zeigte sich das gesamte Ausmaß des Unglücks: Auch im Haus der Alberters war fast nichts mehr zu retten. Möbel, Elektrogeräte, das Kinderzimmer, das es am schlimmsten getroffen hatte, Teppiche – alles war zerstört, die Bausubstanz derart angegriffen, dass das Gebäude komplett entkernt und generalsaniert werden muss. Dauer: Etwa 15 Monate. Nachbargebäude sind nach bisherigem Kenntnisstand nicht betroffen.

Eine bedrückende Situation für die Familie. Besonders Patricia leidet unter dem vorläufigen Verlust ihres Heims und der Sicherheit einer gewohnten Umgebung. Ganz allein gelassen sind sie dennoch nicht: „Freunde, Nachbarn und die aktiven Bürger Kuhardt haben direkt am Tag nach dem Brand ihre Hilfe angeboten, ganz egal wo sie gebraucht wurden. Esther Milion-Huber war bzw. ist uns noch immer eine starke Stütze. Sie hat uns so gut es ging den Rücken freigehalten und so viel organisiert und koordiniert“, berichtet Familie Alberter.

Als sich endlich eine Bleibe fand – eine Ferienwohnung in Hördt, die Udo Alberters Volleyball-Teamkollegen vermittelt hatten – rückten die Aktiven Bürger mit ihren eigenen PKW an, um als tatkräftige Umzugshelfer der Familie unter die Arme zu greifen, ebenso wie die Nachbarn Dieter und Edel Enzinger und Matthias Borger. Auch Michael Braun von den Aktiven Bürgern Rülzheim, der für das Amt des Verbandsgemeindebürgermeisters kandidiert, war vor Ort und packte mit an. „Sie haben schnell, effizient und unbürokratisch geholfen – vielen Dank für alles“, richtet sich Familie Alberter an die Helfer.

Nun muss sich die Familie auf ein anstrengendes Jahr einrichten: Es gilt, noch einmal ganz von vorne anzufangen. (cli)

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